Ich wollte weg. Ich wollte einfach nur noch weg ! Ich hielt es nicht mehr aus. Es machte mich innerlich kaputt. Ich war zerbrechlich wie eine Vase. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment innerlich zusammen zu brechen. Ich konnte und wollte nicht mehr dieses Leben leben. Ich war am Ende ! Ich fing an zu rennen. Ich rannte so schnell ich konnte. Ich blickte mich nicht um, achtete nicht auf andere Leute. Immer wieder rempelte ich jemanden an, entschuldigte mich aber nicht. Mein Herz pulsierte schnell und unregelmäßig. Ich wollte stehen bleiben und mein Gesicht in meinen Händen vergraben, doch ich rannte weiter. Mein ganzer Körper zitterte. Es war unüberlegt und "kurzfristig" was ich tat. Doch irgendwelche Gedanken konnte ich am wenigsten gebrauchen. Es waren doch nur Gedanken die mich daran hinderten an mein Ziel zukommen. Angstschweiß lief an meiner Stirn herunter und tropfte langsam auf meinen Pullover. Er war von Ardy. Ich drehte mich kein einzigstes Mal um. Als die Menschenmasse kleiner wurde, verlangsamte ich mein Tempo, rannte aber trotzdem. Unnötige Angstgedanken versuchte ich zu unterdrücken. Kalte, salzige Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen und stoppten kurz an meinen Mundwinkeln, bis sie letzlich weiter flossen. Nach weiteren Minuten war ich endlich an meinem Ziel angekommen. Hier war keine Menschensseele. Ich war alleine. Endlich ! Nur der Wind, welcher durch die Bäume pfiff war zu hören... und mein unregelmäßiger Atem. Meine Hände zitterten und fuhren langsam über mein Gesicht. Es war von all den Tränen feucht, welche ich vergossen hatte. Ich ging in die Knie und kauerte mich zusammen. Ich wollte nichts mehr. Seit Wochen hatte ich den Kontakt zu meinen Freunden und zur Außenwelt abgebrochen. Seit Wochen hatte ich mich von Ardy, meinem besten Freund, distanziert. Ich hatte mit niemandem gesprochen, hatte mein Handy und Laptop aus gehabt. Niemand wusste wie sie mit mir umgehen sollten, also ließen sie mich inruhe. Immer mehr traurigkeit und Wut hatte sich in mir gesammelt, bis ich mich fragte, warum ich eigentlich lebe. Ich wurde doch eh nur geboren um am Ende zusterben. Das ergab keinen Sinn. Ich brach die Verbindung zu meiner Familie und zu Wiebke ab. Ich belog Luna. Alle Probleme versammelten sich auf einen Haufen und begruben mich unter sich. Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste es heute zu Ende bringen. Niemand hatte mich verstanden, früher hatten sie mich in der Schule wegen meinen Namen Thadeeus fertig gemacht. Heute machen sie sich über mein Äußeres lustig. Sind mit meinen Tattoos unzufrieden, meinen ich sehe aus wie ein Verbrecher. Ich fing an mein Selbstbewusstsein zu verlieren. Ich zweifelte Tag für Tag immer mehr an mir. Essen, tat ich kaum etwas. Nächte lang weinte ich durch und fragte mich: Wann hört das alles endlich auf ?
Heute war es das erste Mal, das ich wieder unter Menschen war. Es wae bis eben ein fremdes Gefühl, da ich es all die Wochen verdrängt hatte. Es hatte mich panisch gemacht.
Nach einer Weile fing ich zu schluchzen und zu schniefen an. Ich zog meine Beine noch enger an meinen Oberkörper und verharte für ein paar Minuten so.
Mein Hände und meine Unterlippe zitterte stark. Ich muss diesen Schritt tun, oder...! Oder was ? Es gab nur diese eine Chance. In meiner Magengegend krampfte sich alles zusammen und schreckliche Übelkeit stieg in mir auf. Ich hatte gedacht, das ich mich gleich übergeben müsste, doch mein Mageninhalt blieb bei mir. Ich machte ein paar wackelige Schritte auf die Brücke vor mir zu. Sollte...nein, ich musste es tun. Jetzt ! Tränen rannen an meinen farblosen Wangen erneut hinunter.,,Scheiße..." fluchte ich jammernd vor mir her. Nein, T ! Zeig keine Angst. Ich konnte sie doch all die Wochen unterdrücken und jetzt kam sie aufeinmal ?! Widerwillig biss ich mir auf die Unterlippe und atmete tief ein und aus. Langsam näherte ich mich dem Geländer der kleinen Brücke, darunter schnell, peitschendes Wasser. Es war tief genug... tief genug um zu sterben. Vorsichtig wagte ich einen Blick hinunter. Langsam setze ich einen Fuß auf das Geländer und zog den Rest meines Körpers nach. Nun stand ich also hier. Ich hatte all die Woche endlich um Freiheit gekämpft und jetzt war sie da. Ich atmete noch einmal tief ein und schloss dabei die Augen. Dies würde mein letzter Atemzug sein.
Ich öffnete die Augen und machte einen Schritt nach vorn.
Ich habe endlich meinen Taddl One Shot zustande gebracht c: schreibt mir in die Kommis wie es in eurer Fantasie weitergehen könnte und ob' s euch gefallen hat. Ich werde jetzt hier wahrscheinlich wieder aktiver sein :D
LG Sami ^^
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Engel können fliegen || Taddl OS
Short StoryNiemand konnte mich jetzt noch aufhalten ! Ich hatte diese Angst überwunden. Ich konnte nicht mehr, wollte einfach nur noch. Ich schloss die Augen. Tränen rannen in Flüssen an meinen Wangen hinunter. Nun war ich bereit...