People change..

Kapitel 1 : Und plötzlich war alles anders

*Ding-Dong*-Endlich! Die Schulglocke erlöste mich von dem schlimmsten Fach, welches es je gab...Physik! Wie ich dieses Fach hasste! Naja es war ja nun vorbei und zu meinem Glück, war es unsere Letzte Stunde an diesem Tag. Also sprang ich auf, packte meine Sachen zurück in meine Schultasche und ging raus. Draußen vor dem Schulgebäude wartete ich noch auf meine beste Freundin, Morgan, die gerade in einem Gespräch mit Unserem Physik Lehrer Mr. Barrymore vertieft war. Sie liebte Physik, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Als sie schließlich raus kam, machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Hause. Sie wohnte nur zwei Straßen weiter weg von mir.

„Und? Über wen wirst du dein Physik Referat halten?" Fragte meine Freundin mich und lächelte mich schief an. Sie wusste ganz genau wie sehr ich Physik verabscheute und dass ich noch überhaupt keine Ahnung hatte über wen mein Referat handeln sollte. Ich seufzte und antwortete ihr schließlich „Darüber hab ich mir noch keine Gedanken gemacht...aber du weißt doch bestimmt schon längst über wen dein Referat gehen soll nehme ich an?" Ich grinste sie an. „Natürlich!",antwortete sie euphorisch, „ich werde es über Isaac Newton halten, weißt du, er war..."Ab dem Moment schaltete ich ab und blieb schlagartig stehen. Morgan hörte augenblicklich auf zu reden und starrte mich an. „Was ist los, Vicky? Warum läufst du nicht weiter?" „Wieso steht unsere Haustür offen?" Fragte ich und ging langsam auf unser Haus zu. Voller Angst trat ich immernoch langsam und zitternd ein. Ich ging in das Wohnzimmer...Es war leer. „Mum?...Dad?", keine Antwort. Ich spürte wie die Angst in mir immer größer wurde. Ich ging die Treppe hoch. Meine schlimmste Befürchtung war wahr geworden... Meine Eltern lagen reglos und blutverschmiert auf dem Boden! Ich spürte wie heiße Tränen über meine Wange rollten. Das konnte nicht sein... Das DURFTE nicht sein! NEIN!! „MUM! DAD! NEIN!" Schrie ich verzweifelt und fiel zu Boden. Meine Beine hatten nachgegeben. Zu groß war der Schmerz den ich spürte. Anscheinend hatte ich sehr laut geschrien, denn eine völlig verwirrte Morgan kam zu mir hoch. Ich hörte nur wie ihr ein leises „Um Gottes Willen...Nein!" entwich, ehe sie zu mir kam und mich in ihre Arme zog. Ich weinte bitterlich... Es tat einfach so verdammt weh! Das konnte doch nicht geschehen! Das konnte einfach nicht real sein! Ich brauchte meine Eltern doch...
Ich kniete mich neben meine Mutter und packte sie an den Schultern. „Mum? Mum sag doch etwas... bitte... du darfst nicht gehen... komm zurück.. bitte.." murmelte ich unter Tränen, völlig aufgelöst. „MUM!" Schrie ich sie an. Sie konnte mich doch nicht einfach so verlassen! Das ging nicht! Sie hatte sich nicht einmal verabschiedet und nun sah ich sie nie wieder! Ich konnte ihr nicht einmal mehr sagen wie lieb ich sie hatte... sie war einfach weg.. das konnte und wollte ich jedoch einfach nicht begreifen.. Ich schrie weiter auf sie ein, doch sie regte sich nicht.. meine Trauer verwandelte sich in Wut und ich schrie mit einem mal schmerzerfüllt auf. Plötzlich fing das ganze Haus an zu beben, doch das bekam ich garnicht wirklich mit. Es interessierte mich einfach nicht weil ich so voller Trauer und Wut war. Wie konnten meine Eltern es wagen mich auf diese Art zu verlassen? Es war natürlich völliger Schwachsinn ihnen die Schuld an ihrem Tod zu geben aber ich war einfach so verletzt, dass ich nicht anders konnte... „Wie könnt ihr mich jetzt alleine lassen..? Hättet ihr nicht besser aufpassen können?! Ich brauche euch doch! Kommt zurück! Bitte... BITTE!.. ich brauch euch doch... bitte... ich brauch euch doch... so sehr... bitte..." Ich war mit der Zeit immer leiser geworden. Bis ich nurnoch da saß und bitterlich weinte. Ich sah ein, dass es keinen Sinn machte.. sie waren fort und das würde nichts und niemand mehr ändern können...

„Hey.. Vic.. komm her, alles wird gut..Shhh.." versuchte mich Morgan zu trösten und nahm mich wieder in ihre Arme.
Sie strich mir beruhigend über den Rücken doch ich durchnässte weiterhin ihr Hemd mit meinen Tränen die nicht weniger werden wollten..

Nach einer Ewigkeit und vielen, vielen Tränen später, drückte ich mich etwas von meiner Freundin weg. Ich krabbelte zu meinen am Boden liegenden Eltern und nahm sie ein letztes Mal in den Arm um Abschied zu nehmen. Was sollte ich denn jetzt machen? Ganz allein? Ich wusste doch garnicht wie Leben so richtig funktionierte... ich war doch immerhin erst 15..
„Sollte... sollte ich die Polizei rufen? Ich meine... Was eine dumme Frage, natürlich rufe ich jetzt die Polizei.. ich will wissen wer so grausam ist und meine Eltern so brutal ermordet..." redete ich eher mit mir selber als mit Morgan. „Nein" war ihre bloße Antwort doch ich überhörte sie einfach, so aufgebracht wie ich war. „Heute morgen war doch noch alles gut.. wir haben auch keine Feinde, garnichts! Niemand hätte die Absicht gehabt meine Eltern zu töten... oder doch?",hörte ich nicht auf zu reden, „Wo ist denn jetzt schon wieder dieses verdammte Telefon?!.." ich ging ins Wohnzimmer und dachte über gerade nach.. als mir auffiel was Morgan gerade eben geantwortet hatte und ich nichts besseres zutun hatte als ununterbrochen zu reden. Ich drehte mich um und ging zurück zu Morgan die immernoch bei meinen Eltern stand und sie starr ansah. „W.. Was hast du gesagt? Nein? Ich soll nicht die Polizei rufen? Aber.. wieso denn nicht, ich meine.." doch sie unterbrach mich. „Vic jetzt überleg doch mal! Wer würde deine Eltern einfach so von jetzt auf gleich umbringen ohne dass es jemand bemerkt? Die Türe steht wahrscheinlich nicht erst seit gerade eben offen und die Straße hier ist lebhaft. Jemand hätte etwas gemerkt! Hier stimmt irgendetwas ganz gewaltig nicht... Die beiden sind eiskalt das heißt sie liegen hier schon einen Weile... vermutlich seitdem du das Haus verlassen hast. Denkst du nicht das hätte jemand gemerkt..?" Sie hatte Recht, irgendwas war hier faul.. aber was? „Und... und was mache ich jetzt? Ich kann doch nicht einfach Nichts machen!" Sagte ich verzweifelt und bemerkte erneut wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. „Meine Eltern sind.. TOD und ich soll hier sitzen und NICHTS MACHEN?! Wie stellst du dir das vor? Morgan sag mir, WIE?! Ich kann nicht einfach Nichts machen... ich, ich muss..." weiter kam ich nicht, denn meine Stimme versank erneut in Tränen.
Ich sah meine Eltern an. Sie lagen dort und ich konnte ihnen nicht helfen.. das wurde mir nun klar. Da war sie wieder, die Wut von gerade eben. Wut auf die Person die meine Eltern ermordete, Wut auf meine Eltern, dass sie sich nicht besser verteidigt hatten und Wut auf mich, weil ich nicht da war um sie zu schützen..
Ich bemerkte wie mir immer wärmer wurde und mein Kopf sich anfühlte als müsse er explodieren. Mit einem Schrei ließ ich all meinen Druck raus und spürte wie direkt neben mir die Fenster zersprangen und Scherben nach draußen geschleudert wurden. Bevor ich realisieren konnte was gerade eben passiert war, merkte ich wie jede Kraft aus meinem Körper floh und mir schwarz vor Augen wurde..