nicht gerade der schönste Ausflug

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--Hexenwelt--

Fia und Hanako machten anfangs noch große Augen, da es für sie das erste Mal in der Hexenwelt war, gewöhnten sich aber relativ schnell an die neue Umgebung und konnten sich dann wieder auf ihre Aufgabe konzentrieren. Minai sah nach außen hin zwar ernst und konzentriert aus, war aber eigentlich in ihren Gedanken versunken und lächelte still in sich hinein.

„Es ist nun schon mehr als 2 Jahre her, seit Aori und ich an die Shibusen gekommen sind. Wir sind nun beide 17, Fia 15 und Hanako 12. Sie ist höchstens 5cm gewachsen und wir glauben wirklich, dass sie nicht mehr viel weiter wachsen wird. ... Ich wünschte so sehr, du wärst noch bei uns!"

Die Stimmung war, verständlicher Weise, sehr angespannt und bedrückt. Die Straßen waren verdächtig leer und an manchen Ecken waren Boden und Wände sogar dunkelrot gefärbt. Vereinzelt fand man auch mal eine schwebende Hexenseele vor, aber das war so ziemlich das einzige an „Leben" in dieser Stadt.

Die fünf waren bereits ein ganzes Stück gegangen, als Stein plötzlich „Stopp!" rief und Minai, die ganz vorne ging, am Arm zurück riss. Das kam auch gerade rechtzeitig, da zeitgleich ein riesiges Mauerstück auf die Stelle krachte, an der Minai noch vor einer Sekunde gestanden hatte. Außerdem hatte Stein eine Hexenseele gespürt - eine sehr starke. Jedoch war seine Reaktion nicht schnell genug, sodass er von etwas am Fuß gepackt und ein paar Meter weggeschleudert wurde. Marie war geschockt und lief ihm nach, während sich um Minais Beine ein dichter, schwarzer Schleier legte.

„Du wünschtest, ich wäre noch bei euch? Bin ich doch!" Ein widerliches Lachen erschallte und aus dem schwarzen Nebel an Minais Füßen formte sich eine pechschwarze Hand, die langsam begann, sich an Minais Bein hochzuziehen.

Fia und Hanako wagten sich nicht, näher zu kommen und Minai musste sich einen Schrei unterdrücken. Die schwarze Gestalt unter ihr nahm langsam Form an und ehe sie sich versah, befand sich Aori über ihr. Ihr Oberkörper sah wieder normal aus, jedoch war sie von der Hüfte abwärts noch in ihren Schatten gehüllt und schwebte so, während sie sich über Minai beugte. Diese bekam nicht einen einzigen Laut heraus und starrte einfach nur panisch in das verstörende Grinsen ihrer früheren besten Freundin. Die lachte einmal laut auf, packte Minai dann an ihren Schultern und schleuderte sie zurück, sodass Minai eine unsanfte Begegnung mit dem harten Boden machen musste. Noch immer lachte Aori, dann zog sie ihren Schatten zwischen die Beine von Fia und Hanako, sodass die beiden das Gleichgewicht verloren und ebenfalls auf dem Boden landeten. Stein war mittlerweile wieder aufgestanden und mit Marie zu seinen Schülern gerannt.

„Aori! Was soll das?! Lass sie sofort in Ruhe!"

Aori sah ihn erst noch grinsend an, dann wich dieses Grinsen aus ihrem Gesicht und sie antwortete gelangweilt: „Ihr seid doch nur hergekommen, um mich zu töten. Warum sollte ich das so einfach zulassen?" Das Grinsen kam nun wieder zurück. „Außerdem haben wir uns doch schon so lange nicht mehr gesehen, ich möchte so gerne mal wieder richtig mit ihnen spielen!"

Sie schnipste einmal, woraufhin Hanako von einem Schatten am Hals gepackt und hochgehoben wurde. Sie bekam deutlich erkennbar keine Luft mehr und strampelte wie wild, während Aori sie nur gestört angrinste.

Stein nahm sich Marie in ihrer Waffenform und durchtrennte den Schatten, sodass Hanako in seine Arme fiel. Nach Luft ringend und sich an den Hals fassend hustete sie ein paar Mal, dann sah sie Aori voller Entsetzen an. Sie zitterte am ganzen Körper. Als Stein sie fragte, ob alles ok wäre, schüttelte sie nur den Kopf und ging langsam ein paar Schritte rückwärts.

Stein sah sie verständnisvoll an und meinte dann: „Na gut, du bleibst zurück. Minai, du schaffst das mit Fia, richtig?"

Minai war inzwischen wieder voll bei der Sache und auch Fia ließ sich ihre Angst nicht anmerken. Beide nickten und Fia verwandelte sich sofort in eine Waffe.

„Aori, wieso machst du das?!" fragte Minai verzweifelt, doch sie bekam nur ein lautes Lachen als Antwort. Dann kicherte Aori: „Ihr dachtet doch nicht wirklich, dass ich den angeborenen Zerstörungstrieb für immer unterdrücken könnte, oder?! Wie idiotisch muss man bitte sein?!"

Minai wurde das Ganze langsam zu blöd und sie rannte einfach ohne Rücksicht auf Verluste auf Aori zu. Diese machte allerdings gar keine Anstalten, sich zu bewegen und sprach auch keinen Zauber aus.

Als Fias Klinge nur noch wenige Zentimeter von Aoris Kopf entfernt war, hörte man plötzlich ein lautes „Ojou!" und Minai konnte gerade noch zur Seite wegspringen, bevor sie in eine Wand von riesgen, spitzen Eiszapfen gelaufen wäre.

Nun waren auch Ryo und Yumiko da, was die Lage für die drei Schüler und zwei Lehrer nochmals deutlich verkomplizierte.

„Ihr drei seid fürchterlich langweilig! Ich will wissen, was der Professor draufhat!" meinte Aori hoch interessiert und löste sich in ihrem Schatten auf, um nahe Stein wieder aufzutauchen.

Dieser ging bereits in Verteidigungshaltung, da er wusste, dass man mit Aori jetzt nicht mehr vernünftig reden konnte. Als er allerdings nochmals nach ihr sehen wollte, war sie weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Verwundert ließ er Marie in seiner Hand wieder sinken und sah sich um. Noch nicht mal Aoris Seele konnte er spüren.

Seine drei Schüler wurden währenddessen von Ryo und Yumiko abgelenkt. Sie taten sich ziemlich schwer gegen die beiden Hexen. Ryo war sehr stark und Yumiko spielte praktisch nur mit ihnen. Vor allem Minais Geschwindigkeit hatte es ihr angetan.

Stein sah sich, immer noch verwirrt, um und versuchte, Aoris Seele irgendwo zu entdecken, jedoch ohne Erfolg. Dementsprechend stark erschreckte er sich, als ihn plötzlich eine Hand am Fußgelenk packte und er ohne Vorwarnung wieder weggeschleudert wurde. Als er aufstand spürte er abermals nicht die Seele, nach der er suchte. Auf einmal kam ein weiteres Mal die Hand unter ihm zum Vorschein und wollte ihn wieder packen , diesmal bemerkte er es aber schnell genug und landete einen sauberen Treffer mit Marie, die Hand allerdings löste sich einfach in einer Art schwarzem Nebel auf.

„Wie es scheint, hast du wohl einen neuen Trick gelernt, was?" lachte Stein außer Atem. In seinem Gesicht formte sich langsam ein verrücktes Grinsen, was Marie dazu veranlasste, ihn besorgt anzusehen.

Aus Steins Schatten hingegen formte sich eine zierliche Gestalt, bis sich der schwarze Rauch von ihr löste und Aori komplett zu sehen war. Sie sah nicht wirklich anders aus als vor zwei Jahren, auch trug sie wie immer ausschließlich schwarz und ihre Haare reichten ihr fast bis in die Kniekehlen. Man konnte sich allerdings darüber streiten, ob sie nun noch dünner war als vorher. Sie war aber auch noch ein Stück gewachsen, sodass sie nun ungefähr 1,75m groß war. Wahrscheinlich war sie also einfach nur gewachsen, hatte aber nicht zugenommen - was nicht allzu gesund aussah.

Aori's Partners [Soul Eater FF || German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt