Justin
Ich fühlte mich etwas schlecht, da ich David erzählt hatte, dass ich Berlin gar nicht wirklich kannte um einen Grund zu haben sich mit mir zu treffen. Aber ich kannte Berlin gar nicht so schlecht, ich wusste wo der ein oder andere Laden war oder Sehenswürdigkeit und kannte die Bus und Bahnlinien einigermaßen. Wir stiegen aus der Bahn aus und waren direkt am Brandenburger Tor. Hier war ich schon öfters an Neujahr zum Beispiel gewesen und erinnerte mich hier noch an das Madame Tussauds und einer Reichstag Führung die ich hier gemacht hatte. Hier in der Nähe war auch noch so eine Gedenkstätte, mit ganz vielen rechteckigen Steinen. Als ich hier Urlaub mit meiner Familie gemacht habe, hab ich dort immer mit Marcel fangen gespielt. Das war spaßig.
David meinte kurz bevor wir ausgestiegen waren, dass er wüste was wir machen sollten. Ich war schon gespannt. Als wir dann auf dem Pariser Platz standen meinte er mit großem Tamtam, was irgendwie sehr amüsant war, dass er mir eine besondere Stadtführung geben wolle. Kurz überlegte ich ihm zu sagen das ich Berlin eigentlich ganz gut kannte, aber dann wollte ich ihm den Spaß nicht verderben und nickte nur freudig. Die Stadtführung war sehr lustig, David erzählte keinen Geschichtlichen kram zu irgendwelchen ach so bedeutenden Plätzen oder Statuen hier. Nein er erzählte was er mit verschiedensten Orten verbindet und was für verrückte Sachen er mit seinen Freunden dort gemacht hatte. Ich fand es total spannend und wollte gar nicht mehr das es ein Ende hatte. Doch das hatte leider ein Ende.
Als es schon dunkel wurde meinte David das er langsam mal nach Hause müsste und er sagte, dass er den Tag total toll fand und wir das nochmal wiederholen sollten, da das längst noch nicht alle Orte waren. Ich sagte amüsant, dass es sehr spannend war und ich jetzt einiges wichtiges über Berlin gelernt hätte. Er lachte nur und meinte „Klar, dass ich hier mal in den Brunnen gefallen bin ist große Berliner Geschichte". Sein Lachen war einfach so erwärmend und ich versankt kurz darin. Er fragte wo ich wohnte, damit er mich zum richtigen Bus bringen konnte und es stellte sich heraus, das David nur zwei Straßen weiter von mir weg wohnte. Wir fuhren gemeinsam mit dem Bus nach Hause und als wir an kamen verabschiedeten wir uns mit einer kurzen Umarmung. Dieser kurze Moment wo wir uns berührten löste in meiner Bauchgegend ein seltsames Kribbeln aus. Dieses Gefühl war auf der einen Seiten ein schönes Gefühl, aber auch Seltsam.
Als ich zuhause ankam begrüßte mich meine Mutter und man sah ihr ihre Freude richtig an. Sie meinte das es sehr schön sei, dass ich am ersten Tag schon neue Freunde gefunden hätte und sie sagte das sie noch was in der Küche von dem Abendessen stehen gelassen hätte. Ich stellte meine Schultasche in meiner Zimmer ab und ging dann runter etwas essen. Den ganzen Abend ging mir der Tag mit David nicht mehr aus dem Kopf. Ich verbrachte jede Sekunde damit an ihn zu denken und langsam ahnte ich böses.
Am nächsten Tag in der Schule setzte ich mich wieder in die letzte Reihe und hoffe das David sich neben mich setzte. Doch als es klingelte war er noch nicht da und dann fragte Tom ob er sich neben mich setzten könnte. Ich willigte ein. Ich hätte angenommen das er sich wieder nach dem Klingeln rein geschlichen hätte und Frau Kraus wieder ihre Wut unterdrücken würde. Aber nein, David tauchte heute nicht in der Schule auf. Es wunderte mich, gestern war er noch putz munter, was ist geschehen?
Der heutige Schultag begann mit einer Doppelstunde Geschichte wieder mit Frau Kraus und danach ging es weiter mit einer Stunde Deutsch, Kunst und zum Schluss noch zwei Stunden Französisch. Ich verbrachte den Schultag hauptsächlich mit Tom, ich erfuhr das er eine elfjährige Schwester hatte und das er eine riesige Automobilsammlung hatte. Ich fand dies etwas merkwürdig war aber sehr interessant. Im Kunstunterricht beschäftigten wir uns mit der Schwarzweiß Malerei. Ich mag das Fach Kunst sehr, da Kunst so viel Seitig ist und man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Wir hatten Kunstunterricht bei einer Frau Maier. Ich mochte sie auf an hieb, da sie uns erklärte, dass wir dieses Jahr hauptsächlich nur Praktisches machen würden und fast nichts Theoretisches. Wir fingen an mit einfachen Kugeln und steigerten uns dann immer weiter bis wir zur komplexen Form des Menschen kamen. Die Doppelstunde verging im Flug und ich wünschte mir das dass bei jedem Unterricht sein würde.
Ich hatte David schon vergessen, als ich ihn plötzlich in der Klasse sah. Hatte ich ihn Heute Morgen übersehen oder ist er gerade erst gekommen? Als er mich auch entdecke kam er auf mich zu und wir begrüßten uns mit einem Handschlag. Er meinte, dass er den Morgen beim Arzt verbringen musste und dass es dort total ätzend war. So beantwortete sich meine davor gedachte Frage von selbst. Er meinte auch, dass er sein Handy wieder hätte und wir tauschten unsere Nummern aus. Bevor wir weiter reden konnten, klingelte es zur nächsten Stunde. Wir setzten uns wieder nebeneinander und überstanden die nächsten Schulstunden gemeinsam. Ich merkte wie viel besser und schneller die Schulzeit verstrich wenn ich neben David sitze.
Als die Schule vorbei war, verabschiedete ich mich von Tom und David und fuhr mit dem Bus nachhause. Zuhause angekommen plünderte ich erst mal den Kühlschrank und ergatterte noch einen Rest Nudeln, den ich mir warm machte und paar Wienerle. Ich war allein zuhause, da meine Eltern arbeiteten und Marcel bei paar Schulkameraden war. Gerade als ich mir den ersten Löffel mit Nudeln in den Mund stecken wollte, vibrierte mein Handy. Das Display ging an und auf dem Sperrbildschirm stand: 1 neue Nachricht. Ich wunderte mich, da mir sonst eigentlich niemand per SMS schreibt. Ich legte meinen Löffel weg und entsperrte mein Handy. Die Nachricht war von David, er schrieb mir: "Hallo Justin, wollte mal testen ob du mir deine richtige Nummer gegeben hast". Ich antwortete sofort: „Hey, klar doch. Wieso sollte ich dir eine falsche Nummer geben?!". Während ich auf die Antwort wartet aß ich meine Nudeln auf und räumte die Küche auf.
Gerade als ich die Treppe in mein Zimmer rauf ging, vibrierte mein Handy erneut. David hatte geschrieben: „Ich weiß ja nicht, währe auf jeden Fall nicht das erst Mal. Hättest du vielleicht Lust heute was gemeinsam zu unternehmen?!" Mir viel ein das ich mit Sophie in Skype verabredet war, aber ich würde doch so gerne was mit David machen. Ich antwortete ihm: „Würde ja sehr gerne, aber ne gute Freundin aus Hamburg wollte heute mit mir skypen und das möchte ich nicht absagen". Als ich dann in meinem Zimmer ankam und es mir auf meinem Bett mit dem Laptop gemütlich gemacht hatte, sah ich das David geantwortet hatte. „Du wirst doch nicht den ganzen Nachmittag skypen, oder?! Ich kann ja auch einfach rüber kommen, ich störe auch nicht. Es ist bestimmt interessanter dir beim Skypen zuzusehen als hier alleine rum zu hocken". Ich antwortete: "Du hast, kannst gerne einfach rüber kommen, ich wohne in dem Gelb gestrichenen Haus". Ich freute mich schon auf seinen Besuch und dann kann ich zudem noch Sophie die neuen Leute hier vorstellen.
Ich startete Skype und rief Sophie an. Nach wenigen Sekunden ging sie ran und wir begrüßten uns erstmal. Sie erzählte mir wie die letzten Tage bei ihr waren und das einige aus meiner alten Klasse gegangen waren und auch ein neues Mädchen gekommen wäre. Danach zeigte ich ihr mein neues Haus. Ich lief mit dem Laptop durch das Haus und stellte ihr jeden Raum vor. Als ich gerade die Küche demonstrierte klingelte es an der Tür. Sophie wunderte sich wer da ist und ich meinte dort sei David. Ich öffnete die Tür, während Sophie überlegte wer David sein könnte. David guckte etwas verwirrt auf meinen Laptop und umarmte mich dann kurz. Ich stellte ihn Sophie vor und Sophie guckte reichlich verdutzt. Wir gingen dann rauf in mein Zimmer und ich quatschte noch ein bisschen mit Sophie während David sich in meinem Zimmer umschaute. Später setzte sich David neben mich so das Sophie ihn auch sehen konnte und wird redeten noch ein bisschen.
Ich wusste das Sophie irgendwann damit kommen würde, ich war mir aber nicht sicher wann sie es sagen würde. Jetzt war es anscheinend soweit da sie David fragte im laufe des Gesprächs: "Aber du weißt schon das Justin schwul ist?"
● Danke für alle Votes und Reads, ich arbeite parallel am Hörbuch welches ihr auf Soundcloud hören könnt. Die schriftliche Version ist eigentlich immer früher verfügbar!●
● Ich probiere jetzt wöchentlich ein Kapitel raus zu bringen, aber ich garantiere für nichts●
● Auf dem Bild ist Sophie zu sehen●
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Different as expected (Anders als erwartet)
RomantikJustin ein 16 jähriger Teenager zieht mit seiner Familie nach Berlin und beginnt dort einen neuen Lebensabschnitt. Neue Schule, neue Menschen und neue Liebe. Er knüpft neue Freundschaften und verliebt sich in einen Jungen namens David... Das Leben k...