Persephones erwählte

Kapitel 25

*Alexas POV*
Ich strich über mein Handydisplay und sah mir das Bild von meiner Mum und mir an. Die ganze Situation hatte mich so überfordert, dass ich nicht bemerkt hatte wie sehr ich sie vermisste und Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Ein Klopfen ließ mich zusammen fahren und schnell packte ich mein Handy weg und fuhr mir über die Augen.
"Herein." Gott sei Dank, man hörte meiner Stimme nichts an. Die Tür wurde geöffnet und Tim trat ein.
Ich rutschte auf meinem Bett ein Stück zur Seite und er ließ sich neben mich fallen.
"Alles okay?" fragte er sanft.
Ich sah ihn an und nickte...dann brach ich in Tränen aus.
Tim nahm mich sofort in den Arm und ich legte meinen Kopf an seine Brust. Dann ließ ich alles raus, was ich bis jetzt verdrängt hatte. Den tot meiner Oma, die Angriffe, überhaupt die ganze Situation.
Tim sagte nichts, aber das brauchte er auch nichts. Er hielt mich einfach nur fest und strich mit einer Hand über meinen Rücken.
Irgendwann kamen keine Tränen mehr und ich schniefte nur noch, bevor ich irgendwann einschlief.

Ich wurde wach, weil mir heiß war. Und die Ursache war schnell gefunden. Anscheinend war Tim hier auch eingeschlafen und hatte in der Nacht einen Arm um mich gelegt.
Ich gähnte und schob seinen Arm von meiner Taille.
Als ich Melinas Bett sah, runzelte ich die Stirn. Es sah noch genauso aus wie gestern. Hatte sie nicht hier geschlafen?
Schnell sprang ich unter die Dusche und föhnte meine Haare, putze meine Zähne und zog mir was frisches an.
Als ich aus dem Bad kam war auch Tim verschwunden.
Ich beeilte mich um in die Küche zu kommen. Zum Glück saß dort Mark und tippte an seinem Laptop.
"Hey. Weißt du wo Melina ist? Oder Tim?" Mark sah nicht einmal auf.
"Melina ist in der Bücherei. Ich kann dir gleich zeigen wo die ist. Und wo Tim ist, müsstest du wissen, schließlich hat er doch bei dir gepennt und nicht bei mir." Seine Stimme war wie so oft gleichgültig und ich seufzte. Ich würde diesen Jungen nie verstehen.
Hinter mir kam noch jemand in die Küche, jemand den ich bis jetzt noch nicht hier gesehen hatte. Es war ein Junge, etwa in Marks alter, mit braunen haaren und Augen. Dazu eine Nerdbrille. Er hielt mir die Hand hin.
"Hey. Ich bin Anton. Der Techniker hier."
"Hey du Techniker, schwing mal deinen Arsch hier her." ging Mark dazwischen und Anton seuftze.
"Was ist?" Anton runzelte die Stirn und wurde blass. Ich bemerkte wie er mir einen schnellen Blick zuwarf. Dabei bekamm ich ein schlechtes Gefühl.
"Das ist nicht gut." flüsterte Anton und schluckte.
"Was denn?" Hastig machte ich einen Schritt auf die Beiden zu, aber Mark klappte den Laptop zu. Ich funkelte ihn böse an.
"Sag mir was los ist!" forderte ich. Mark erhob sich und stellte sich so dicht vor mich, dass ich den Kopf in den Nacken legen musste, um ihn anzusehen.
"Nicht alle Dinge, die man wissen will, sollte man auch wissen, Alexa." Ich schnaufte.
"Ich will wissen was los ist. Jetzt." Marks Mundwinkel zuckten.
"Dann müsste ich dich aber einsperren. Und das willst du sicher nicht."
"Mark. Ich finde sie sollte es wissen." meldete sich Anton zu Wort. Mark fuhr sich über die Unterlippe. Dann trat er zur Seite und klappte den Laptop wieder auf. Mein Blick fiel auf die E-mail. Und bei ihrem Inhalt gefror mir das Blut in den Adern.