Am nächsten morgen war ich schon früh wach. Ich ging ins Badezimmer, duschte und kämmte mir dann noch meine schwarzen langen Haare. Schminken tat ich mich so gut wie nie.
Als fertig war ging ich nur mit einem Handtuch bekleidet und mit meinen anderen Klamotten in den Händen wieder raus und sah Cody, wie er den Kopf aus meiner Zimmertür steckte. Doch plötzlich stieß ich mit jemandem zusammen und meine ganzen Sachen fielen auf den Boden. Cody kam direkt hergerannt, als wolle er mir helfen. Ich dachte ich wäre mit Will zusammengestoßen, doch als ich hochsah sah ich jemanden, den ich nicht kannte. Wahrscheinlich einer der zwei anderen Mitbewohner.
"Tut mir leid.", sagte ich etwas unwohl, da ich nur mit einem Handtuch bekleidet war.
"Meine Schuld.", sagte der Junge und half mir meine Sachen aufzuheben.
"Ich bin Ethan.", sagte er, als wir wieder standen und streckte mir seine Hand entgegen.
"Bella.", sagte ich und gab ihm auch die Hand.
Ich wollte meine Hand dann wieder wegziehen, doch Ethan ließ sie nicht los. Er starrte mich an und dann Cody und dann wieder mich.
"Warum starrst du mich so an?", fragte ich ihn.
"Hast du irgendwie Kontaktlinsen oder so in den Augen?", fragte er.
"Ne, wieso?", antwortete ich.
"Deine Augen. Eins ist blau und das andere braun. Genau wie bei dem Hund.", sagte er.
"Scheiße.", fluchte ich. "Hör zu Ethan. Ich kann dir jetzt nicht erklären, warum, aber du musst es für dich behalten, okay? Erzähl es auch nicht Will oder sonst jemanden. Versprichst du mir das?"
"Ja, okay. Ich verspreche es dir.", sagte er etwas verwirrt.
"Okay, danke.", sagte ich. "Und...äh...könntest du vielleicht meine Hand loslassen?"
"Ja, klar. Sorry.", sagte er etwas peinlich berührt, ließ meine Hand dann aber los.
Ich ging in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Verdammte scheiße. Manchmal konnte ich einfach nicht an meine Kontaktlinse denken. Ich konnte ohne besser sehen als mit. Das darf mir auf keinen Fall nochmal passieren.
Ich zog mich an und ging ins Wohnzimmer. Dort saß Ethan auf dem Sofa und aß Müsli. Ich setzte mich zu ihm.
"Du kannst dir ruhig was zu essen nehmen.", sagte er.
"Okay, danke.", sagte ich und machte mir auch Müsli.
"Du brauchst dich nicht bedanken. Alles was hier ist, gehört jetzt auch dir.", sagte er.
Ich setzte mich zu ihm und aß wie er das Müsli auf.
"Kennst du irgendwelche guten Strecken, wo man mit Hunden spazieren gehen kann?", fragte ich Ethan.
"Klar. Wenn du willst zeig ich sie dir."
"Gerne."
Also zogen wir uns beide Schuhe an und gingen mit Cody raus.
"Willst du keine Leine mitnehmen?", fragte er mich.
"Brauchen wir nicht. Ich hatte noch nie eine.", antwortete ich darauf.
"Naja okay. Wie du meinst. Aber es laufen hier oft Hunde rum. Nicht das Cody einfach so wegläuft.", meinte er.
"Wird er nicht.", versicherte ich ihm.
Also gingen wir los. Wir gingen in eine Art Wald. Mit wirklich schönen Wegen.
"Also Bella. Ich will mehr über meine neue Mitbewohnerin wissen.", sagte er.
"Was möchtest du denn wissen?", fragte ich.
"Lass uns ein Spiel spielen. Jeder stellt immer abwechselnd eine Frage und beide beantworten sie. Okay?"
"Okay.", stimmte ich zu.
E: "Ich fang an. Wie alt bist du?"
B: "19 und du?"
E: "21"
B: "Was machst du so in deiner Freizeit?"
E: "Ich geh oft joggen, treffe mich mit Freunden, geh gerne feiern und lese ab und zu. Und du?"
B: "Ich geh gerne spazieren und lese viel."
E: "Woher kommst du?"
B: "Ich bin mit Cody von Sheffield hier her gegangen, aber komme eigentlich aus Irland."
E: "Wie ihr seid hier her gegangen? Doch nicht zu Fuß oder?"
B: "Doch."
E: "Wie kam's da denn zu?"
B: "Ich gehe gerne zu Fuß. Woher kommst du?"
E: "Manchester. Ich bin hier schon mein ganzes Leben."
B: "Und die willst hier dein ganzes Leben bleiben? Willst du nicht mal was anderes von der Welt sehen?"
E: "Hm. Ich weiß nicht. Ich hab ehrlich gesagt noch nicht wirklich drüber nachgedacht."
B: "Also ich will so viel wie möglich von der Welt sehen. Ich will einfach irgendwann losgehen und jedes Land bereisen.
Wir unterhielten uns noch einige Zeit. Ethan war echt nett.
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Running into Liberty
Fiksi PenggemarSogar von ihren Eltern wurde sie hintergangen. Wen kann sie denn dann noch trauen? Niemanden?