Neuer alter Bekannter

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Mia krächtzte. Kein Wort wollte ihren Mund verlassen. Sven schaute sie schon leicht verwundert an. Was sollte sie nur tun? Die Worte hatten sie verlassen. Der Freund ihrer Tante war die Rettung. Das war das erste Mal, dass sie froh war, dass er kam.

,,Hallo Sven mein Guter. Was macht der Sport?"

Sven wand sich Fred zu und setzte ein breites Lächeln auf.

,,Danke, ganz gut. Ihr Tipp war sehr vorteilhaft. Jetzt komm ich die Wände viel schneller hoch".

,,Das freut mich doch sehr", erwiderte Fred. Dann zeigt er mit seiner Hand auf Mia.

,,Darf ich bekannt machen: Das ist die Tochter der Schwester meiner Lebensgefährtin. Sie heißt Mia".

Er schmunzelte.

,,Aber ich glaube ihr kennt euch schon. Wahrscheinlich durch die Schule, oder?"

Mia und Sven nickten einstimmig.

,,Sven wärst du so lieb Mia einzuweisen?", fragte Fred. ,,Meine Wenigkeit hat noch einige Sachen zu regeln", meinte er mit einem Zwinkern.

,,Klar, kein Problem", meinte Sven.

Fred verschwand zwischen den künstlichen Palmen, die in der großen Halle neben den Sitzbänken standen.

,,Kommst du Mia?", fragte Sven. Er stand schon ein par Meter weiter vorne. Mia hatte nicht bemerkt, wie er voraus gegangen war. Schnell llief sie hinterher. Sie musste große Schritte machen, um mit ihm mithalten zu können. Sven war 15 cm größer als sie und hatte so den Vorteil längerer Beine.

,,Ich zeig dir jetzt, wie du den Gurt anlegst, woran du erkennst welche Tritte gut sind und welchen Schwierigkeitsgrad welche Wand hat", begann er zu erzählen.

Als seine Hände ihren Körper berührten fühlte Mia einen Stromstoß. Ihm schien es genauso zu ergehen. Verlegen schaute er weg und fuhr schnell mit der Einweisung fort. Bald war Mia völlig angegurtet und sie liefen zur ersten Kletterwand. Sven hatte sie für sie ausgesucht. Er kletterte vor ihr her und sie musste immer ganz genau schauen, wo er den Fuß absetzte oder mit der Hand zupackte. Dabei bemerkte Mia Svens Muskeln. Sie schienen gut durchtrainiert, aber auch nicht zu übertrieben. Wenn er nicht kletterte, bemerkte man sie gar nicht. Das war auch das Beste, was sie fand. Sven war so leise und still. Nett und sozial. Bloß hatte er die falschen Freunde. Die Stunden vergingen wie im Rausch und plötzlich war es schon Abend.

,,Ich hoffe wir sehen uns wieder", raunte Sven ihr leise zu. ,,Ich komme alle 2 Tage hierher. Vielleicht begegnen wir uns ja".

Mit diesen Worten verschwand er aus der Halle. Mia lehnte sich an die Eingangstür. Sie sah ihn auf seinem Fahrrad sitzen und gen Sonnenuntergang fahren. Dieser Junge gab ihr das Gefühl etwas besonderes zu sein. Endlich wieder ein Jemand. Kopfschüttelnd über sich selbst ging Mia nach Hause. Sie lehnte das Angebot Freds ab, sie nach Hause zu fahren. Mit dem Gefühl über dem Boden zu schweben, erschien ihr der Nachhauseweg kein Problem.

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Und als Bild ist diesesmal Sven dabei :)

Opfer müssen gebracht werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt