~Stiles~
Es dauerte mindestens eine Viertelstunde bis ich bemerkte, dass ich nicht alleine war.
Ich lag in meinem Krankenhausbett und starrte an die Decke des Zimmers, bis eine Stimme mich aus meinen Gedanken riss.
"Bist du noch benebelt oder kann man ein Gespräch mit dir führen?"Seine Stimme war leise und seine Augen leuchteten in ihrem gewohnten Wolfsblau, das mir verriet, dass er versuchte seinen Ärger zu unterdrücken. Und trotzdem war ich durch seine Anwesenheit von einer Ruhe erfüllt, sodass ich nickte und er sich dann zu mir auf mein Bett setzte. Ich wollte nach seiner Hand greifen, doch er entzog sie mir und seufzte leise.
"Hör zu, Stiles.", begann er und schon in diesen ersten Worten wusste ich, dass ich wirklich in der Klemme steckte.
"Das, was du in der Schule gemacht hast, war nicht nur unglaublich unvorsichtig, sondern einfach nur dämlich. Ich weiß wirklich nicht, wie du es hinbekommst, dich jedes Mal, wirklich immer, in Gefahr zu bringen. Jedes Mal, Stiles. Weißt du eigentlich, wie schlimm das ist? Für deine Freunde, deinen Vater?"
"Und für dich?", flüsterte ich. "Wie ist es für dich?"Einige Sekunden starrte er mich einfach ausdruckslos an.
"Es ist, als würde ich den Kontakt zum Boden verlieren. Als würde ich schweben und nicht wieder herunterkommen und er reißt mich in Höhen, in denen ich nicht mehr atmen kann. Ich kann nicht atmen ohne dich."
Mein Herzschlag begann sich augenblicklich zu beschleunigen, während ich dabei meine Augen schloss und langsam ausatmete. Mein ganzer Körper war von einem leichten Kribbeln erfüllt.
"Stiles." Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauchen.
"Ich kann das nicht."
Als ich die Augen öffnete war ich alleine.Die Zeit im Krankenhaus ging vergleichsweise schnell um und ich war unglaublich erleichtert, als ich wieder in die Schule gehen konnte. Anscheinend waren das auch die anderen, denn anstatt zum Unterricht zu gehen verbrachten wir den Tag bei Scott, denn Melissa war arbeiten. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob sie das nicht auf Dereks Anweisung hin taten. Wir spielten jedenfalls Playstation und mittags bestellten wir Pizza.
Als es gegen Abend an der Tür klingelte, stand ich auf, weil Scott grade dabei war haushoch gegen Isaac bei Black Ops zu verlieren. Es war ja vermutlich sowieso nur Melissa, vielleicht hatte sie ihren Schlüssel vergessen. Ich öffnete die Tür und befand mich innerhalb von Millisekunden in einem Zwiespalt, denn ich wusste nicht, ob ich die Tür zuschlagen und ihn ignorieren oder mich ihm um den Hals werfen sollte. Er nahm mir die Entscheidung ab, indem er einfach an mir vorbei und nach nach oben stürmte.
"Danke, es ist auch schön dich zu sehen, Derek.", murmelte ich leise und verdrehte dabei die Augen, bevor ich die Tür schloss und ihm nach oben folgte.Er stand mit Isaac in einer Ecke, der so aussah als würde er gleich anfangen zu weinen, während Scott sofort zu mir herübereilte.
"Er hat.. eventuell vielleicht Cora geküsst.", flüsterte er mir ins Ohr und ich nickte langsam. Eventuell vielleicht also. Trotzdem, Isaac sah aus, als ob er es wirklich nicht mehr lange aushalten würde, weshalb ich mich dafür entschied einzuschreiten.
"Derek, es reicht.", sagte ich laut, während ich innerhalb weniger Schritte auf der anderen Seite des Raumes war. Noch während sein Arm mich am Brustkorb traf wusste ich, dass meine Entscheidung die falsche gewesen war. Mit dem einen Unterarm hielt er mich gegen die Wand gedrückt, mit der anderen Hand griff er Isaac, der sich unauffällig davon machen wollte, am Shirt."Du", flüsterte er bedrohlich, während seine Augen anfingen zu leuchten,"solltest dich aus Sachen heraushalten die dich nichts angehen."
Ich sah ihn leicht spöttisch an.
"Weil du das auch immer tust oder warum?"
Er kam mir immer näher, bis seine Lippen mein Ohr leicht streiften. Allein die Berührung lies mich zittern, aber bei den Worten, die nicht mehr, als ein Hauchen waren, stockte mir der Atem.
"Weil ich Dinge mit dir tuen kann, von denen du nicht mal träumen kannst."
Er nahm seinen Arm von meiner Brust und sah mich selbstzufrieden an.
"Und es ist auch schön dich zu sehen, Stiles."
Dann drehte er sich zu Isaac.
"Wir reden später."
Und damit, war er auch schon zum Fenster raus. Ich seufzte leise und blickte dann zu Scott, der mich leicht irritiert ansah.
"Was zur Hölle war das, Stiles?"A/N
Ich habe soooooooo lange nicht mehr geupdated, aber ich will die Story unbedingt noch zuende schreiben. Ich werde mal sehen, was sich da machen lässt. :)