8-Wochenende

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"Alpha.", murmelte Xavier hinter mir. Dann schlief ich völlig ein, morgen war Samstag, ausschlafen.

Dieser Morgen, um 7 Uhr
Im Untergeschoss war etwas klirrend zu Boden gefallen, ich ließ mir von diesem Geräusch doch nicht den Samstag verderben. Also kuschelte ich mich wieder an Xaviers nackte Brust, warte, ich hob kurz die Decke an, huh, er hatte eine Boxershorts an. Ich kuschelte ich wieder an ihn, doch ich konnte nicht wieder einschlafen. Verfluchter Frühaufsteher in mir! Also zog ich mir meine Sachen vom Trainig, die ich gestern anhatte, an, inklusive das Tuch um meiner Taille diesmal. Xavier schlief wie ein Stein und bemerkte offenbar noch nicht, dass ich nicht mehr neben ihm lag.

Langsam stieg ich die Treppenstufen zu der Küche herunter, man hörte meine Füße auch wenn ich keine Schuhe anhatte nicht auf den kalten stufen. In der Küche stand Loreley, sie fegte gerade die Scherben eines Tellers weg, Loreley hatte mich noch nicht gehört, ich wollte sie nicht erschrecken also klopfte ich an den Türrahmen und Loreley drehte sich um. "Hast mich wohl gehört, tut mir leid ich wollte dich nicht wecken.", sagte sie entschuldigend. "Schon gut, ähm, kann ich dir etwas mit helfen?", fragte ich schüchtern.

Um 8 Uhr
Ein kleines Mädchen kam in die Küche gehüpft, sie sprang Loreley gleich um den Hals. Loreley und ich waren gerade dabei einen Kuchen zu backen, "Mami, wer ist das?", fragte das Mädchen neugierig. "Christa, das ist Anna, Xaviers Mate. Anna, das ist meine sechsjährige Tochter Christa.", stellte Loreley uns einander vor. "Darf ich mit Anna was malen?", fragte Christa ihre Mutter aufgeregt. "Natürlich!", erwiderte Loreley. Christa nahm einen meiner Finger und zog mich zum Tisch, ich setzte mich auf einen Stuhl, weil mir Christa die Hand verdreht hatte und mich als ich wehrlos war, auf dem Stuhl platziert hatte, "Nicht weg rennen!", befahl sie mir, ihren Zeigefinger drohend auf mich gerichtet. Nach nicht einmal 3 Minuten kam sie wieder in die Küche geflitzt, einen 2 cm dicken Stapel Papier, in der einen und in der anderen Hand, ein volles rundes Federkästchen. Christa setzte sich neben mich auf einen Stuhl und nahm sich ein Blatt Papier vom Stapel, einem weinfarbenen Buntstift und begann zu malen. Ich überlegte was ich malen konnte, und jep das einzige was ich richtig gut malen konnte war das Gesicht von Johann, alias der Tod

Johann malte ich genau wie immer, wenn ich es tat, als Porträt, weil er sich nicht selbst im Spiegel sehen konnte. Ich malte gerade sein Gesicht, seine goldenen Augen mussten sich mehr abheben von allem anderen, so jetzt sah es perfekt aus und genau wie er. Ich erinnerte mich zurück, wie akzeptiert ich mich damals gefühlt hatte, wie willkommen, dann hörte ich, wie er in meinem Kopf sprach: 'Nicht weinen, ich bin immer für dich da.', das war seine wunderschöne Stimme. Oft sprach er in Situationen zu mir, wenn ich mich an diese vergangene Zeit erinnerte und das gab mir wieder Sicherheit.

Kurz sah ich auf Christas Gemälde, sie hat eine Blumenwiese und einen kleinen Wolf, mit rotem Fell, genau wie ihre Haare, und einen größeren mit sandfarben Fell gemalt. Es sah sehr schön aus, doch meine schönen Gedanken wurden von seltsamen Geräuschen unterbrochen, es hörte sich so an als würden zwei Personen ziemlich wild knutschen. Bähh, angewidert von diesen Geräuschen verzog ich das Gesicht. "Ist alles OK?", fragte Loreley besorgt, "Ich drücke es mal so aus, du würdest im Moment nicht mein Gehör besitzen wollen.", erwiderte ich und hielt mir die Ohren zu. "Was? ... Oh, ich komme gleich wieder.", sagte Loreley und verschwand.

"Xavier! Du gehst jetzt sofort nach unten in die Küche! Und wenn ich dich noch einmal mit Emma erwische wirst du enterbt und dein Amt als Alpha bist du dann auch los!", schrie Jonas. Christa neben mir kicherte, "Hast du das auch gehört?", fragte ich sie ebenfalls kichernd. Christa nickte nur.

Nur kurze Zeit später kam Xavier mit verwuschelten Haaren und mit einer Jeans bekleidt in die Küche, wo Christa und ich uns gerade die gemalten Bilder ansahen. "Anna, ich muss etwas mit dir besprechen, kommst du bitte?", fragte er den Blick gesenkt, ich nickte und ließ Christa allein am Küchentisch zurück. Er ging voraus und ich folgte ihm, wir gingen die Treppe hinauf in sein Zimmer, dort setzten wir uns nebeneinander auf das weiche Bett. "Es tut mir leid, dass ich immer mit Emma...", er kam ins stocken. "Das mit Emma, was auch immer der Grund für diese Horizont erweiternden Geräusche vorhin war, ist für mich nicht schlimm, wir sind schließlich kein Paar und verpflichtet gegenüber mir bist du auch nicht.", erwiderte ich ruhig. "Scheiße, du hast uns auch noch gehört?", Xavier war entsetzt. "Naja, ich weiß auch nicht ob du mich noch mögen würdest wenn du mich mit meiner Vergangenheit kennen würdest, es wissen immerhin 3 Personen und eine von ihnen ist diese Woche gestorben.", sagte ich traurig. "Außerdem, solltest du dich eigentlich in der kommenden Woche von mir fernhalten. Nur zu deiner Sicherheit, ich will dich nicht zerfetzten.", sagte ich und sah traurig zu Boden.

In der nächsten Woche war mein Todestag, 1 Tag vor und 3 Tage nach dem Tag an dem ich vor 12 Jahren gestorben bin, hatte ich leicht große Probleme. Nachts wandelte ich im Wald herum und brachte alle Personen um, die ich antraf, oft sagte der Tod mir wen und wen nicht, doch wenn er nichts sagte dann ließ ich die Leute zwar am Leben, doch richtete sie schlimm zu. Das war mir immer so schrecklich unangenehm, ich hatte mich nicht unter Kontrolle, sah aus wie ein Zombie und ...

"Shit, der wie vielte Juli ist heute?", fragte ich Xavier fast ängstlich. "Der 28., wieso?", verdammt morgen war mein Todestag, ich musste hier weg und irgendwohin, wo ich niemanden der mir am Herzen abschlachten konnte. "Xavier, du musst mir ganz genau zuhören, lass in den kommenden 5 Tagen niemanden in den Wald, der dir am Herzen liegt, verstanden? Bitte pass gut auf deine Familie auf.", mit diesen Worten ranne ich aus dem großen Haus in den Wald hinein.

Würdest du dem Tod ins Gesicht sehen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt