Kapitel 26

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Ich hielt mir beide Hände vor den Mund und trat einen schritt zurück. Tränen sammelten sich in meinen Augen.
"Das können sie doch nicht tun. Sie hat nichts damit zu tun." schlunzte ich und ließ mich auf den Stuhl fallen.
Sie hatten sich tatsächlich meine Schwester geschnappt.
Sie hatten meine Schwester.
Ich fing an zu weinen. Anton und Mark sahen mich verunsichert an und wussten anscheinend nicht wie sie mit der Situation umgehen sollten.
Schließlich wandte sich Mark an Anton.
"Bring Melina her. Sie soll sich um Alexa kümmern."
Ich hörte wie eine Tür sich schloss.
Dann zog mir jemand die Hände von den Augen und ich sah in Marks Gesicht.
"Wir werden tun was wir können. Aber bitte versteh, dass deine Schwester im Moment nicht die oberste Priorität für uns ist. Sondern du. Deine Sicherheit." Ich funkelte ihn an.
"Wenn das deine Schwester wäre, würdest du hier sitzen bleiben? Und nichts tun?" Ich sah wie sich Marks Miene verdüsterte.
"Nein." antwortete er dann.
"Nein das würde ich nicht." Ich nickte.
"Dann lass mich bitte gehen. Ich will, ich muss ihr helfen. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas passiert." Mark sah mich nachdenklich an.
Plötzlich kamen Melina und Tim in dem Raum gestürzt, zusammen mir einem Mädchen das ich nicht kannte.
"Das ist Clairy. Sie stammt von den Parzen ab. Das sind die Schicksalsgöttinen. Sie war gerade bei uns, als Anton gekommen ist." stellt Melina mir das Mädchen vor und ich nickte. Clairy nickte mir zu und reichte mir die Hand. Ich ergriff sie und Clairy zuckte zusammen. Was hatte sie denn jetzt?
"Wills Anhänger haben Alexas Schwester entführt." kam Mark gleich zum Punkt und Melina keuchte entsetzt auf. Tim sah mich mitleidig an.
"Tim wir beide werden sie begleiten. Sie haben einen Tausch vorgeschlagen, wir wissen also wo wir hin müssen.
Tim nickte und sah mich an. Dann blickte er wieder zu Mark.
"Ich möchte noch kurz mit Clairy reden. Ihr anderen könnt schonmal gehen." Ich runzelte die Stirn und ließ mich von Tim rausführen.
"Wir schaffen das schon Alexa." versicherte mir Tim und nahm meine Hand.

*Mark POV*
Nachdem alle den Raum verlassen hatten, sah ich Clairy an.
"Was hast du gesehen, als du Alexas Hand genommen hast?" Clairy wandte sich unwohl.
"Ich habe den Tot gesehen." Ich lies mich zurück in den Stuhl fallen. Also würde Alexa auch sterben.
Ich fuhr mir mit der Hand über die Stirn.
"Aber das Schicksal kann man ändern Mark. Das ist nur eine Option für ihr Schicksal. Es gibt noch mehr. Ich habe auch Schöne Dinge gesehen. Zu Beispiel in einer Vision sah ich Alexa mit einem kleinen Kind spielen. Einem Kind mit tiefschwarzen Haare und mit Alexas grünen Augen." Clairy sah mich eindringlich an.
"Hier gibt es genug andere Schwarzhaarige."
"Es hatte genau dein Gesicht." widersprach Clairy. Ich schüttelte den Kopf.
"Darum geht es jetzt nicht. Wie gut stehen die Chancen das Alexa überlebt?" Clairy biss sich in die Unterlippe.
"Schlecht." antwortete sie dann. "Sehr schlecht sogar."

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