Kapitel 42 - Eine Frage des Vertrauens

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Wenn alles gegeneinander spricht, sollte man trotzdem zusammenhalten? Wer steht zu einem? Wem vertraut man? Wer besitzt Vertrauen in uns? Sollte man auf die anderen hören? Es zählt doch nur unsere Meinung...oder?

Harry's POV:
Das sind also ihre Großeltern... Ihre Oma schenkte mir ein vertrauensvolles Lächeln. Ich versuchte es zu erwidern gegen alle Zweifel, die mir durch den Kopf flogen. Werden sie mich mögen? Bell's Mum hasst mich... Wenn ihre Großeltern mich auch hassen würden, würde Bell mich verlassen? Ich meine, sie scheint sie wirklich gern zu haben... Die Meinung von ihren Großeltern wird Bell sehr wichtig sein. Okay, ich muss mich anstrengen. Sie müssen mich mögen! Bitte... "Oh Annabell, was ist denn mit deiner Hand?", fragte ihr Opa besorgt. Was wird sie sagen? Sie kann ja schlecht sagen, dass Zayn mich verprügeln wollte und sie dazwischen gehen wollte und dabei von Zayn weggeschupst wurde... Zayn! Oahh, wenn ich den erwische! Keiner verletzt meine Bell! Ich komme vom Thema ab... "Ich bin über eine Stufe gestolpert und auf meine Hand gefallen. Keine Sorge, sie ist nur verstaucht.", erklärte Bell und öffnete die Tür. "Ach Annabell, von wem hast du nur deine Tollpatschigkeit?", murmelte ihre Oma und streichelte ihr zaghaft über die Wange. Ich warf ihr einen verwirrten Blick zu. Tollpatschigkeit? "Sagen wir es mal so, das ist nicht das erste Mal, dass ich mir etwas verstauche oder breche.", seufzte sie und zuckte mit den Schultern. Irgendwie passt dieses Tollpatschige zu ihr... Ich schmunzelte und trat hinein. Bell schloss die Tür hinter uns. "Oma, Opa geht schon mal vor in die Stube. Ich mache einen Tee.", schlug Bell vor. "Ach mach dir bitte keine Mühe.", sagte ihre Oma. "Das mache ich doch gerne.", erwiderte Bell. Ihre Großeltern liefen in das Wohnzimmer. Ich zog meine Schuhe aus und folgte Bell in die Küche. Sie schloss die Tür hinter uns und drückte mich aus heiterem Himmel dagegen, nur um ihre Lippen sanft auf meine zu legen. Überrascht erwiderte ich den Kuss und zog sie liebevoll an mich. Ihr Körper schmiegte sich an den meinen und sie lächelte in den Kuss hinein. Zaghaft strich ich über ihre Unterlippe, um um Einlass zu bitten, den sie mir gewährte. Sie macht mich verrückt... Ich drehte uns um und drückte sie vorsichtig gegen die Tür. Währenddessen verließen ihre Lippen nie die meinen. Sie schlang ihre Arme um meinen Nacken und ich legte meine Hände an ihre Hüften. Sanft streichelte ich mit meinen Fingern über diese. Sie seufzte in den Kuss hinein und ich begann zu lächeln. Ich will sie nie mehr los lassen... Ich legte meine Hände unter ihre Oberschenkel und hob sie einfach hoch. Überrascht quiekte sie auf. Wir lösten uns aus dem Kuss und ihre tief dunkelblauen Augen schauten mich strahlend an. Sie waren dunkler als sonst. Wie gern ich jetzt andere Dinge mit ihr tun würde... Doch es ist viel zu früh und außerdem sitzen ihre Großeltern im Nebenzimmer. "Woran denkst du?", fragte sie flüsternd und legte ihre Stirn an die meine. "Ach an nichts.", murmelte ich. "Bitte sage es mir.", flüsterte sie und ihre Augen schauten mich bettelnd an. Wie soll man ihr so widerstehen? "Ich habe daran gedacht, wie gern ich dich jetzt einfach nur küssen würde.", raunte ich. Ich will sie nicht verunsichern, in dem ich ihr sage, dass ich an etwas ganz anderes gedacht habe, was zwar mit küssen zu tun hat, aber jetzt nicht der Rede wert ist. "Dann tue es doch einfach.", hauchte sie nervös. Ich legte meine Lippen erneut auf die ihren und genoss den Moment. Wir lösten uns voneinander und ich ließ sie hinunter. Ich schmunzelte, als ich bemerkte, dass ihre Lippen von unserem Kuss geschwollen waren. Sie wurde leicht rot und lief zur Spüle. Ich liebe dieses Mädchen so sehr... Ich lief zu ihr und umarmte sie zaghaft, in dem ich meine Arme um ihre Taille legte, während sie Wasser in den Wasserkocher goss. "Bell, meinst du deine Großeltern werden mich mögen?", fragte ich verunsichert. Schließlich plagt mich die Frage und ich will von Bell hören, dass sie das nicht glaubt. Ich möchte, dass Bell mich beruhigt, denn allein ihre Worte haben diese Wirkung auf mich... Sie stellte den Wasserkocher ab und machte ihn an. Nun drehte sie sich zu mir und legte ihre kleinen zarten Hände an meine Wangen. "Ich glaube fest daran.", flüsterte sie. "Wie kannst du dir so sicher sein?", fragte ich verunsichert. "Weil ich sie kenne. Oma gibt jedem Menschen eine Chance. Sie verurteilt niemanden und Opa ist ein Mensch, der jeden akzeptiert, so wie er ist.", sagte sie lächelnd. "Außer man ist Chelseafan.", kicherte sie. Das bin ich nicht... Ich atmete erleichtert auf. "Warum Chelsea?", fragte ich verwirrt. "Er ist Arsenalfan.", sagte sie lächelnd. "Okay.", meinte ich. "Und was ist mit ManU?", fragte ich nervös. "Nicht das ich wüsste.", meinte sie und drehte sich um, um Tassen aus einem Schrank zu holen. "Warte ich helfe dir, Babe.", sagte ich und holte zwei Tassen heraus. Bell blieb wie angewurzelt stehen und schaute mich ein wenig ungläubig an. "W-was?", fragte ich nervös. "Babe?", fragte sie nun und ein breites Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Sie mag den Kosenamen... Merke ich mir. Ich lächelte sie an. Verzweifelt schaute sie zu Boden. Besorgt musterte ich sie. "Bell, was ist los?", fragte ich beunruhigt. "Jetzt brauche ich auch einen Kosenamen.", murmelte sie verzweifelt. Ich begann zu lachen. "Ich finde Harry auch schön.", meinte ich. Ich brauche keinen Kosenamen. "Ich überlege mir etwas.", gab sie schelmisch grinsend zurück. Oh nein... Sie kicherte und drehte sich zum Wasserkocher, der piepte. Ich drehte mich um und holte zwei weitere Tassen aus dem Schrank. Wehe sie kommt mit Namen wie Bärchen oder Schatzi... Ich schüttelte meinen Kopf und stellte die Tassen auf ein Tablett. Bell goss das heiße Wasser in eine Kanne und tat einen Teefilter hinein. "So der muss noch kurz ziehen.", sagte sie eher zu sich selbst. "Wie soll ich mich gegenüber deinen Großeltern verhalten?", fragte ich neugierig. Sie schaute zu mir. "Ganz normal. Sei so, wie du bist. Sich zu verstellen bringt nichts.", erklärte sie und lief zu mir. "Und ich liebe dich so, wie du bist.", flüsterte sie und küsste meine Nasenspitze. Ich wurde leicht rot. Sie begann zu kichern. "Sie werden dich mögen, da bin ich ganz sicher.", sagte sie beruhigend und schmiss den Teefilter in den Müll. Dann stellte sie die Kanne auf das Tablett. "Bist du bereit?", fragte sie zaghaft lächelnd. Bin ich das? Was ist, wenn sie mich unsympathisch finden? Was ist, wenn sie mich genauso sehr hassen, wie ihre Mum mich hasst? "Harry, meine Großeltern sind nicht wie meine Mum.", erriet sie meine Gedanken und schaffte es mich etwas zu beruhigen. "Okay, ich bin bereit.", sagte ich, küsste ihre Nasenspitze und nahm das Tablett. Zusammen liefen wir in das Wohnzimmer. Jetzt wird es ernst...

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt