Geräusche hatte Freya geweckt. Schwermütig stand sie auf. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Doch Freya wusste es würde losgehen. Sie griff nach dem Fell das sie sich um die Schulter legte. Nach ihren Waffen und ihrem Proviant wozu sie ihren Trinkschlauch zählte.
Leise verließ Freya die Hütte. Die Männer versammelten sich auf dem großen Platz und sattelten ihre Pferde. Mit bestimmten Schritten lief sie auf den Platz zu.
Nils kam auf sie zu, er musterte sie kurz. „Willst du das wirklich?" Er fragte das zwar, kannte aber die Antwort schon. Freya nickte nur. Sie war sich sicher. Sie wusste nicht was sie erwartete. Sie wollte nur fort von hier. Das wollte sie. Nils führte sie zu den Männern, die sich leise unterhielten oder noch ihr Gepäck überprüften. Neben einem Pferd kamen sie zum Stehen.
Nicklaus aus Wron sah auf sie hinunter. Er nickte ihr zu. Er war vollkommen ruhig. Freya erwartet schon, dass er sie auslachen würde, doch er schwieg. Sie sah sich um und starrte in die Gesichter der Leute die bleiben würden. Doch dazu blieb ihr nicht viel Zeit. Denn die Männer machten sich bereit. Es waren ungefähr ein Dutzend. Jeder hatte ein Pferd. Freya hatte keines doch das erledigte sich als Nicklaus aus Wron sie auf ihr Pferd hob. Dann packte sie die Panik.
„Stopp." Es war leise aber bestimmt. Sie stieg von dem Pferd. „Wartet." Dann rannte sie los. Es waren wenige Meter zu ihrer Hütte. Sie stürmte hinein. Ihre Schritte schlugen hart auf die Erde. Sie blickte sich um. Dort lag er. Sie griff nach dem Köcher und dem Bogen. Wie konnte sie ihn vergessen? Dann drehte sie sich um und rannte zurück. Nichts hatte sich verändert. Sie rannte auf Nils zu und streckte ihm, ihre Hand entgegen. Er griff nach ihr noch gerade, als Nils das Tier anspornte und dieses preschte los. So schnell es die Beiden tragen konnte. Die Krieger im Rücken. Sie mochte das. Die Geschwindigkeit. Es war anders als zu laufen. Die Pferde preschten durch den Schnee, der schon anfing zu tauen. Der Ritt würde zwei Wochen dauern. Doch nun dachte sie nur an den Augenblick. Oder wenn man es anders nennen möchte sie dachte daran was Sören aus Brom wohl gerade tat. Bestimmt war er zuhause und amüsierte sich. So wie sie ihn kennenglernt hatte. Oder wie er war als er sie abwies.
An jeden Moment dachte sie an Sören aus Brom. Warum ihr dieser Mann so fehlte war für Freya unbegreiflich. Selbst als sie sich ihm darbot wollte er fort von ihr und es schmerzte sie daran auch nur zurückzudenken.
Freya hatte versucht den sturen Mann loszuwerden. Auf dem ganzen Weg hatte sie versucht ihn auszutricksen und sich davonzustehlen doch es gelang ihr nicht. Doch dann ging er allein. Sie schüttelte den Kopf um die Gedanken loszuwerden. Sie ritten seit Stunden und langsam fing ihr Hintern an zu schmerzen. Sie war die Reise auf dem Pferd nicht gewohnt. Sie war stets zu Fuß unterwegs.
Sie hielten Rast und bauten ein beeindruckendes Lager auf. Nicklaus teilte Aufgaben ein und überging Freya dabei. Er trat schweigend zum Rand des Lagers und blickte in den Wald. Leise trat Freya auf ihn zu und blieb neben ihm stehen.
„Wenn es recht ist übernehme ich eine der Wachen." Sagte sie leise, doch Nicklaus grunzte nur. „Was ist los?" Ruckartig drehte er sich um und trat direkt auf sie zu. „Ich habe das Problem ein Weib mit mir zu haben und ein krankhaft verliebten. Ich kann damit nichts anfangen. Ich kann jemanden wie dich nicht gebrauchen." Sagte er grimmig.
„Geh jetzt schlafen. Und steh uns nicht im Weg. Wir reiten früh los." Sagte er und ging an ihr vorbei. Er sorgte sogar dafür, dass niemand von den anderen mit ihr sprach und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sich hinzulegen und zu schlafen.
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FREYA - Im Auge des Sturms (Band 1)
Fantasy(Überarbeitete Version von Sturmgestöber.) Freya hatte keinen Plan gehabt. Meistens wollte sie nur genau das Gegenteil von allen sein. Sie wollte keine Frau sein, die kochte und Körbe flechten. Sie war eine Kriegerin. Wie ihr Vater. Doch das Land w...