KAPITEL 5
Gerade als ich das SmithsInn betreten wollte stolperte ich beinahe und krallte mich dankbar an zwei Händen fest, die mich gerade auffingen.
„Immer ruhig mit den jungen Pferden." Lachte jemand und ich blickte verlegen auf.
Stew lächelte sein Tausend- Watt- Lächeln. Er musste verdammt beliebt bei den Frauen hier sein.
Ich hatte ihn auch schon mit einer kleinen, blonden gesehen und ich hoffte, dass sie seine Freundin war.
Er war der Typ Mann den man sofort mochte. Er war immer nett und gutgelaunt. Eine Eigenschaft mit der er bei mir leider nicht punkten konnte.
„Die Straßen hier sind nicht ganz ebenerdig." Scherzte Stew und ich lachte leise.
Die Straßen waren genauso ebenerdig wie in Berlin, doch ich war eben auch das gleiche Trampeltier, wie in Berlin.
„Ja. Die Straßen sind echt schrecklich." Erklärte ich dramatisch und lächelte ihm wieder zu.
Für einen Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte. „Du arbeitest also in Berlin?" Füllte er die Stille und ich nickte überrascht.
Wenigstens der Buschfunk funktionierte.
„Ja. Ich bin bei München aufgewachsen, wollte dann aber in die große Stadt." Erklärte ich ihm und sah, wie er zustimmend nickte.
„Ich wünschte, das könnte ich auch machen." Seine Stimme schlug um.
„Berlin muss fantastisch sein. Wir haben damals in der Schule mal darüber geredet. Als wir den zweiten Weltkrieg besprochen haben." Erklärte er und überraschte mich damit, dass sie den zweiten Weltkrieg überhaupt als Thema hatten.
„Berlin ist anders. Das steht fest. Aber es ist ganz gut. Man ist Anonymer. Dich kennt nicht gleich jemand, sobald du die Stadtgrenze überschritten hast."
Wieder nickte Stew. „Weißt du was? Ich gebe dir meine E-Mailadresse und wenn Tanner dich mal weglässt, dann kommst du zu mir rüber und ich zeige dir die ganze Stadt." Bot ich ihm an und er begann zu strahlen.
„Das wäre klasse. Aber ich glaube nicht, dass ich jemals dazu kommen werde. Das kann ich mir nicht leisten."
Mrs. McReary, die Besitzerin des SmithInn lächelte mich an, als ich durch die Tür trat. Sie saß an ihrem Tresen und blätterte in einer Zeitung. Neben ihr summt ein kleiner Ventilator, der ihre blonden Haare verwehte.
Sie war eine Frau in mittleren Jahren und man konnte gut mit ihr reden. Sie erinnerte mich etwas an meine Tante, allerdings hatte ich mit ihr auch schon einige Jahre nicht mehr gesprochen.
„Na, Coyote." Begrüßte sie mich und grinste. „Hallo, Mrs. McReary." Begrüßte ich sie und sie hob die Hand. „Nenn mich Moira." Erklärte sie lachend.
„Nun gut, Moira." Begrüßte ich sie.
„Es ist wieder heiß heute. Ich war vorhin nur kurz draußen und habe es kaum ausgehalten."
Das musste ich ihr zustimmen. Es war wirklich heiß draußen. Obwohl die Hitze an sich nicht so schlimm war es war dieses drückende Gefühl, dass man dabei bekam.
„Ja. Da zieht man am besten in den Kühlschrank." Erklärte ich Lächelnd und wir lachten beide.
Hinter uns schwang die Tür auf. „Coyote." Begrüßte mich Rutherford und ich lächelte ihn an.
Er nahm seinen Hut vom Kopf und legte ihn sich an die Brust.
„Die beiden schönsten Frauen des Ortes." Verkündete er charmant und ich kicherte los.
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GRAHAM GREEN- Regen und Donner
RomanceTora Wolf ist nicht gerade ein Stern am Verlagshimmel. Sie ist eher die Assistenz, der Assistenz, der Assistenz des Sterns. Eigentlich weiß Tora nicht mal mehr für wen genau sie arbeitet. Sie weiß nur, dass Louise, ihre direkte Vorgesetzte, sie ra...