Verzweiflung

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Elizabeth POV :

"Könnte mir jemand beantworten, welche Wahrscheinlichkeit vorliegt?", fragte der etwas ältere Professor durch den Raum, während ich gelangweilt in mein Block kritzelte. Ab und zu sah ich von meinem Block auf zu ihm. Der Unterrichtsraum wurde nur durch die Langweilige Rede unseres Professors gefüllt. Ich hätte schwören können, dass er immer das gleiche Predigte. Kein Wunder, bei dem hohen Alter.
Der Mann war zierlich und klein. Seine Haare waren dunkelgrau und eine kleine Brille zierte sein Gesicht. Er erinnerte mich immer an Albert Einstein, wie er da so stand und versuchte seinen Schülern etwas beizubringen.
Endlich befreite mich die Glocke von dem Unterricht. Erleichtert packte ich meine Sachen und verließ das Gebäude. Im schnellen Tempo lief ich über den Campus und setzte mich dort auf eine Bank, da ich wie jeden Tag noch auf meine Freundin April wartete. Meine Tasche stellte ich neben mich und sah nun durch die Gegend. Entspannt lauschte ich den Raschelnden Blättern und genoss den warmen Wind in meinen Nacken. Während andere Studenten sich beeilten um ihren Bus zu erwischen saß ich hier und beobachtete sie. Doch es wurde mir plötzlich die Sicht versperrt von zwei Händen, die meine Augen verdeckten.

"April?", fragte ich zittrig nach und umklammerte meine Tasche.

"Keine Sorge, kleine. Ich bin es nur.", entwarnte sie und nahm ihre Hände wieder von meinen Augen. April setzte sich neben mich und legte ihre Linke Hand auf meine Hand, die fest meine Tasche umklammerte.

"Hör mal. Das ist Vergangenheit.", sagte sie in einem besorgten Ton.

"Worauf willst du hinaus?", hakte ich nach, obwohl ich wusste wen, oder besser gesagt, was sie meinte.

"Das weißt du ganz genau.", stellte sie fest. Seufzend senkte ich meinen Kopf. Mein Blick richtete sich auf meine Tasche. Die Tasche, in der ich meine Tagebücher aufbewarte.
6 Bücher, in denen ich mein Leben notierte.
Aber es waren nicht irgendwelche Bücher. Es waren die Bücher, die mich mein Leben lang begleitet haben.
Die Bücher, in denen ich meinen Frust ausließ.
Die Bücher, in denen ich meinen Gedanken freien Lauf ließ.
Die Bücher, die nie irgendjemand lesen durfte.
Die Bücher, die mir zuhörten.
Die Bücher, die meine besten Freunde waren.
Ihnen konnte ich alles sagen, ohne das sie mich irgendwann verließen. Sie waren immer da. Sie waren einfach wie ein Familienmitglied für mich. Ohne sie würde ich mich wie niemand fühlen.
Wenn ich eins wusste, dann war es das, dass ich diese Bücher niemals wegschmeißen würde.

"Verstehst du denn nicht, dass sie für mich viel bedeuten?", fragte ich meinen Blick wieder auf sie gerichtet. Ihr helles Haar wehte ihr vor ihre Augen, welche Besorgtheit ausstrahlten.

"Versteht du denn nicht, dass ich dir helfen will?", fragte sie.

"Komm. Lass uns nach Hause gehen.", beschloss ich und hang mir meine Tasche um die Schulter.

Auf dem Weg herrschte Stille, die sie brach, als wir an ihrem Haus ankamen :"Bis Morgen Elly." Liebevoll drückte sie mich.

"Bis Morgen April.", verabschiedete ich mich von mir und löste mich von der Umarmung. Ich wartete bis sie nicht mehr zu sehen war und ging dann weiter.
Vielleicht hatte sie recht.
Vielleicht aber auch nicht.
Sie wusste nicht, wie es ist, nicht gemocht zu werden. April wurde immer auf anhieb gemocht und dafür musste sie nicht viel machen. Sie musste nur April sein. April war April. Mit anderen Worten : Sie war Perfekt.
Verträumt schloss ich die Haustüre auf. Langsam schloss ich sie hinter mir und hing meine Jacke auf. Schnurrstracks ging ich auf mein Zimmer und legte meine Tasche auf mein Bett. Ich wühlte in meiner Tasche, bis ich mein Tagebuch fand. Dazu holte ich einen Stift heraus. Beide Sachen legte ich auf mein Tisch, bevor ich mein Zimmer abschloss und mich an den Schreibtisch setzte. Schnell schlug ich die Seite von gestern auf und öffnete den Stift.

Dienstag, der 12.06.2014
Liebes Tagebuch,
Ich weiß nicht was ich machen soll... April rät mir jetzt schon seid Monaten abzuschließen und kein Tagebuch mehr zu führen. Einerseits hat sie nicht Recht, aber anderer seits hat sie auch wieder Recht. Wenn ich jetzt nicht mit meiner Vergangenheit abschließe, werde ich nie abschließen und dieses Trauma wird mich immer verfolgen.

Ich legte eine Pause ein und schloss für kurze Zeit meine Augen. Langsam atmete ich einmal ein und aus. Dann öffnete ich wieder meine Augen und schrieb weiter.

Ich werde es mir jedoch erst mal gut durch den Kopf gehen lassen...
Wie gern ich doch zu Michael gehen würde und ihm meine ganzen Probleme erzählen. Doch er kennt mich nicht und das wird wahrscheinlich auch so bleiben. Ich bin nur eine von vielen Verehrerinnen, die er besitzt. Nur eine Von vielen, die sich eine Zukunft mit ihm ausmalt. Aber was mache ich mir vor. Mein Größter Wunsch wäre es einmal in Leben in seine Wundervollen Augen zu blicken und ihm meine Probleme anvertrauen. Ihn einmal in den Arm zu nehmen, seine Wärme zu spüren. Wenn ich glück haben würde könnte ich auf ein Konzert gehen und ihn von weitem zusehen, wie er so wundervoll Gitarre spielt. Das würde einen perfekten Tag für mich ausmachen...
Bis Morgen.
Elizabeth.

Nachdem ich meine Letzten Wörter geschrieben habe, legte ich den Stift weg und schloss wieder mein Tagebuch. Manchmal wünschte ich mir, dass es mir antworten würde. Mir nette Sachen sagen würde, mich trösten würde oder mir sagen würde, dass alles wieder gut wird.
Seufzend packte ich das Buch wieder zu den anderen 5 Büchern in meiner Tasche und versteckte sie unter meinem Bett.

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Hallöchen ❤

Das ist meine erste 5 Seconds of Summer Fanfiction und würde mich über jeden Vote oder Kommentar freuen.

Falls inhaltliche Fragen vorliegen, werde ich mich nicht scheuen sie zu beantworten.

Lysm Ju❤

Dear Diary 》5Sos/M.C.《 {Slow updates}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt