Kapitel 1

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Ich bin Luna. Das bedeutet soviel wie Mond. Wahrscheinlich wegen meinen mongrauen Augen. Ich hätte viel lieber grüne Augen, oder blaue oder sogar braune. Aber graue?? Sie sehen trostlos, traurig und müde aus. Nicht jung. Nicht frisch. Nicht froh. Als ich gerade mein Ich im Spiegel betrachtete, klopft es ab der Tür.
»Luuuunaaa, kommst duuuu?«
Stella. Meine kleine Schwester.
Ich grummelte ein ja und zog mir ein mattblaues Seidenkleid an, dass an mir liegt wie Magneten aneinander. Ich seh einfach nur schlimm aus.
Nein. Ich bin keine Prinzessin. Nur ein "verwöhntes, reiches Blondchen". Ich bin blond, ja, vielleicht hat meine Familie auch ein bisschen viel Geld. Aber verwöhnt bin ich nicht! Ich hasse Blondinen-Witze, den sie stimmen nicht! So ein Scheiß!
»Luna! Jetzt komm endlich. Wir sind spät dran.«
Das war meine Mutter. Eine bildhübsche Frau mit Haaren wie flüssiges Gold und Augen aus Silber. Ihr schmales Kinn betont ihren langen dünnen Hals, der an zwei schlanken Schultern befestigt ist. Sie sieht mir ähnlich, sagen viele. Aber nein, sie sieht aus wie eine Königin und ich, wie ihre Kammerzofe.
Meine Aquamarin-Kette passte perfekt zu dem Mattblau des Kleides.
Apropo, wir sind auf ein Essen bei unseren "lieben, hinreißenden" Nachbarn eingeladen. Sie mögen mich nicht, aber das beruht auf Gegenseitigkeit.
»Ich komme ja! Macht nicht so ein Drama draus«

Tja, da saß ich nun, zwischen meiner kleinen Schwester und meiner Mom am Essenstisch der Martens. Geräucherter Lachs mit Zitrone und paniertes Barsch Filet. Fisch. Ich hasse Fisch. Er ist schleimig, matschig und...Fisch halt!
Die "netten" Nachbarn servieren nicht selbst, nein, dass macht die Köchin. Ich würde ihr gerne helfen, aber ich bin Gast. Pfffff. Schnösel Leute, lassen sich bedienen. Wir haben nur eine Haushaltsdame, sie putzt einmal in der Woche. Sofia. Nur 3-4 Jahre älter als ich. Ich durfte nie mit ihr sprechen, sie ist ja nur die Putze.
»Schmeckt es dir nicht?«
Alle Augenpaare richteten sich auf mich. Als aber plötzlich ein Junge den Raum betritt, bin ich von den Blicken erlöst. Ein großer Junge, nein, kein Junge...ein junger Mann. Um die 18 schätze ich. Normal bis sogar schlank gebaut, zwar bisschen muskulös, aber nicht sehr stark. Er ist nicht wie die Typen auf den Covern von Magazinen. Nein, dieser junge Mann ist blass, grünäugig, schwarz haarig und schlank. Und schön. Ach....was red ich da...
»Sebastian. Wo kommst du den her? Solltest du nicht im Kino sein?«
Seine Mutter wirkte angespannt, während sein Vater locker fragte.
»Ja, der Film ging kürzer als erwartet und Amber musste dringend nach Hause.«
Amber? Heißt Bernstein. Vielleicht seine Freundin...wie hätte ich auch nur so dumm sein können, zu glauben, so ein gutaussehender Typ, hätte keine?? Ich bemerkte zu spät, dass mir ein Seufzer entwich.
»Oh«
Endlich hatte er mich bemerkt.
»Seit wann haben wir Besuch? Ihr hättet mir Bescheid geben können.«
Auch wenn er mit seinen Eltern sprach, sein Blick galt mir. Ich sah kleine, spöttische Falten an den Augen, die darauf hinweisen, dass er anscheinend lächelt, grinst oder lacht.
» Vergiss es, Blondinchen, ich hab ne Freundin.«
Feixte er mich an.
»Als ob du meinem Freund das Wasser reichen könntest.«
Haha. Welchem Freund? Ich hab keinen.
» Du lügst «
Scheiße. Wurde ich rot? Ich hoffe nicht. Alle guckten zwischen uns hin und her.
»Tu ich nicht, und wenn doch, könnte es dir egal sein, da du nichtmal meinen Namen kennst.«
Seine schwarze, schlanke, linke Augenbraue hob sich.
»Aber du meinen, es wäre nur fair, wenn du mir deinen Namen sagst.«
Grinste er.
Haha...vergiss es. Ich funkelte ihn böse an um nicht reden zu müssen. Er grinste weiterhin. Stimmt. Sebastian. Ein normaler Name. Aber seiner wird Englisch ausgesprochen. Ha....dem werd ichs zeigen.
»Luna, sie heißt Luna.«
Beantwortete meine Mutter die indirekte Frage. Er scheint zu überlegen. Über was dachte er so lange nach?? Er murmelte leise was und ließ sich auf den Stuhl fallen, der mir gegenüber stand. Nein...nicht das noch....jetzt muss ich ihn auch noch ansehen...die ganze Zeit.
»Luna, heißt das nicht...ehm...Mond oder so? Und Stella war doch Sonne.«
»Hm«
Presste ich hinter zusammen gebissenen Zähnen hindurch.
»So heißt meine kleine Schwester.«
Wisperte ich. Er nickte verstehend. Meine und seine Familie starrten uns an, als wären wir eine Mischung aus Warzenschwein und Tiger.
»So, beginnen wir doch mit dem 2. Gang.«
Sagte uns Sebestians Mutter. Oh, toll, was kommt jetzt? Thunfisch? Bäh...
» Schmeckt es dir nicht?«
Auf Sebestians Lippen erschien ein spöttisches Grinsen. Ha! Sein Teller war auch noch halb voll. Oder halb leer? Egal.
»An deiner Stelle würde ich mich erstmal um mein eigenes Essen kümmern, als das der anderen zu kritisieren.«
Das Grinsen blieb auf seinem Gesicht. So ein Arsch. Der macht sich lustig über mich. Der Herr amüsiert sich hoffentlich gut...

» Tschüssilein«
Meine mega nette Mutter verabschiedete sich mit Wangenküsschen und umarmungen. Ich gab jedem die Hand. Auch Sebastian. Sie war sooo warm und weich, wie Seide, oder noch besser, wie er. Ich konnte nicht loslassen.
Lass los, verdammt!
Meine innere Stimme hatte recht. Ich ließ los. Er amüsiert sich wieder. Schnösel-Arsch. Ich will ihn nie wieder sehen!! Oder doch?

Hey ihr süßen, ich hoffe dieses Buch wird "erfolgreicher". Ich denke, ich unterstützt mich, danke.
Hegdl Elli :*

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 12, 2015 ⏰

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