Kapitel 2 Teron

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Ich war gerade auf dem Heimweg. Morgan war mit ihrer Jagdbeute nach Hause gegangen und Taff war schon vorgelaufen. Ich schlenderte besonnen durch den Wald, froh darüber endlich allein zu sein, als plötzlich ein Pfeil direkt neben mir landete. An dem langen, weißen Stück Elfenholz war mit einem hübschen Band eine violette Rone befestigt.Natürlich wusste ich sofort von wem dieses kleine Geschenk stammte. Ich pfiff eine leise Melodie durch die Zähne und sie wurde erwidert. Es klang ein bisschen wie der Gesang eines Rotklüppers. Weich und wunderschön. Teron und ich hatten uns diese kleine Melodie als Erkennungszeichen ausgedacht. Manschmal hörte ich sie in schwierigen Situationen oder an schrecklichen Tagen leise pfeifen und dann war ich mir sicher das Er bei mir war. Ich wartete kurz und er sprang von einem großen Baum und landete ein par Meter neben mir. Teron war zweifellos der schönste Elf im Volk. Deswegen gab es auch wahnsinnig viele Mädchen die vernarrt in ihn waren. Wenn ich ihn darauf hinwies sagte er nur grinsend >> Die bedeuten mir alle nichts. Ich gehöre nur dir, Fera Flohr ! <<

Wir liebten uns und trafen uns seit 2 Jahren fast täglich. Ich lief auf ihn zu, schlang meine arme um ihn und er küsste mich zärtlich. Erst ganz sanft dann etwas heftiger. Gott wie hatte ich das vermisst. Wie hatte ich IHN vermisst. Nach gefühlter, viel zu kurzer Zeit lösten wir uns voneinander. Er hob den Pfeil aus, löste die Rone und steckte sie mir in mein langes, blondes Haar. Ich hatte plötzlich das Gefühl es war die schönste Rone die ich je gesehen hatte. Diese violtetten Blütten, diese geschwungene Form... Hach ! Bevor ich ihn und die Rone noch weiter so verliebt anstarren konnte nahm Teron meine Hand und wir gingen schweigend weiter. Dabei verständigten wir uns ohne Worte. Das liebte ich so sehr an ihm. Wir konnten gemeinsam schweigen und er verstand mich einfach immer. Besser als alle anderen.
Meine Liebe zu ihm schrie ich geradezu aus mir heraus und trotzdem durfte keiner davon wissen...

... Denn unsere Familien waren seit einem großen Streit meines UrUrUrUrUrGroßvaters und Terons UrUrUrUrUrGroßvaters streng verfeindet. Damals gab es sogar Tote. Ich bin immer davon ausgegangen, ich als eine Flohr, würde niemals etwas mit einem Hahler zutun haben wollen. Bis ich Teron kennenlernte. Er hatte einfach keine Vorurteile gegen mich nur wegen meines Namens und mir ging es genauso.

Kurz vor den Siedlungen küsste ich Teron zum Abschied und er umarmte mich. Dabei huschte mir eine kleine Träne über die Wange. >> Hey, alles wird gut Fera. Das verspreche ich dir. Irgendwann wird jeder wissen das wir ein Paar sind und wir müssen uns nie mehr verstecken. <<, versprach er mir. Aber ich wusste ziemlich genau das er selbst Zweifel hatte. Es war so süß wie er versuchte mich zu beruhigen aber erstmal musste ich das selbst schaffen. Ich ging in unseren Garten und legte den Bogen und die Pfeile ab. >> Schöne Blume. <<, sagte meine Mutter als sie mich sah. Ich tastete nach der violetten Rone und lächelte in mich herein. Oma saß gerade am Feuer und erzählte den Kindern der Siedlung Geschichten über Menschlinge. Ich gesellte mich zu ihnen und überlies den Abend meinen Gedanken...

Bild von Fera und Teron ♡.♡

FERA - Licht des WaldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt