Es begann alles, mit einer harmlosen Diät. Ich war 13 Jahre alt, als ich gerade den Umzug in ein neues Bundesland überstanden hatte.
Neues Leben, neues Glück?
Nein.
Es kam alles anders.
Ich fand mich schon immer etwas zu dick, was mich aber nie sonderlich gestört hatte. Ich war ja schließlich Normalgewichtig und hatte meinem Alter entsprechend eine normale Figur.
Magersüchtig werden? Das könnte ich nie, habe ich damals gedacht. Ich habe viel zu gerne gegessen, um mir den Spaß von Kalorien oder einer Diät verderben zu lassen...
Aber dann, kam der Schulwechsel.
An diesem Tag habe ich mir das erste Mal ernsthaft Gedanken darüber gemacht, abzunehmen. Eine Diät anzufangen.
Ich sah meine Klassenkameraden vor mir und fühlte mich, wie eine fette Schwabbelkuh, sie waren alle dünner und hübscher!
Also, beschloss ich abzunehmen.
4-5 kg, mehr sollten es nicht sein. Außerdem stand ja sowieso bald die Konfirmation an, da könnte es nicht schaden!
Aber was mit einer harmlosen Diät begann, war auch der Anfang einer Magersucht.
Ich aß weniger, trieb Sport, nahm ab.
Doch das reichte mir nicht, immer weniger sollte es werden. Meine Gedanken drehten sich nur noch um Essen, Kalorien, abnehmen und die Zahl auf der Waage. Ich wollte gemocht werden, perfekt werden. Ich wollte Kontrolle und Aufmerksamkeit.
Ich nahm immer weiter ab, bis mich meine Mutter zum Arzt schleifte.
Ich verbrachte daraufhin 2Wochen in einer Psychiatrie und schon bald sollte ein langer Klinkaufenthalt in einer spezial Klinik folgen..
So harmlos es auch anfing, so schlimm wurde es am Ende. Ich litt unter Depressionen, Bulimie und Schlafstörungen. Die Magersucht hatte mein Leben unter Kontrolle.
