„Lene? Florian? Was ist denn bei euch los? Ist was passiert?" fragte Oleg. Ich vergrub mein Gesicht in Flo's Brust und schaute nicht hoch. Am liebsten hätte ich einfach losgeschrien, aber es ging nicht. Eigentlich hätte ich jetzt für Flo da sein müssen, aber die Tränen bannten sich einfach ihren Weg und ich konnte es weder aufhalten, noch konnte ich antworten.
Flo streichelte mir durchs Haar und übernahm das Reden.
Ich spürte, dass er zwanghaft nach einer Ausrede suchte – und eine Fliege im Auge würde das garantiert nicht erklären.
Stark für mich antwortete er: „Es... es ist schwer zu erklären.". Die Anderen waren sichtlich verwirrt, aber noch mehr besorgt. Auch Meri war dabei und wollte mich in den Arm nehmen, doch das ging nicht, sie konnte es nicht nachvollziehen.
Flo redete weiter: „Also... eine Freundin von Helene hatte einen Unfall. Bitte könnt ihr uns kurz allein lassen?". Sie glaubten es ihm und gingen wieder herein.
„Danke" wisperte ich völlig am Ende „Das geht nicht. Du darfst es nicht sein, dir darf nichts passieren" schluchzte ich völlig aufgelöst und durch Tränen erstickt.Flo machte sich mit mir auf dem Weg zum Hotel ohne sich von dem Rest zu verabschieden.
Als wir im Hotel ankamen legten wir uns nebeneinander ins Bett und Flo nahm mich in die Arme. Ich rückte jedoch ein Stück weg: „Ich weiß nicht... das ist nicht richtig Flo! Du bist in Gefahr und das ist meine Schuld."
Er zog mich wieder an sich und strich mit die Haare hinters Ohr: „Nein, du bist die richtige für mich! Ich habe mich in dich verliebt und nur durch solche dummen Zettel, lasse ich mich nicht unterkriegen." Es war total süß, was er mir da sagte und beruhigte mich ungemein.Auch diese Nacht verging und am Morgen wurden wir beim Frühstück von Allen seltsam angesehen. Als Flo sich kurz ein Brötchen holte, kam Meri auf mich zu: „Hey Lene, geht es deiner Freundin besser? Ihr Beiden wart ja gestern einfach weg." Ich nickte zurückhaltend und unterhielt mich noch ein bisschen mit ihr.
Danach hatten wir erstmal ein bisschen Freizeit, denn der nächste Auftritt war erst am Abend und da wir schon den Tag zuvor in Wien gespielt hatten, brauchte es keinen Soundcheck mehr. Flo und ich unternahmen gemeinsam etwas und versuchten so unerkannt wie möglich zu bleiben.Am Abend musste ich wieder 3 Stunden vor dem Auftritt bereitstehen, für die Maske und Sonstiges. Warum weiß ich auch nicht, aber ich freute mich total auf den Auftritt.
Die Zeit verging wirklich schnell und schon wieder war es soweit. Weil ich wusste, dass alles bald vorbei sein konnte, genoss ich einfach jeden Augenblick auf der Bühne mit den Tänzern und der Band. Vor jedem Lied atmete ich tief ein und spürte die Liebe meiner Fans.
Drei Lieder vor Schluss bemerkte ich jedoch, dass etwas anders war. Mein Körper hatte ein seltsames Gefühl, trotzdem versuchte ich auf der Bühne standhaft zu bleiben.Als die Show beendet war, stürmte ich in den Backstagebereich und umarmte mein ganzes Team. Flo stand etwas abseits.
„Hey Flo, ist was?" Er schüttelte mit dem Kopf und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Wollen wir nochmal etwas trinken gehen?" rief jemand von hinten.
Ich zog Florian hinter mir her und folgte den Anderen.
Wir hatten noch einen lustigen Abend, trotzdem merkte ich, dass Flo urplötzlich so anders war.Leise fragte ich ihn: „Alles ok?". Er schüttelte mit dem Kopf: „Mir ist ganz komisch, ich glaube ich hab ein bisschen zu viel getrunken."
Er tat mir leid, deswegen verabschiedete ich mich von den anderen und ging mit ihm vor die Tür an die frische Luft. „Komm wir laufen ins Hotel. Erstens ist frische Luft gut und zweitens geht es morgen schon nach Berlin."Er nickte und nahm meine Hand. Gerade als wir loslaufen wollten bliebt er stehen und hielt seine Hand an den Kopf. Ich blickte ihm ins Gesicht: Flo? Flo? Du bist ganz blass. Flo?". Genau in diesem Moment fiel er zu Boden, mitten auf der Fußgängerzone, vor meinen Augen.
Augenblicklich schrie ich nach Hilfe: „Hilfe, Uwe, Meri....".Ich legte meine Hand auf seine Wange: „Bitte wach auf! Bitte.". Schnell zog ich mein Handy aus der Tasche und rief einen Notarzt, ein paar von meinem Teamkamen aus der Tür gestürmt.
Uwe kam zu mir: „Was ist passiert?" – „Ich weiß es nicht, er war plötzlich blass und ist einfach umgekippt."
Aus Affekt versuchte ich ihn in die stabile Seitenlage zu bringen. Meri stand hinter mir und strich mir mutmachend über den Rücken, Oleg holte die Sanitäter, welche inzwischen angekommen waren, zu uns.
Denen erzählte ich auch nochmal alles und sofort packten sie Geräte aus.Cale zog mich ein Stück zur Seite und versuchte mich abzulenken, doch ich konnte meine Augen nicht von Flo lassen. Er lag einfach reglos da.
Plötzlich rief jemand: „Herzstillstand, Defi, schnell!!!!.Ich sah zu, wie sie meinen Freund versuchten wieder ins Leben zurück zu holen, doch die Herzlinie blieb auf einem geraden Strich...
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Helene Fischer - Das wahre Ich
RandomHelene Fischer ist auf den besten Weg eine bekannte Sängerin in Deutschland zu werden, doch ein Buch gibt ihr auf magische Weise Einblickte in ihre Zukunft - Verwirrtheit, Überforderung, Liebe und Unglaubiches steht neben Angst, Gefühlen und Freude...