Schnell räumte ich die Alben in eines der Regale im Wohnzimmer. Ich wollte nicht länger auf Bilder schauen. Normalerweise schaue ich sie immer mir Freude an, doch heute trauere ich den Zeiten nach. Klar Berlin war schon klasse und sie hatte Marti wieder, aber Österreich war auch schön. Man konnte es auch nicht wirklich vergleichen. Sie lebte in Österreich auf dem Land und Berlin war eine große Stadt. Gedankenverloren öffnete ich den nächsten Karton. Er enthielt ihre ganzen Bücher, Papierkram, Dvds und ihre CD Sammlung. Sorgfältig räumte ich sie zu den Alben rein.
Als nächstes war der Karton mit den ganzen Tellern, Besteck und was man sonst noch eben in einer Küche fand an der Reihe. Ich musste immer wieder umräumen, da einfach zu wenig Platz in der Küche war. Nach ewigen umher räumen, entschied ich mich schlussendlich von einigen alten Sachen zu trennen. So sortierte ich alles raus, was nicht mehr in lupenreinen Zustand war. Endlich damit fertig räumte ich das Aussortierte wieder in den Karton zurück. Erschöpft ließ ich mich auf einen der Stühle im nieder. Es waren erst drei Kartons gewesen und es warteten noch etliche auf sie.
Ich wusste nichts besseres zu tun, also richtete ich weiterhin meine neue Wohnung ein. In einem Karton fand sie ihre ganzen gerahmten Bilder. Von Fotos mit Freunden, selbstgezeichnete Bilder, bis hin zu einem Autogramm von Ed Sheeran war alles dabei. Es war nur ein kleines Stück Papier, aber es bedeutete ihr die Welt. Sie konnte sich noch genau daran erinnern. Sie war auf dem Konzert in Wien gewesen. Alleine. Niemand wollte mit ihr gehen. Sie war damals zwar etwas enttäuscht, aber auf dem Konzert war alles vergessen. Sie lebte einfach für den Moment. Nach dem Konzert setzte sie sich in ein Kaffee, welches noch geöffnet hatte. Sie wärmte gerade die Hände an ihren Kaffee, als sie jemand mir stark englischen Akzent fragte: ,,Darf ich mich setzten?" Sie nickte lächelnd. Die Person vor ihr nahm Platz. Sie hatte einen Kapuzenpulli an und die Kapuze tief in das Gesicht gezogen. Sie kamen irgendwie ins Gespräch. Anfangs wollte er Deutsch mit ihr reden, doch sie wechselten schnell ins Englische. Sie redeten bis spät in die Nacht. Als sie die letzten im Kaffee waren, nahm er seine Kapuze ab. Ich hatte bis dahin nichts geahnt. Ich versuchte ganz ruhig zu bleiben. Er grinste mich verlegen an und fuhr sich durch die Haare. Dabei konnte ich einen Teil von seinen tätowierten Armen sehen. Irgendwie konnte ich meine Fangirlinstinkte unterdrücken und unterhielt mich weiterhin normal mit ihm. Zum Abschied umarmten wir uns und er steckte mir noch eine Autogrammkarte zu.
Auch heute schlägt mein kleines Fangirlherz höher, wenn ich an den Abend zurück denke. Ich hing das Autogramm in der Küche auf.
In dem nächsten Karton waren meine Klamotten drinnen. Ich schleppte den Karton in mein Schlafzimmer. Stück für Stück raumte ich alle Kleidungsstücke in den Schrank ein. Ganz unten war ein grünes Kleid. Naja ich hielt es zuerst für ein Kleid. Fragend seit, wann ich das hatte, nahm ich es heraus. Es entpuppte sich jedoch als mein altes Cosplay. Mein damaliger Freund war in der Szene sehr aktiv. Er hatte mich solange damit aufgezogen, bis ich mir auch ein Kostüm machte. Was hätte sich da besser angeboten, als mein Kindheitsheld Link aus Zelda.
Kurz nachdem ich es angefertigt hatte, verließ mich er. Er hatte eine andere gefunden, die besser zu ihm und seine Welt passte. Anfangs hatte mich das sehr mitgenommen. Damals hatte mein linker Unterarm sehr oft gejuckt. Einzig alleine der Gedanke an Marti hatte mich damals oft davon abgehalten. Schnell hängte ich das Kostüm in den Schrank. Gemeinsam mit dem Schrank schloss ich die Gedanken daran weg. Selbst jetzt nach so langer Zeit spürte sie das jucken an ihrem Arm. Unterbewusst fing ich an, auf ihm zu kratzen. Das plötzliche läuten meines Handys riss mich aus meinen Gedanken.Hejo! Sorry wenn das Kapitel etwas langweilig oder so war, aber ich wollte etwas von Maries Vergangenheit schon einmal ans Tageslicht bringen! :)
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Der Eine, der aus dem Ich ein Wir machte(Space Frogs Rick ff)
أدب الهواةMarie arbeitet als Lehrerin in Österreich, doch sei wird eines Tages versetzt und zwar nach Berlin. Sie kann es kaum fassen, dass sei in ihre alte Heimatstadt zurück muss. Dort begegnet sie schnell einer alten Bekanntschaft und macht auch gleichzeit...