Hate you. Fuck you. Love you.

Entscheide dich!

12

Entscheide dich!

Jade schlug die Augen auf, als ihr jemand die Haare aus der Stirn strich.

„Hey", sagte Jon leise. Er saß auf der Bettkante.

„Hey."

„Warum schläfst du in meinem Bett, Sweetheart?"

„Wo ist Col?", fragte Jade, anstatt zu antworten.

„Er ist zum Training gefahren. Hat einen Zettel hinterlassen."

Jade verdrehte die Augen.

„Was war los?", wollte Jon wissen.

„Nichts."

„Jade."

„Ich diskutiere mit dir nicht meine Beziehungsprobleme, Jon." Sie nahm ihr Handy vom Nachttisch und schaltete es ein. „Drei Anrufe in Abwesenheit von Joe und sieben Nachrichten", zählte sie laut auf.

Jon vergrub das Gesicht in den Händen. „Was hast du jetzt vor, Shorty?"

„Ich werde ihn zurückrufen." Jade stieg aus dem Bett.

Jon hielt sie am Handgelenk fest, als sie das Zimmer verlassen wollte. „Ich rede nicht von Joe."

Jade sah ihn an. „Ich weiß."

„Also?"

Sie zuckte mit den Schultern, spielte mit ihrem Piercing an den Zähnen. „Ich habe keine Ahnung."

„Jade, ich..."

„Nein!", unterbrach sie ihn. „Nein. Ich will jetzt nichts hören."

Jon schürzte die Lippen und nickte. Dann ließ er Jades Handgelenk los.

„Wo bist du, Col?", fragte Jade wütend und ging mit dem Handy am Ohr im Treppenhaus der Augenarztpraxis auf und ab.

„Ich bin mit Claudio nach Orlando gefahren, zum Performance Center", erklärte er.

„Was? Du solltest mich doch von der Praxis abholen."

„Von welcher Praxis?"

„Vom Augenarzt! Ich habe diese scheiß Tropfen zur Pupillenerweiterung bekommen. Ich kann nicht Autofahren!"

„Dann nimm dir ein Taxi, herrje!"

Wortlos legte Jade auf. Soweit war es also schon gekommen. Nun vergaß er schon, sie wie verabredet abzuholen.

Statt sich ein Taxi zu rufen, rief sie Jon an. „Bist du beschäftigt?"

„Ich wollte gerade..." Er brach ab, als ihm Jades niedergeschlagene Tonlage in den Ohren nachklang. „Nicht so wichtig. Was ist los?"

Jade lachte, als Jon ihr mit der flachen Hand vor den Augen hin und her winkte.

„Ich bin nicht blind, Moxley! Ich sehe nur alles verschwommen." Schmunzelnd schlug sie seine Hand weg.

„Wie kannst du dir sicher sein, dass ich es bin?", fragte er und startete den Motor seines Wagens.

„Keine Sorge, deine unverkennbare Stimme hat dich verraten."

„Wollen wir ins Kino gehen?"

„Ha. Ha. Ha", machte Jade.

„Oder wollen wir uns den Sonnenuntergang ansehen?"

„Erstens ist es dafür noch viel zu früh und zweitens: nicht witzig."

„Mann, heute bist du aber ein besonders schwieriger Fall. Hast du Hunger?"