wahre Liebe

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>Hab keine Angst, du wirst alles können! Die Choreo und die Lieder, Alles. Du musst es nur ausprobieren! Aber es wird sich etwas ändern, dazu später... geh zu den Proben<.
„Flo? Was soll ich denn jetzt machen?" flüsterte ich unsicher zu ihm. Er kam näher an mich heran und hielt meine Hand: „Du schaffst das, ich bin bei dir.".
Verwirrt lies ich mich in seine Arme fallen und das seltsame war – es tat mir unendlich Gut seine Nähe zu spüren. „Danke!", brachte ich nur heraus.

Nach dem Frühstück ging ich zu Uwe und sagte ihm Bescheid, dass es mir besser ginge und ich proben kann.
Also fuhren wir sofort zur Halle und probten. Zum Glück verwechselte ich keine Namen und Texte und erstaunlicher Weise konnte ich wirklich die gesamte Choreo.
In der Pause kam Uwe auf mich zu: „Mensch Helene, da haben wir Glück gehabt. Ich dachte schon wir müssen das Konzert heute absagen!". Kurz schluckte ich, dann nickte ich nur und ging in meine Garderobe.
Flo saß auf dem Sofa: „Und Helene?" – „Nenn mich nicht Helene, das machst du nie." – „Stimmt Schatz. Komm mal her.".
Ich setzte mich erschöpft neben ihn und lehnte mich an. Es waren nur noch wenige Stunden bis zum Auftritt und ich konnte meine Gefühle nicht ganz zuordnen. Ich war eigentlich nur verwirrt, aber trotzdem wollte ich stark bleiben.
Flo sah mir anscheinend an, dass ich am grübeln war, denn ganz plötzlich zog er mich vom Sofa und schleppte mich vor die Halle.

Ohne darüber nachzudenken, dass mich anscheinend halb Deutschland kannte, rannte er mit mir durch Menschenmassen in den Park. Glücklicherweise erkannte uns niemand, denn ich hatte einen Hut auf und es waren so viele Menschen, dass keiner durchblickte.
Wir setzten uns zwischen vielen Bäumen auf eine Parkbank und starrten einfach nur umher. Nach einer Weile sagte ich: „Danke für alles. Also das du da bist. Ich wusste nicht, dass du so nett sein kannst." Wir beide finge an zu lachen und unsere Blicke trafen sich.
Flo hatte aber auch so wunderschöne braune Augen. Ich spürte, wie ich immer näher zu ihn rückte, unsere Hände hielten sich. Schon bald fühlte ich seinen Atem an meiner Wange und unsere Lippen berührten sich sanft.
Ich zuckte zusammen, stand blitzschnell auf und rief: „Es tut mir leid, das darf nicht sein. Das ist falsch.".

Gerade als ich wegrennen wollte, hielt er mich fest und drehte mich zu ihm: „Warum falsch?" – „Es geht nicht, das alles hier ist doch nicht echt, ich darf keine Gefühle entwickeln, bald leben wir wieder in unserer Zeit und nicht mehr hier und da wäre einfach alles durcheinander." Ein paar Schocktränen kullerten über meine Wange und ich versuchte mich aus dem Griff von Flo zu befreien, doch er ließ mich nicht los.
„Lene, es ist richtig! Glaub mir.". Behutsam strich er mir die Tränen von der Wange und küsste mich nochmal, um seinen Standpunkt zu festigen.
Jetzt ließ ich mich voll und ganz darauf ein. Wir verweilten noch kurz, dann rannten wir wieder zur Halle.

Leider wurde ich diesmal erkannt, weil schon viele Fans da waren, aber trotzdem schafften wir es.
Uwe kam uns schon wütend entgegen: „Was war das de... Hast du geweint?" unterbrach er seinen Satz. „Em, ja, aber nur weil mir eine Fliege ins Auge geflogen ist!" lachte ich vor mich hin und stupste Florian an. Uwe schüttelte nur mit den Kopf und brachte mich dann in die Maske.

Es war nicht mehr lange und schon stand ich auf der Bühne.
Es verlief alles viel besser, als ich es mir vorgestellt hätte und es war ein wunderbares Gefühl. Nie hätte ich mir eine solche Karriere erträumt.
Überglücklich fiel ich Flo, der hinter der Bühne stand, nach dem Auftritt um den Hals: „Es hat alles geklappt.".
Der Rest des Teams schaute uns nur verwundert an, beglückwünschte mich dann aber für einen tollen Auftritt. Die Fans haben auch nichts gemerkt.
Auch Meri und viele Tänzer kamen zu mir und wir feierten noch ein bisschen in einer typisch österreichischen Kneipe.

Während alle Spaß hatte ging ich kurz raus an die frische Luft und schaute den Himmel entgegen. Plötzlich kam ein kleiner Vogel vor mich und legte einen Zettel auf den Boden. >Nicht jetzt und nicht schon wieder< dachte ich mir.
Flo legte gerade seine Arme um mich, als er den Zettel entdeckte: „Mach ihn auf" flüsterte er mir ins Ohr. Ich war mir ziemlich unsicher, wollte aber wissen was drin steht.
Vorsichtig drehte ich meinen Kopf, um sicherzustellen, dass ich mit Flo alleine war.

„Hier steht" fing ich neugierig an zu lesen:

>Du hast es gut gemeistert, aber jetzt musst du auch etwas dafür geben. Das wertvollste was du besitzt. Du weißt es vielleicht nicht, aber es ist Florian.<

Mein Atem stockte und ich wurde immer langsamer mit dem Vorlesen. Meine Augen füllten sich mit Tränen: „Das geht nicht, ich muss zurück. Flo, nicht DU!". Traurig fiel ich in seine Arme und weinte. Er sagte gar nichts, ich bemerkte, dass er Angst hatte.

Auf einmal kamen einige von meinem Team zu uns...

Helene Fischer - Das wahre IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt