Es war ein regnerischer Tag, an dem ich früh Morgens meine Surfsachen in das Auto meines älteren Bruders hiefte und mich von meinem Dad verabschiedete. Sechs Wochen lagen vor mir, in denen ich mit den Freunden meines Bruders nach La Push fahren werde. ^Dort sind perfekte Wellen, das Beste Wetter und der ungestörteste Strand^ Klar, die Wellen sind klasse, über das Wetter kann man streiten und eine Neigung zum Campen hatte ich noch nie. Doch mein Dad wird die Ferien auf Geschäftsreise sein und alleine zu Hause wollte er mich nicht lassen, nicht sechs Wochen. Also lies ich mich auf das Abenteuer mit Alex's Surfer-Crew ein. Ich hatte bereits einen großen Rucksack mit Surfklamotten als auch Klamotten für den Alltag gepackt. Ich sehe mich noch genau vor mir, ich war nervös. Ich kannte die Freunde meines Bruders nur flüchtig und ich hatte keinen blassen Schimmer wie sie darauf reagieren werden, noch eine Person in ihren Urlaub mit zu schleppen. Alex hatte es ihnen erst den Abend zuvor per Sms berichtet, ich war mir bis zu diesem Zeitpubkt ehrlich gesagt ziemlich unsicher, ob ich nicht doch meine Ferien bei Grandma in Europa verbringen würde. Doch ein 16-jähriges Mädchen, welche eine Vorliebe zum Surfen hat, entscheidet sich natürlich für den Camping-Urlaub mit einigen Leuten, anstatt bei ihrer Oma in Europa zu hocken und sich Bilder von Katzen anzusehen. Mein Bruder freute sich, mich dabei zu haben. Er musste bemerkt haben, dass ich unsicher war, ob es die richtige Entscheidung war, mit zu kommen, denn er legte seinen Arm um meine Schulter und redete mir gut zu:
>>Jeder freut sich, dass du mitkommst. Jade hat extra das große Zelt genommen, in dem ihr zusammen schlafen könnt<<
Jade war die einzige, die ich kannte. Sie war die Freundin meines Bruders, und sie war die einzige die nur ein Jahr älter war als ich. Sie hatte zersaustes, feuerrotes Haar, welches ihr wild ins Gesicht hing. Sie warf es dann immer in irgendeine Richtung nach hinten und sie sah einfach bezaubernd damit aus. Jade fuhr auch mit dem Wagen meines Bruders mit.
Als Alex den Motor startete, wurde mir plötzlich klar, dass es kein zurück mehr gibt und es breitete sich ein mulmiges Gefühl in meiner Magengrube aus. Ich streckte meinen Kopf aus dem Fenster des Rücksitzes und winkte ein letztes mal meinem Vater, welcher schon auf dem Weg zurück ins Haus war. ^Entspann dich, Luna^, meinte Alex. Der hat gut reden. Wie soll ich mich entspannen wenn ich nichtmal die Hälfte der Leute kannte, mit denen ich sechs Wochen meines Lebens verbringen sollte. Aber jetzt hatten wir erst einmal eine drei-stündige Fahrt vor uns. Neben mir ragten 3 Surfbretter vom Kofferraum hervor, sie waren so lang dass sie die Sicht von Alex und Jade versperrten. Ich kramte in der kleinen Stofftadche zwischen meinen Beinen und zog eine Schachtel Malboro hervor. Die Schachtel war nur moch halb voll und somit war darin Platz für ein kleines, schwarzes Feuerzeug. Ich steckte mir die Zigarette zwischen meine Lippen und knippste das Feuer an, um sie mir damit anzuzünden. Danach steckte ich das Feuerzeug vorsichtig zurück in die Schachtel und verstaute sie wieder in der Tasche, welche ich dann wieder so platzierte, dass nichts herausfallen konnte. Mein Bruder steckte sein Handy an und machte Musik. -Miley von Swmrs- Ich schloss meine Augen um mich seelisch auf den Trip vorzubereiten. Jetzt wo wir schon einige Meilen gefahren sind, freute ich mich schon richtig auf den Strand. Ich war schon lange nicht mehr auf einem Surfbrett gestanden, was daran lag, dass ich mir letzten Sommer einen Sehne gezerrt hatte. Ich konnte es kaum noch erwarten, endlich wieder den Wellengang unter meinen Beinen zu spühren. Meinem Bruder ging es wohl nicht anders, er klopfte nervös auf dem Lenkrad rum und sah immer wieder links aus dem Fenster. Das klopfen auf dem Lenkrad passte nicht zu dem Rythmus des Liedes. Jade sagte schon seit einiger Zeit nichts mehr, sie muss eingeschlafen sein. Ich sah sie nicht wegen den Surfbrettern doch normalerweise redete sie wie ein Wasserfall und das war seit einer guten halben Stunde nicht der Fall. Ich warf meine Zigarette aus dem offenen Fenster, schloss dieses dann und lehnte meinen Kopf daran. Die Welt draußen wurde noch dunkler und verregneter, je näher wir unserem Ziel kamen. Die anderen waren eine knappe halbe Stunde vor uns losgefahren und so waren wir wohl die letzten die ankommen werden. Ich war Jade dankbar, dass ich mit ihr in einem Zelt, und nicht alleine schlafen musste. Wir hatten nun noch eineinhalb Stunden Fahrt vor uns und ich packte mein Buch aus. Ich hatte diese Reihe schon zwei mal gelesen, doch ich sehnte mich immer wieder danach, in eine andere Welt eingezogen zu werden. Nach den ersten beiden Seiten musste ich wohl eingeschlafen sein, den das nächste an das ich mich erinnerte war, dass der Wagen geparkt war und ich alleine im darin saß. Von draußen hörte ich Stimmen und als ich mich ein wenig nach vorne bog, sah ich Jade, Alex und die anderen. Verschlafen quälte ich mich aus dem Auto und tapste zu Alex. ^Hey Leute^, nuschelte ich. Das war ja ein toller Start. So werden mich die anderen vier Surfer nun wohl in Erinnerung behalten. Es war noch ein einziges Mädchen unter uns, ein Mädchen mit pechschwarzen Haaren und Piercing an der Nase. Sie war hübsch, doch schon allein ihr Auftreten ließ mich ahnen, dass die Zeit mit diesem Mädchen nicht einfach werden würde. Sie sah mich von unten bis oben an, brachte dann nur mit viel Mühe ein arrogantes und überhebliches ^hey^ über ihre Lippen. Dann stand da noch ein schwarzer, ziemlich gut gebauter Junge. Dieser war von Anfang an sympatisch. Er lächelte, kam auf mich zu und zog mich in eine Umarmung, die mich spühren ließ, dass ich hier vollkommen willkommen war. ^Hey, Luna, schön dich kennen zu lernen, Alex hat viel von dir erzählt, ich bin Jessy^ Dann stand da noch ein magerer Junge, braune Locken. Die Art wie er zu mir kam, mir seine schwitzige Hand gab und mich begrüßte, wirkte schüchtern aber dennoch freundlich. Ein letzter, ziemlich heißer Junge kam zum Schluss zu mir. Er trug abgetragene Jeans, ein hochgestürtztes Karo-Shirt und ein weißes Shirt darunter. Von ihm erntete ich eine Brüderliche Umarmung und die Worte: ^Luna, hey, ich bin Rider, schön dass du dabei bist, das ist Victorya, die hat nen schlechten Tag. Und das ist Marco^, er zeigte auf das Mädchen mit den schwarzen Haaren und den Jungen mit den Locken. ^Hi Leute^, meinte ich noch einmal, fast so schüchtern wie Marco.
^Tragen wir unsere Sachen runter?^, fragte Jessy. Die Gruppe stimmte zu und jeder trug Rucksäcke und Surfbretter nach unten zum Strand. Als Alex und Jade schon mal hier waren, nur für zwei oder drei Nächte, fanden sie einen tollen Platz wo wir unsere Zelte aufstellen konnten. Der Platz war zu Fuß in knappen fünf Minuten zu erreichen und wir legten unsere Sachen dort hin. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, fast so als wäre dieser Platz bis lang unentdeckt geblieben und wir würden die ganzen Ferien unter uns bleiben. Da hatte ich mich geirrt...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 10, 2016 ⏰

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