Kapitel 9

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Ich steckte mir Kopfhörer in meine Ohren und hörte 'Little by Little'. Ich joggte etwa eine halbe Stunde bis ich an einem Park ankam. Ich atmete erst ein paar mal aus und wieder ein und beschloss dann mich erstmal zu dehnen. Also lief ich auf eine Bank zu und fing an mich zu dehnen.
Ich wollte grade weiter laufen als mich jemand am Handgelenk packte. Ich dreht mich um und sah geschockt in 2 eisblaue Augen.. NEIN NEIN DAS KANN NICHT WAHR SEIN ach du.. meldete sich meine innere Stimme. Mir blieb fast das Herz stehen, ich bekam keinen mucks raus und war wie erstarrt. Er hingegen schaute mich einfach nur emotionslos an.

Wieso muss Justin mich auch ausgerechnet jetzt hier im Park finden?! Ich merkte nur noch wie er an meinem Arm zog und sich meine Füße in Bewegung setzten. Ich wollte versuchen mich zu wehren, aber vergebens, ich war in einer Schockstarre gefangen, dass es selbst schwer war zu gehen. Er zog mich um die Ecke und da stand auch schon sein schwarzer Ford Mustang, er öffnete die Tür und schmiss mich ins Auto rein und nein das war kein Übertreibung. Wenn ich schon daran denke was mich erwartet... ich fing an zu zittern, ich hatte einfach Angst vor dem was passiert. Justin stieg auch ins Auto und fuhr mit quietschenden Reifen davon.

Ich blickte ganz kurz zu Justin rüber.. er sah verdammt wütend aus. Ich meine ist doch klar, dass ich versucht habe abzuhauen, welcher Mensch bleibt denn freiwillig bei seinem Vergewaltiger?!

Justin hielt vor seinem Haus.. na toll.. Justin stieg aus und kam auf meine Seite. Er öffnete die Tür und riss mich aus dem Auto raus, wo er dann die Tür mit seinem Fuß wieder zu trat. Er zerrte mich in sein Haus rein, wir gingen direkt die Treppe hoch. Ich bekam es wieder mit der Angst zu tun. Wieder kamen mir all diese Bilder in den Kopf. Dabei rannte eine Träne meine Wange runter. Ich wischte sie schnell weg bevor Justin sie sehen konnte. Oben angekommen schmiss er mich in 'Mein Zimmer' und drehte sich wieder zu Tür. Doch bevor er ging sagte er mit wütender Stimme "Nochmal haust du nicht ab, sonst wirst du es bitter bereuen" bevor ich seine Worte realisierte, war Justin schon raus und schloss die Tür ab.

Scheiße was mache ich denn jetzt? In totaler Panik und Verzweiflung nahm ich mein Handy und rief Maike an.
(M=Maike / I=Kate)

Tut... tut... tut... geh doch ran!!
M: Hey Kate, was gibts ich dachte du bist joggen?

I: Ja das war ich auch, aber dann..

M: Kate was ist passiert?

I: Justin.. er.. er..

M: Was ist mit Justin? Hat er dich gefunden?

I: Ja.. Im Park, er hat mich einfach mit genommen ich konnte mich nicht wehren..

M: Ach du.. Ich gehe sofort zur Polizei!!

I: Nein Maike!! Bitte nicht wer weiß was er mir sonst noch antut!

M: A-Aber du willst doch nicht einfach da bleiben?

I: Maike bitte! Ich weiß doch selber nicht was ich machen soll.

M: Hmm.. melde dich aber wenn irgendwas ist okay? Pass auf dich auf!

I: Ja mache ich.. Ciau

Ich legte auf und war verzweifelt, was ist, wenn es dieses mal noch schlimmer wird.. er mir vielleicht sogar was antut.. Bei diesem Gedanken überkam mich ein Schauder. Ich legte mich auf das Bett und starrte einfach nur die Decke an. Ich glaube im Moment war ich auch zu nichts mehr als das in der Lage. Irgendwann schlief ich dann doch ein, weil mein Körper einfach nur noch erschöpft war.


Ich wurde wach, weil es an der Tür klopfte.. Ich gab ein schwaches "herein" von mir. Justin kam ins Zimmer, er sieht zwar nicht mehr wütend aus wie vorhin, aber er macht mir trotzdem Angst. Ich setze mich auf und schaute ihn erwartungsvoll aber auch irgendwie etwas verängstigt an. "Warum?.." fragte er mit fester Stimme, doch ich erkannte das da noch was anderes in seiner Stimme lag, sowas wie Traurigkeit. "Warum was?" entgegnete ich mit leiser Stimme. "Warum bist du abgehauen?" er sah mich mit seinen eisblauen Augen an. Ich blickte weg. "Warum verdammt?" brüllte er mich schon fast an. Jetzt wurde ich wütend, ich ließ also meine angestaute Wut freien Lauf. "Sag mal was fällt dir eigentlich ein so mit mir zu reden? Ist doch klar das ich hier einfach nur weg wollte! Mich vor meinem Vergewaltiger retten!!" schrie ich genauso zurück.

Justin sah mich geschockt an. Hah damit hast du wohl nicht gerechnet. Doch im gleichen Moment änderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. Ich hatte ihn noch wütender gemacht als er es voher schon war. Oh scheiße! Er holte schon mit seiner rechten Hand aus. Ich kniff die Augen zusammen und machte mich schonmal auf die Schmerzen gefasst, die ich gleich haben werde. Doch dann hörte ich nur noch ein Türknallen und zuckte zusammen. Ich öffnete meine Augen, Justin war weg.

Was war das denn?.. Erst schreit er mich an und will mir einer verpassen und haut dann ab? Ich meine ich bin mehr als froh, dass er mich nicht geschlagen hat, aber komisch war das schon..

Ich ließ mein Blick durch den Raum schweifen und entdeckte einen Laptop auf dem Schreibtisch. Mittlerweile hatten wir 21 Uhr. Ich beschloss mich mit Filmen abzulenken. Da, ich jetzt was zu lachten guckte ich mir Hangover 3 an. Irgendwann wurden meine Augen schwer und ich legt mich ins Bett. Es dauerte nicht lange bis ich ins Land der träume fiel.

Der VergewaltigerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt