Des Schicksals Meister

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Hallo ihr Lieben, ich möchte hier noch einmal anmerken, das ich mit dieser Geschichte kein Geld verdiene, die Handlung freierfunden ist und die hier auftretenden Personen nicht mir gehören (außer das Team von VollVerpeilt und diverse Nebenpersonen).

Über Kritik/Anmerkungen (und vlt auch Lob?) würde ich mich sehr freuen! Viel Spaß beim Lesen!



Kapitel 1:

„Der Mensch ist manchmal seines Schicksals Meister" William Shakespeare

Vorsichtig öffnete ich einen Spalt weit meine Zimmertür und verweilte noch einen kurzen Augenblick, um zu lauschen, ob es im Haus wirklich still war. Meine Ohren vernahmen lediglich das regelmäßige Ticken der Uhr, die sich, seit ich denken konnte, in unserer Küche befand. Kein Schnarchen, kein Gebrüll, keine lauten, taumelnden Schritte, nichts, nur das nervtötende Ticken dieser gottverdammten Uhr, welches mir, auch wenn ich es hasste, Ruhe und das Gefühl von Sicherheit schenkte. Zwei Dinge, welche ich für meinen Geschmack zu oft missen musste.

Schnellen Schrittes begab ich mich in die Küche, meine nackten Füße verursachten leise, tapsende Geräusche auf den weißen Fliesenboden, der angenehm kühl war.Kurz wanderte mein Blick aus dem Fenster, die Sonne strahlte schon jetzt erbarmungslos vom stahlblauen, wolkenlosen Himmel, perfektes Wetter zum skaten.

Ich hatte mir gerade eine Flasche Wasser und etwas zu essen für die Schule geholt, als unten die Haustür mit einem lauten Knall zugeschlagen wurde, ich hätte vor lauter Schreck fast alles wieder fallen lassen. Die Ruhe und das damit verbundene Gefühl von Sicherheit waren schnell dem Gefühl von Angst, Kälte und Ungeborgenheit gewichen. Ich hörte, wie etwas auf den Boden geworfen wurde und in tausend Scherben zersprang, darauf folgte lautes Gebrüll, welches mir eine Gänsehaut bescherte.

Langsam löste ich mich aus meiner Starre. „Ich sollte in mein Zimmer verschwinden, bevor er auf die Idee kommt, die Treppe nach oben zu kommen.", schoss es mir durch den Kopf. Schnell versicherte ich mich nochmal, dass ich nichts vergessen hatte, bevor ich zurück in mein Zimmer flitzte und den Schlüssel leise zweimal im Schloss drehte.

Dieser Morgen war eben doch nicht anders als alle anderen, auch wenn ich mir das so sehr gewünscht hatte.

„Mel ich weiß nicht was ich anziehen soll! Wird es heute warm oder kalt?", „Em wir haben Juli! Am Besten wäre es wenn du einen Skianzug anziehst, es besteht die Gefahr eines Schneesturms!.", meine Stimme triefte geradezu vor Sarkasmus. „Kannst du mich wenigstens einmal ernst nehmen?", „Bei deiner allmorgendlichen Klamottenkrise leider nicht.", ich schenkte meiner besten Freundin ein strahlendes Lächeln.

Ich stand im Bad und war gerade damit beschäftigt noch etwas Lipgloss aufzutragen ,während meine beste Freundin versuchte wie jeden Morgen ihre Klamottenkrise zu bewältigen.

Das Skypen beim fertigmachen für die Schule, war bei uns seit der 7. Klasse zu einem strikten Ritual geworden und gar nicht mehr wegzudenken.

Zufrieden mit meinem Make-up ließ ich den Lipgloss in meinem Schminktäschchen verschwinden und griff nach meiner Bürste.

„Ich glaube, ich mache erst mal meine Haare und mein Make-up, sonst werde ich heute nicht mehr fertig!", ich hörte wie meine Freundin seufzte, als sie ihr Handy nahm und in ihr Badezimmer ging. „Wetten, dass die Gräfe mir heute wieder einen Vortrag hält, weil bei uns schon wieder keiner ans Telefon gegangen ist?", während die Worte meinen Mund verließen, glitt mein Blick von meinem Spiegelbild zu meinem Handy, welches gleich auf dem Regal unter meinem Spiegel, an meinem Zahnputzbecher lehnte. „Da geht dann wenigstens Unterrichtszeit drauf, wenn man es überhaupt Unterricht nennen kann.", erwiderte Em, was mich zum Lachen brachte. „Okay Süße, wir sehen uns, bin gespannt was du an hast! Küsschen!", verabschiedete ich mich.

Mit zwei Schritten war ich aus meinem Bad getreten, welches dieses Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient hatte, da es nur aus einem Waschbecken und einer Toilette bestand und stand nun wieder in meinem Zimmer, dass mehr oder weniger mit Ordnung überzeugen konnte. Aber wie sagt man so schön: „Die Genies beherrschen das Chaos und wer das Chaos beherrscht, beherrscht die Welt.", da ich durch meine Höchstbegabung sowieso von meinem gesamten Bekanntenkreis mit dem Begriff Genie aufgezogen wurde, passte das doch ganz gut oder?

Etwas ratlos dreinblickend stand ich mit den Händen in die Seite gestemmt in meinem Zimmer. Es war jeden Morgen das gleiche Theater, mein Schrank und mein Fußboden waren voller Klamotten und ich wusste nicht was ich anziehen sollte, ich war fast so schlimm wie Em. Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee hier mal wieder klar Schiff zu machen und meine Wäsche zu waschen und den Schrank zu ordnen. Im Prinzip wartete ich eigentlich nur darauf, dass die Socken anfingen in meinem Zimmer Samba zu tanzen.

Auf gut Glück fischte ich einfach ein paar Klamotten zusammen, eine schwarze,ausgewaschene Hotpants, die am Saum ausgefranst war, dazu ein einfaches graues Tanktop, meine weinroten Vans und meine heißgeliebte Pikachustrickjacke. Schnell setzte ich mir noch Nikki's Cap auf, die ich ihm gestern geklaut hatte, griff nach meiner Umhängetasche von Bench, die gerade zu vor der Kreativität meiner Mitmenschen strotze, weil irgendwie jeder etwas drauf gekritzelt hatte und begab mich auf die Suche nach einem Skateboard.



If you're going through hell, keep going (LeFloid FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt