Kapitel 7

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Als Ed wiederkam, hatte ich mich soweit wieder gesammelt. Dankend nahm ich meine Pizza entgegen. „Willst du noch was trinken?", fragte er höflich. „Ähm...hast du was Hochprozentiges?" Es war mir echt peinlich, aber ich brauchte was. Langsam nickte er und kam dann mit einer Flasche Rotwein wieder. Nicht das, was ich gewollt hatte, aber es würde sicher ausreichen. Er setzte sich und wir fingen an, dass Essen zu vernichten. Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. Also hustete ich, so wie ich es immer machte, wenn die Stille mich fast umbrachte. Natürlich stieg er nicht darauf ein, anscheinend brauchte man kaum IQ für die Musikbranche. Ich wusste, dass ich aufhören musste, ihn zu beleidigen, wenn das hier was Ernsthaftes werden sollte. Moment mal! WAS ERNSTHAFTES? Hatte ich das gerade wirklich gedacht?



„Die Pizza ist echt gut, bestellst du da öfter?" Ich beschloss, Konversation zu betreiben, während ich dieses Meisterstück in mich reinstopfte. „Wenn ich mal zu Hause bin, dann ja, meistens." Stimmt ja, er war weg, sehr oft. „Wann musst du denn wieder raus, in die Welt.", fragte ich. „Morgen." „Und für lange?" „1 Monat." Ich sah ihn fassungslos an. Er fing an zu lachen. „Das ist echt süß von dir." Verständnislos machte ich: „Hm?" „Dass dich das so trifft." „Ich...ähm...ich finde es nur schade, dass wir dann nicht...", versuchte ich mich zu retten, doch ich hatte längst deutlich gemacht, dass ich eine Wiederholung wollte. Ängstlich sah ich zu ihm rüber, da er aufgestanden war. Vermutlich warf er mich jetzt raus. Ich war zu anhänglich gewesen, hatte Pizza geschnorrt und ihn in meinen Gedanken beleidigt, ich sollte gehen.



Also stand ich auch auf und sah direkt in seine blauen Augen. Verdammt, seine Augen waren unglaublich faszinierend. Seine Hand war auf einmal an meiner Wange und dann spürte ich seine warmen Lippen auf meinen. Warum ich diese Einladung erneut annahm? Keine Ahnung, aber im Moment dachte ich nicht mehr. Der Kuss wurde immer stürmischer, bis wir schließlich auf seiner Couch landeten...



Der nächste Morgen



Mein Schädel brummte, als ich die Augen öffnete. Was war gestern noch gleich passiert? Langsam und vorsichtig hob ich meinen Kopf. Ich lag in einem Bett, ich konnte es nicht als meins identifizieren. Langsam kehrten die Erinnerungen wieder. Soviel hatte ich dann doch nicht getrunken. Rote Haare und blaue Augen... Ich wollte aufstehen, bemerkte jedoch peinlich berührt, dass ich nichts anhatte. Jedoch schien niemand da zu sein, also wickelte ich schnell die Decke um meinen Körper und startete meine Erkundungstour. „Hallo?" Keine Antwort. „HAAAAALLLOOOO?", schrie ich. Als ich wieder nichts hörte, ging ich langsam die Treppe runter. Im Wohnzimmer angekommen, sah ich freudestrahlend meine Klamotten, fein säuberlich gestapelt, auf dem Tisch. Auf meinem Oberteil lag ein Notizzettel.



„Danke für gestern, musste heute früh los. Hol dir ruhig was zu essen. Mach's gut,

Ed."

Where we land || Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt