Man weiß nie, was sich hinter verschlossenen Türen verbirgt...
Manchmal ist die Welt kleiner, als sie scheint...Annabell's POV:
Nachdem Harry und ich die Reste der übergekochten Milch beseitigt hatten, kuschelten wir uns auf die Couch. Lächelnd lag ich auf seinem Schoß und lehnte meinen Rücken sanft an seine Brust. "Bell, erzähl mir mehr über dich.", hauchte er und seine Locken kitzelten an meinem Hals. Was soll ich erzählen? "Was möchtest du denn wissen?", fragte ich neugierig. "Alles.", flüsterte er lachend. Ich kicherte, als er einen leichten Kuss auf meinen Hals etwas unter meinem Ohr setzte. "Also die ganze Lebensgeschichte.", stellte ich fest. Ich spürte ihn nicken. Also stand ich auf und lief zu einem kleinen Schrank herüber. Ich schnappte ein Album und lief wieder zu ihm. Seine Augen leuchteten und er lächelte mich liebevoll an. Ich setzte mich neben ihn und schlug das Album auf. Neugierig schaute er hinein. "24.Oktober.1998, ich wurde geboren.", fing ich an. Er zog das Buch näher zu sich und betrachtete die Fotos. "Das kenne ich.", sagte er lächelnd. "Das steht auf der Kommode.", fügte er hinzu. Ich schaute ihn an. Auf sein Lippen lag ein zauberhaftes Lächeln und seine Augen strahlten. Neugierig musterte er die Bilder und strich zaghaft mit seiner Hand über die Seite des Albums, während ihm vereinzelte Locken die Sicht versperrten. Ich begann zu kichern und strich eine Locke hinter sein Ohr. Verwirrt schaute er zu mir. "Deine Haare sind länger als meine.", stellte ich fest. Er fing an zu lachen. "Das stimmt.", murmelte er und richtete seine Aufmerksamkeit wieder zurück zum Album. "Ich dachte, ich hätte nie etwas süßeres gesehen wie dich, aber du als Baby topst einfach alles.", stellte er schmunzelnd fest. Ich spürte die Hitze in meinen Wangen und konnte mir vorstellen, dass sie feuerrot angelaufen sind. Ich schlug die Seite um und es kamen die Bilder, auf denen ich im Kinderwagen lag und schlief. "In den ersten Monaten habe ich meine Eltern nie lange schlafen gelassen und im Endeffekt war ich die, die den Schlaf immer nachholen konnte.", schmunzelte ich. Er begann zu lachen. Das nächste Bild zeigte Dad und mich. Er hielt mich auf seinem Arm und schaute mich überglücklich an. Ich schluckte. Harry schaute besorgt zu mir. Es war auch eins der Bilder, die auf der Kommode standen. Ich nickte ihm zu und er schlug die nächste Seite auf. "Der erste Schnee...", flüsterte ich vertieft. Dad hielt mich wieder auf seinem Arm und stand mit mir im Schnee. Meine Wangen waren zart rosa und ich lächelte, während meine Augen hinauf in den Himmel schauten und ich versuchte mit meinen Händen, die in dicke rote Fäustlinge gehüllt waren, Schneeflocken zu fangen. Dad hatte eine blaue Mütze auf, die etwas schief auf seinem Kopf saß und er schaute lächelnd in die Kamera. "Da haben wir es, sogar schon mit paar Monaten verrückt nach Schnee.", lachte Harry. Stimmt schon... Ich lächelte ihn an und er schaute zu mir hinauf. "Dad hat mich damals einfach aus dem Kinderwagen gehoben und mich ein Stück getragen gegen alle Proteste meiner Mum. Der Schnee war so hoch, dass man kaum den Kinderwagen schieben konnte und Dad Mum das Schieben eigentlich nur erleichtern wollte. Er hat immer gesagt, wenn er das Foto gesehen hat, dass man damals schon spüren konnte, dass es eine Bindung zwischen mir und dem Schnee gibt. Andere Kinder sind das erste Mal am Strand und man weiß, dass sie ihn für immer lieben würden, aber bei mir war das nicht so. Bei mir war es immer Schnee.", flüsterte ich. "Du bist halt besonders.", sagte Harry lächelnd und küsste liebevoll meine Nasenspitze. Ich begann zu lächeln. Wir blätterten um und Weihnachtsfotos kamen zum Vorschein. Sofort musste ich lächeln, als ich Oma auf dem ersten Bild erblickte. Oma liebt Schnee und Weihnachten genauso sehr wie ich... Sie hatte mich auf dem Arm und wir lächelten beide in die Kamera. "Damals war ich noch fotogen.", murmelte ich schmunzelnd. Harry begann zu lachen. "Und jetzt nicht mehr?", fragte er. "Nein, nicht wirklich.", sagte ich. "Das glaube ich nicht.", sagte er grinsend und zückte sein Handy. Schnell hielt ich meine Hände vor mein Gesicht. "Harry nicht.", lachte ich. "Ich sehe scheußlich aus. Das wäre nur Speicherplatzverbrauch.", murmelte ich. Sanft zog er meine Hände von meinem Gesicht und schaute mich ernst an. "Kein Foto, auf dem du bist, ist Speicherplatzverbrauch, sondern eine Ehre für jeden Speicher ein Bild von dir zu besitzen.", sagte er lächelnd. Ich kicherte. "Ja klar.", murmelte ich. "Ach komm, nur ein Bild mit meiner Freundin.", flehte er und zog eine Schmolllippe. Harry... Wie soll ich da nein sagen? "Okay.", gab ich mich kopfschüttelnd geschlagen. Wir setzten uns nebeneinander und er legte einen Arm um mich. Das wird nichts... "Bitte lächeln.", flüsterte er grinsend und ich versuchte zu lächeln. Nicht blinzeln... Jetzt bloß nicht blinzeln... Der Auslöser erklang und Harry zog das Handy zu sich. Mist, ich glaube, ich habe geblinzelt! Harry schaute auf. "Von wegen unfotogen.", sagte er lächelnd und reichte mir sein Handy. Ich begutachtete das Bild. Harry lächelte glücklich in die Kamera und neben ihm in seinem Arm war ich. Meine Wangen waren leicht rot, aber ich musste staunen. Ich sehe okay aus... und nicht geblinzelt! "Noch ein Foto?", fragte er grinsend. "Okay.", sagte ich kichernd. "Jetzt ganz geschockt gucken.", schrie er. Erschrocken zuckte ich zusammen und begann zu lachen in dem Moment, als er auf den Auslöser drückte. "Bell nicht lachen, geschockt sein.", sagte er und versuchte ernst zu klingen, während er seine Nase rümpfte. Es sah so bescheuert aus, dass ich noch mehr an fing zu lachen und Harry mit einfiel. Wir machten noch einige Fotos und schauten sie uns dann an. Bei den meisten mussten wir lachen, weil ich entweder die Augen zu hatte oder Harry irgendeine dumme Grimasse zog. Doch dann kam das letzte Bild. Wow... Es zeigte mich und Harry. Ich war in seinem Arm und schaute ihn lächelnd an, aber Harry fiel mir ins Auge. Er schaute mich auch lächelnd an, aber seine Augen strahlten mich an. In dem Blick lag so viel Liebe. Dieses Strahlen... Harry schaute genauso fasziniert auf das Bild wie ich und gab keinen Ton von sich. Nun schauten wir uns beide an. "Ich glaube, ich habe meinen neuen Hintergrund gefunden.", flüsterte er lächelnd. "Schickst du mir die Bilder?", fragte ich schnell. Ich möchte dieses Bild haben. Er nickte. Sein Blick fiel zurück auf sein Handy. Geschockt schaute er zu mir auf. "Es ist schon 18:30 Uhr.", sagte er. Geschockt schaute ich ihn an und stand auf, um das Album weg zu bringen. Mein Blick fiel nach draußen. Es wird gegen fünf dunkel... Wie soll man dann auch einschätzen, wie spät es ist? Ich drückte den Schalter, damit die Jalousien herunter fuhren und lief zu Harry. "Wir sollten um 19:00 Uhr da sein oder?", fragte ich noch einmal nach. Er nickte. Ich lief gehetzt hoch und holte meine Sporttasche hervor. Schnell packte ich meinen Schlafanzug ein und zwei Hoddies. Dazu legte ich eine Jeans und eine Jogginghose. Harry kam in mein Zimmer, während ich gehetzt Unterwäsche, BH und Socken in der Tasche verstaute. "Lass dir Zeit. Es ist nicht schlimm, wenn wir etwas zu spät kommen.", sagte Harry beruhigend. Nein, was soll sein Onkel denn denken, wenn wir zu spät kommen und das ausgerechnet noch wegen mir? Vorallem wenn er sich so viel Mühe macht... Gott, er wird mich hassen... Ich schnappte nach Luft und suchte etwas hysterisch meine Kulturtasche. "Hey Bell, ganz ruhig.", murmelte Harry und zog mich in seinen Arm. "Er wird mich hassen. Dein Onkel wird mich hassen. Er macht sich so viel Mühe und dann kommen wir wegen mir zu spät.", flüsterte ich vor mir her. "Bell, Louis wird dich lieben und es ist wirklich nicht schlimm, wenn wir zu spät wären.", flüsterte er beruhigend. "Bist du sicher?", fragte ich unsicher. "Ja.", sagte er. "Okay.", murmelte ich. Noch haben wir Zeit... Vielleicht schaffen wir es noch pünktlich. Ich fand meine Kulturtasche hinter meinem alten Schulranzen und lief ins Bad. Was brauche ich? Zahnputzsachen... Schnell griff ich nach meiner Zahnbürste und meinem Zahnputzbecher. Dann ergriff ich die Zahnpasta und die Mundspühlung. Alles schmiss ich in die Tasche und schaute mich durch den Spiegel nachdenklich an. Was noch? Soll ich mich schminken? Dann brauche ich Abschminkzeug. Ja, schminken kommt besser. Schnell ergriff ich meinen Mascara und weitete leicht meine Augen, um mich besser schminken zu können. Schnell schnappte ich mir Wattepads und mein Abschminkzeug und packte es auch in die Tasche. Haarshampoo? Ja. Ich hüpfte in die Dusche und packte es auch in die Tasche. Okay... Das war alles. Ich lief zurück in mein Zimmer, wo Harry ganz lässig auf meinem Bett saß. Er schaute lächelnd auf und kam zu mir. "Meinst du ich kann den Pullover anlassen?", fragte ich nervös. "Ja, er steht dir gut.", flüsterte er. Ich nickte lächelnd und griff nach meinem Asthmaspray, bevor ich die Kulturtasche in meine Sporttasche packte. Irritiert schaute ich hinein. Mein Teddy? Den habe ich doch gar nicht hineingelegt... Verwirrt schaute ich zu Harry. "Der hat es auch nicht gern allein zu sein.", schmunzelte er. Ich begann zu lachen. Irgendwie süß von ihm... "Umdrehen.", sagte ich zu Harry. Etwas irritiert nickte er und drehte sich um. Ich zog meine Jogginghose aus und schlüpfte schnell in meine schwarze enge Jeans. "Okay.", sagte ich und knöpfte meine Hose zu. Er drehte sich schmunzelnd um und ich schloss meine Tasche. Er kam auf mich zu. "Du siehst wunderschön aus.", flüsterte er und legte seine Lippen zärtlich auf meine. Ich erwiderte den süßen Kuss und lächelte ihn danach an. "Danke.", flüsterte ich und wusste, dass meine Wangen mal wieder rot angelaufen waren. "Dann los.", sagte Harry und machte sich auf den Weg zur Tür. Schnell ließ ich die Jalousien herunter, nahm meine Tasche und folgte ihm. Im Flur lief ich schnell die verschiedenen Zimmer ab, um überall herunter zu ziehen. "Wo bleibst du?", fragte Harry etwas besorgt von unten. "Ich habe nur überall heruntergezogen.", sagte ich, als ich die Treppe herunter lief. Er nickte. "Ich mach unten auch noch schnell.", flüsterte ich und lief in die Küche. Es dauerte nicht lange da waren wir fertig angezogen und überall war herunter gezogen. Lächelnd liefen wir hinaus in die kalte Nacht und ich schloss hinter uns ab. Schnell ließ ich den Schlüssel in die Seitentasche meiner Sporttasche fallen und schloss diese. Sicher ist sicher... Harry ergriff meine Hand und wir liefen den Bürgersteig entlang. "Es ist nicht weit.", murmelte er. "Okay.", murmelte ich. Besorgt schaute er zu mir herüber. "Was ist los, Bell?", fragte er schnell. Ich treffe auf seinen Onkel, den er liebt wie einen Dad... Bitte lass Louis mich mögen. "Ich bin nur etwas nervös.", sagte ich und schaute nach vorne die Straße herunter. Der Schnee war liegen geblieben und bildete eine kleine dünne Decke auf dem Bürgersteig. Die Flocken hatten sich in kleine ganz feine Flöckchen verwandelt. Fasziniert schaute ich hinauf in den dunklen Himmel. Kein Stern am Himmelszelt... "Das brauchst du nicht. Er wird dich mögen.", flüsterte er beruhigend und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Wir kamen an eine Laterne und ich blieb einfach stehen. Harry kam besorgt zu mir und musterte mich. "Bell?", fragte er besorgt, aber ich schaute nur ins Licht der Laterne, in dem die Schneeflocken tanzten. Sein Blick folgte meinem. "Es ist wunderschön.", flüsterte ich und schaute zu ihm. "Ist es.", stellte er fest und schaute nun mich an. "Küss mich.", hauchte ich. Das habe ich schon immer geträumt... Genau dieses Szenario: Ich, der Junge, den ich liebe, in der Nacht, während es schneit unter einer Laterne und wir küssen uns... Er begann zu lächeln und beugte sich zu mir herunter. Sanft schmiegten sich seine etwas kalten Lippen an meine und ich legte meine Arme, um seinen Nacken. Egal, ob die Sporttasche in den Schnee fällt... Mein Herz raste gegen meinen Brustkorb und Harry vertiefte den Kuss. Mit einem leisen Poltern landete seine Tasche auf dem Bürgersteig und seine Hände legten sich an meine Hüften. Traumhaft... Nur zögerlich lösten wir uns voneinander. "Ich liebe dich.", hauchte ich. Seine Augen begannen zu strahlen. "Ich liebe dich.", erwiderte er und küsste meine Stirn. "Ich glaube, wir müssen weiter.", flüsterte ich. Wir sind jetzt bestimmt zu hundert Prozent zu spät... Schnell hoben wir die Taschen auf und liefen um die Ecke. Mit jedem Schritt wurde ich nervöser. Meine Hände zitterten leicht. "Ist dir kalt?", fragte Harry besorgt. "Nein.", flüsterte ich und lächelte ihm zu, obwohl mir nicht zum Lächeln zu Mute war. Harry sagt zwar, dass Louis mich mögen wird, aber ich habe auch gedacht, dass Mum ihn mögen würde... Wir kamen vor einem großen Haus an. "Ein schönes Haus.", stellte ich fest. Harry lächelte mich glücklich an und drückte die Klingel. Es klingelte kurz und Licht ging an. Oh Gott, ich habe so Angst... Beruhigend drückte Harry meine Hand und jemand öffnete die Tür. Mir stockte der Atem und mein Herz setzte aus. Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Dr. Tomlinson.", wisperte ich geschockt und hielt mir die rechte Hand vor meinen Mund. Tränen begannen ungewollt zu laufen. Dr. Tomlinson ist Harry's Onkel...
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Do you rescue me? (Harry ff)
Fiksi PenggemarAllein, wann ist man allein? Man kann allein sein, weil man weder Freunde noch Familie hat oder man besitzt beides und fühlt sich allein... Annabell ist 16 und ist eigentlich glücklich mit ihrem Leben bis etwas Schreckliches geschieht. Wer wird sie...