28 Kapitel

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Ich konnte nicht mehr genau sagen, wie ich nach Hause gekommen war. Ich wusste nur, dass es vorbei war und zwar endgültig. Ich wusste, dass ein großer Teil meines Herzens in London zurück blieb, gefesselt an die Erinnerungen, die ich dort gemacht hatte. Ich wünschte ich könnte sie vergessen. Sie taten zu weh, vefolgten mich in meinen Träumen und ließen mich weinend aufwachen. Meine Mum bekahm einen riesigen Schrecken, als ich auf einmal mit verquollenen Augen vor ihrer Tür stand. Ich konnte ihr nicht erklären was mit mir los war, doch ich schaffte es sie davon zu überzeugen, dass alles ok sein würde und das ich nicht vergewaltigt worden war. Danach ließ sie mich erst einmal in Ruhe, damit ich schlafen konnte. Am nächsten Tag kam Tams mich besuchen. Ich hatte mich seiddem nicht mehr aus meinem Bett bewegt.

"Maus was ist denn mit dir los?" Besorgt ließ sie sich auf meiner Bettkannte nieder und strich mir über die verwuschelten Haare. "Ich kann nicht", flüsterte ich. Sie gab mir ein Glas Wasser, welches ich in ein paar Schlucken austrank. "Was kannst du nicht?" Plötzlich warf ich mich in ihre Arme. "Er ist fohrt Tams!", schluchzte ich. "Schhhht. Ist schon gut." Sie rieb mir über den Rücken. Ich wusste, dass ich mich kindisch verhielt. Ich hatte schon öfters eine Trennung durchgemacht. Aber ich hatte noch niemanden davor so sehr geliebt. Es war einfach unbeschreiblich. In diesem Moment platzte meine Schwester ins Zimmer. "Lucy du bist im Fernsehen!", kreischte sie und hüpfte auf und ab. "Was?!", stieß Tams überrascht aus und stand auf. Mir drehte sicher der Magen um. Was hatte das zu bedeuten? "Kommt schnell mit." Sie zog mich an der Hand hinter sich her und ins Wohnzimmer. Tatsächlich. Dort auf der Leindwand einer dieser Teenie-Talkshows prangte ein riesiges Foto von mir und Zayn, wie wir den Tattooshop verließen. Das Bild traf mich tiefer als gedacht. Ich hörte die Stimme des Moderators durch einen Schleier aus Verzweiflung. "Wer ist dieses geheimnisvolle Mädchen, Zayn?" Die Kamera schwenkte auf den Menschen, den ich als letztes auf der Welt sehen wollte. Zayn sah ernst aus. Er hatte schwarze Ringe unter den Augen, die mit viel Make Up überschminkt wurden. "Sie ist nur ein Fan", antwortete er tonlos und starrte ins Leere. "Das sieht mir aber nicht so aus. Da steckt doch mehr dahinter." - "Nein. Sie ist mir gefolgt, also habe ich sie eingeladen ein bisschen zu bleiben. Da ist doch nichts dabei." Ich sah wie er den Ärmel seiner Jacke über sein Handgelenk schob. Ich wusste, was er zu verbergen versuchte. "Können wir weiter machen?", unterbrach Louis den Moderator und warf Zayn einen schnellen Blick zu. "Klar." Ich konnte nicht mehr an mich halten und rannte ins Bad, um mich zu übergeben. Das passierte irgendwie häufiger in letzter Zeit, doch ich konnte einfach nicht anders. Der Gedanke an das alles machte mich krank. Ich stellte mich zitternd sammt Klamotten in die Dusche und versuchte verzweifelt das Tattoo an meinen Handgelenk zu entfernen. In meinem Hinterkopf wusste ich, dass es nicht funktionieren würde, doch ich hoffte immer noch. Erst als meine Haut rot und sogar etwas blutig war, ließ ich mich auf den Boden nieder und weinte. Meine Mum kam schweigend herein. Anstatt mir Fragen zu stellen setzte sie sich einfach neben mich und streichelte meine nassen Haare. Bald war auch sie von oben bis unten durchnässt, doch das stöhrte sie nicht. In diesem Moment hatte ich sie mehr lieb, als jemals zuvor. Alleine das sie verstand, dass ich darüber nicht reden wollte, machte mir schon bewusst, was für eine tolle Mutter sie war. Kaley steckte den Kopf durch die Tür und sah uns verwundert an. "Was macht ihr denn da?" Sie tapste Barfus zur offenen Duschtür, wo das ganze Wasser schon auf den Boden lief. "Wir sitzen im Regen. Hast du Lust dazu zu kommen?" Kaley überlegte kurz, bevor sie sich zu uns gesellte und die Tür hinter sich schloss. So saßen wir also alle zusammen unter der Dusche. Das kalte Wasser tropfte weiter auf uns hinab und durchnässte uns bis auf die Knochen. Keiner sagte etwas. "Mir ist kalt", sagte Kaley und rückte etwas näher an uns heran. "Dann sind wir morgen vielleicht alle krank", antwortete meine Mutter und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. "Toll! Dann muss ich nicht in die Schule." Ich musste sogar ein wenig schmunzeln, als sie das sagte.

Am Montag blieb ich zu Hause. Meine Mum meldete mich seid langem mal wieder krank. Naja war ich ja auch irgendwie. Ich versuchte mich abzulenken. Mich davon abzuhalten weder meinen Laptop, noch mein Handy einzuschalten. Ich schlief viel, schaute Fehrn, aber den Geo-Kanal, um ja keine Teenie-Shows zu sehen. Ich hatte Angst wie die anderen reagieren würden. Sicher hatte nicht nur Jose diese Show gesehen oder Internetseiten gelesen oder bei Twitter rein geschaut. Ich war Gesprächsthema Nummer eins und gerade das machte mir so Angst. Nicht die Tatsache, dass jeder hinter meinem Rücken über mich sprach, sondern, dass ich vielleicht nie die Chance haben würde, über diese Trennung hinweg zu kommen. Ich hielt es ja jetzt kaum schon aus. Und Tams meldete sich auch nicht. Sie hat meiner Mum gesagt, dass sie etwas sehr wichtiges zu erledigen habe, bevor sie gestern so abrupt verschwunden war. Na hoffentlich würde die Schule morgen nicht zu schlimm werden.

"Spätzchen, bist du dir sicher, dass ich dich nicht fahren soll?" Meine Mum stand an der Schwelle zur Haustür und sah mir nach. Das hatte sie zum letzten Mal Anfang der fünften Klasse getan. "Mum mir geht's gut. Tams nimmt mich mit." das mit dem gut gehen war eine Lüge, aber ich wollte nicht, dass sie sich den ganzen Tag Sorgen machte. "Achso, dann ist ja gut." Sie warf mir noch einen Luftkuss zu, bevor die Tür ins Schloss fiel. Langsam ging ich hinunter zur Straßenecke, wo Tams schon mit ihrem Wagen auf mich wartete. "Wie geht's dir?", fragte sie gleich, als ich neben ihr Platz genommen hatte. Es hatte keinen Zweck bei ihr zu lügen. Sie durchschaute mich sofort. "Ging schon mal besser. Ich hab ein wenig Angst vor den anderen", gab ich zu und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Sie legte mir einen Arm um die Schulter. "Wird schon nicht so schlimm werden. Und wenn dir einer doof kommt, verpass ich ihm eine. Dann kann ich endlich mal meine Karate Künste einsetzen." Meine Mundwinkel zuckten bei dem Gedanken. Auf meine beste Freundin konnte ich mich eben immer verlassen. "Dankeschön." Ich umarmte sie.

"Kannst du das glauben?" - "Ihn einfach so zu stalken. Wiederlich." - "Freak!" Die geflüsterten Worte verfolgten mich den ganzenn Tag durch die Schule. Ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren, doch sie trafen tief. Lüge, Lüge, Lüge! Wenn sie wüssten, was sich wirklich alles abgespielt hatte, würden ihre Kinnladen schon längst auf dem Flurboden hängen. Wenn sie wüssten, dass meine Geschichte wirklich so passiert war, würden sie so etwas nicht sagen. Doch ich blieb stumm. Saß schweigend in der Klasse, ging einsam durch die Flure. Ich tat es ihm zu liebe, obwohl ich nicht mal wusste wieso. Eigentlich sollte ich ihn doch hassen, für alles. Er hatte mich in diese Situation gebracht. Doch ich konnte einfach nicht. Es klang total bescheuert, aber ich konnte nicht. Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Leider hatte ich mit Tams kaum Kurse, weshalb ich sie erst beim Mittagessen wieder traf. "Ich hasse diese Menschen! Ich war heute schon drei Mal kurz davor jemanden zu schlagen. Gott, macht mich das aggressiv!" Sie schlug mit der Faust auf den Tisch, wobei ein paar Schüler um uns herum erschrocken aufblickten, bevor sie sich wieder ihren geflüsterten Unterhaltungen widmeten. Es gab einfach kein anderes Thema. "Tams ist schon gut. Ich komm irgendwie damit klar. Ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter. "Ich mag es nicht, wenn dir Leute weh tun. Vor allem Kerle." - "Ich weiß. Dafür hab ich dich auch so lieb." Ich hatte ihr mittlerweile alles erzählt. Sie war anfangs ziemlich geschockt und verstand auch sofort, dass ich ihr davor nichts sagen konnte. "Ok, wechseln wir das Thema. Scheiß doch drauf, was die anderen sagen." Tams war so süß, wenn sie sich immer selbst motivierte. "Hast du schon ein Kleid für den Ball?" Ach verdammt, den gabs ja auch noch. "Ich weiß noch nicht, ob ich gehe", gab ich kleinlaut zu. "Nein, junges Fräulein! Das kommt mal sowas von gar nicht in Frage. Du musst da hin!" - "Aber was soll ich denn da? Ich hab noch nicht mal ein Date." - "Na und? Dann gehen wir eben zusammen hin. Bis dahin haben das sowieso schon wieder alle vergessen." - "Wenn du meinst." Tams grinste. "Wir gehen morgen ein Kleid kaufen. Du musst atemberaubend aussehen, damit alle merken, was sie an dir verpassen!"

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Das ist ein bisschen ein kürzeres Kapitel, aber das nächste wird auf jeden Fall toll! :) freut euch drauf.

Das Kapitel widme ich marihoran111. Es ist leider etwas traurig, aber ich hoffe es gefällt dir trotzdem :)

ich kann übrigens keine Widmungen mehr vergeben, außer auf alte Kapitel. Tut mir Leid.

Lucie xx

to love a bad boy (zayn malik fanfic deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt