KAPITEL 2
Es war kurz nach fünf und ich hatte mir die Stadt angesehen. Da die Sehenswürdigkeit aus einer kleinen Ladenstraße und einer dürftigen Altstadt bestand hatte es nicht sonderlich lange gedauert.
Nun stand ich seit mittlerweile zehn Minuten am Fenster und starrte auf den immer voller werdenden Pub.
Der Parkplatz quoll jetzt schon über vor Monströsen Pick- Ups. Die Männer begrüßten sich vor der Tür. Alle kannten alle.
Überlegend starrte ich hinunter. Wenn Mr. Green wirklich dort unten war, dann musste ich darunter. Doch andererseits schien es ihm vielleicht zu aufdringlich.
Was mir eigentlich egal sein konnte. In einem kurzen mutigen Moment wandte ich mich um und griff in meinen Koffer. Ich griff nach der engsten Jeans die ich finden konnte und schnappte mir ein altes Shirt, auf dem das Metallica-Logo abgebildet war.
Zwar war ich nie ein großer Fan, doch das Shirt hatte meinem Vater gehört und ich tat immer so, als würde es mich vor Männern beschützen.
Vermutlich lag es eher an mir und nicht an dem Shirt doch das musste ich ja nicht so direkt sagen.
Schnell band ich mir einen hohen Pferdeschwanz und schminkte mich. Dezent und nicht zu auffällig.
Mit Ruds Hut verließ ich mein Zimmer.
Als ich unten aus der Tür den SmithsInn stand zweifelte ich das erste Mal. Vielleicht, nur vielleicht sollte ich etwas trinken. Einfach nur etwas trinken und ignorieren, dass ich nicht alleine war.
Mit erhobenem Haupt betrat ich den Pub und war über die Lautstärke verwundert. Laut plärrte mir die unerwiderte Liebe irgendeines Country Sängers entgegen und ich schluckte. Ob ich davon Fan würde, wusste ich auch nicht.
Das Radio hatte ich im Auto soweit herunter gedreht, dass ich nichts davon gehört hatte. Doch hier schienen alle diese Musik tatsächlich irgendwie zu genießen.
Unauffällig blickte ich mich um und sah Rud. Er tippte sich an den Hut und nickte mir zu. Dann ergriff er sein Glas und prostete mir zu, bevor er trank.
Langsam hatte ich mich in den Raum hinein bewegt und stand nun am Tresen. „Was kann ich dir Gutes tun?" Fragte jemand und ich wandte mich um. Breit lächelnd stand der Rothaarige vor mir.
Wie hieß der Typ vom Autoverleih noch gleich? „Wesley? Richtig?" Fragte ich ihn und stolz nickte er.
„Also was kann ich dir bringen?" Fragte er wieder und ich blickte ihn an. „Hast du einen Whisky? Single Malt. Doppelt." Es war eher keine Frage, es war eher eine Art Befehl. Meine Worte schien Wesley zu belustigen, denn er lächelte und nickte nur.
Auch ein Mann der direkt neben mir an der Bar saß grinste Wesley an. „Sie weiß was sie will." sagte er und beide lachten.
Ich spürte, wie ich rot wurde und senkte kurz den Blick. Der Mann stand auf, griff sein Bier und kam auf mich zu.
Er setzte sich neben mich und lächelte. Dann reichte er mir die Hand.
„Lloyd Rutherford." Stellte er sich vor und ich reichte ihm ebenfalls die Hand. Gerade als ich mich vorstellen wollte unterbrach er mich. „Coyote. Habe schon von dir gehört." Verdattert blickte ich ihn an und warf dann Rud einen Blick zu. So hatte er mich auch genannt.
Lloyd – dessen Haare schon beinahe weiß waren – lächelte mich an. Er war zwar schon älter, doch er war attraktiv und sein Körper war so wie von jedem Cowboy hier. Er war groß und schlank.
Eine Narbe über seinem Auge war etwas, was ihn aus der Masse herausstechen ließ.
Allerdings schien ihn seine Kleidung wieder in die Masse zu ziehen. Es schien als trügen alle die gleichen Sachen.
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GRAHAM GREEN- Regen und Donner
RomanceTora Wolf ist nicht gerade ein Stern am Verlagshimmel. Sie ist eher die Assistenz, der Assistenz, der Assistenz des Sterns. Eigentlich weiß Tora nicht mal mehr für wen genau sie arbeitet. Sie weiß nur, dass Louise, ihre direkte Vorgesetzte, sie ra...