Über den Wolken ♡

Der Absturz [2]

,,Karin? Wie willst du Biggi jetzt erklären das du ihr das Bein abschneiden willst? Sie wird es nicht machen wollen, sie wird wissen das sie dann nicht mehr fliegen kann", fragte ich aufgewühlt.
,,Wir müssen sie überzeugen, und das kannst du am besten Melie", versuchte Karin zu erklären.
,, Moment mal.. soll ...ich.. ihr..etwa sagen.. das.. sie...''
,,Melie bitte auf dich wird sie hören", meinte Karin.

Ich atmete nochmal tief ein und lief zu Biggi rüber.
,,Hey Biggilein, hör mal die Lawine da oben kann jeden Moment runter kommen und wir schaffen es nicht dich da raus zu bekommen", sagte in nervös. Meine Augen füllten sich wieder mit tränen.
,,Die einzige Möglichkeit ist..., dir dein Bein zu amputieren", sagte ich mit einer zittrigen Stimme.
Biggi schaute mich mit großen, tränengefüllten Augen an.
,,Bist du Wahnsinnig geworden?!, ihr wollt mir mein Bein abschneiden, ich werde nie wieder fliegen können.., und überhaupt wer liebt schon eine einbeinige hm?'', kam es aus ihr raus.
,,Biggi bitte, Thomas liebt dich egal ob mit oder ohne Bein, aber das ist egal in der Klinik nähen sie dir dein Bein wieder an!'', sagte ich.
,,Haut doch ab!! Was hab ich denn davon wenn ihr hier mit mir verreckt", schrie Biggi und brach in Tränen aus.
,,Biggi, ich werde nicht ohne dich gehen!! Du bist die einzige die ich noch habe, und glaub ja nicht das ich dich jetzt hier zurücklasse! Du hast mir etwas versprochen, das du mich nicht alleine lässt, du immer für mich da sein wirst''
Mir liefen die Tränen über die Wangen. Biggi wischte mir die Tränen weg, nahm meine Hand und sagte: ,,Ich lasse dich nicht alleine, ich mach's, aber nur wenn du bei mir bleibst.''
,,Ich werde nicht von deiner Seite weichen, Versprochen!'', sagte ich und gab Karin das okay.
,,Ralf wo ist das Betäubungsmittel?", fragte Karin.
,,Es ist beim Absturz verloren gegangen, antwortete er.
,,Heißt das..du..willst..mir mein Bein...bei vollen Bewusstsein... abnehmen?!", fragte sie mit zittriger Stimme.
,,Es bleibt uns leider nichts anderes übrig süße, aber das wirst du aushalten", versuchte Karin sie zu beruhigen.
,,Das schaffst du Biggilein, ich bin bei dir", beruhigte ich sie ein wenig.
,,Ralf das Skalpell", meinte Karin.

Ich lenkte Biggi etwas mit alten Geschichten ab, so war es für uns beide nicht so schlimm.
,,Biggi, kannst du dich noch daran erinnern wie ich mit fünf Jahren vom Klettergerüst gefallen bin? Ich dachte ich muss Streben dabei hatte ich nur einen verstauchten Arm, und weist du noch was du dann zu mir gesagt hast, du hast gesagt die paar Schmerzen bringen eine Schwerin nicht um", lächelte ich zum ersten mal. Und auch Biggi lächelte seit dem Absturz wieder. Doch das hielt nicht lange an, die Schmerzen waren für sie unerträglich.
,,Oder als ich deutsche Meisterin geworden bin, ihr wart alle total stolz, gerade du warst stolz darauf was deine kleine Schwester erreicht hat''.
,,Oder weist du noch wie ich dich mit Thomas zusammen gebracht habe? Ich weis noch ganz genau es war einer schönsten Tage für dich, wie du gestrahlt hast, nichts konnte dir die Laune vermiesen, du warst einfach nur überglücklich.''
Bei diesem Satz strahlte Biggi. Sie erinnerte sich an den tag zurück und vergaß sogar das Karin ihr gerade das Bein abschneidet. Sie spürte zwar den Schmerz, doch in dem Moment nahm sie es nicht mehr wahr, sie dachte an Thomas, ihren ersten Kuss und all die schönen Momente mit ihm. Als sie aus ihren Gedanken zurück kam, machte Karin den letzten Schnitt. Wir holten Biggi aus dem Heli raus und legten sie auf die Trage. Ich holte die Alu Decke und deckte sie damit zu. Ich sah das ihre Augen mit tränen gefüllt waren.
,,Hey ich weiß ich kann dir das hier nicht schon reden aber..... ‚''
,,Ich werde nie wieder fliegen können", sprach sie bevor sie in tränen ausbrach.
,,Und ob du wieder fliegen kannst", sagte ich obwohl ich nicht wusste ob es stimmt.
,,Gerade du weißt das ich lieber tot sein würde, als nicht mehr fliegen", sagte sie mit weinender Stimme.
,,Ja ich weiß das, aber das war nicht abgemacht, du hast mir etwas versprochen"
Plötzlich hörten Biggi und ich ein nur allzu bekanntes Geräusch. Eine BK 117. Ralf nahm Funkkontakt mit Thomas auf.
,,Ihr dürft auf keinen Fall die Lawine auslösen sonst ist Biggis Bein weg", sagte Ralf.
,,Wie Biggi Bein weg, was meint der damit", fragte Thomas etwas verwirrt. Er war jedoch erleichtert zu sehen das wir alle noch am Leben waren. Ich setzte mir den Helm auf und funkte Thomas an:
,,Melie für Thomas bitte kommen!''
,,Melie bin ich froh dich zu hören, ist alles ok bei euch?", fragte Thomas erleichtert jedoch noch etwas nervös.
,,Ja ne hör jetzt gut zu und tickt jetzt bitte nicht aus,.... mir geht es gut aber Karin musste Biggi das Bein amputieren..., du musst das Wrack anheben, damit Ralf das Bein rausholen kann", sagte ich.
,,Seit ihr wahnsinnig geworden, ihr habt Biggi das Bein abgeschnitten?!",brüllte Thomas besorgt.
,,Wieso hast du nichts dagegen getan?, fragte er.
,,Hätte ich es getan, dann hätten wir sie zurück lassen müssen!!", schrie ich zurück.
,,Ich lass euch das Seil runter, du und Biggi ihr kommt zuerst hoch", sagte Thomas noch leicht schockiert. Ich hing Biggi und mich an das Seil und wir wurden hoch in den Heli gezogen. Michael nahm uns entgegen und half Biggi hinein. Sofort nahm Thomas seine Sonnenbrille und schaue Biggi mit einem besorgen blick an. In Biggis Augen sah er leiden und schmerz. Sie konnte den besorgten blick von ihrem Freund nicht ertragen und drehte ihren Kopf weg.
Thomas hob das Wrack an. Karin und Ralf holten das Bein raus und verpackten es so, das es nicht abstirbt . Währenddessen machte Biggi schlapp, sie kippte weg und ihre Werte danken drastisch. Michael reagierte sofort und begann mit einer Herzdruckmassage.
,,Michael", sagte ich ängstlich.
,,Komm Biggi!!", rief er.
,,Verdammt tu was!!", schrie ich ihn an.
,,Was glaubst du was ich hier mache?! Hol Karin und Ralf hoch! Sie muss schnellstens in die Klinik", sagte Michael.
Gesagt, getan, ich holte Ralf und Karin mit Biggis Bein in den Heli.
Thomas holte alles aus dem Baby raus und flog zur Klinik. Dort wurde Biggi sofort in der Op geschoben.