Kapitel 3

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8:15 Uhr
Das war die erste Nacht nach Jonas Tod in der ich ohne Albträume schlief. Ich schaute auf den Stuhl. Louis war weg. Ich stand auf und lief ins Esszimmer. Auf dem Tisch stand ein Körbchen mit Brötchen und Croissants. Nebendran lag ein Zettel:

Ich dachte ich hole dir noch etwas zum Frühstück bevor ich gehe. Ich komme heute Nachmittag noch mal vorbei wie versprochen. Stell bis dahin bitte nichts an.

Louis

Warum tat er das? Wieso war er so fürsorglich? Fühlte er sich verantwortlich? Keine Ahnung was es war aber da war etwas. Er gab mir Halt.
Ich setzte mich an den Tisch und fing an zu essen. Ich war wieder allein. Bei dieser Feststellung musste ich schlucken. Ich versuchte den Gedanken zu vergessen und wollte mich ablenken. Ich schaute mich um. Naja die Wohnung war auch mal in einem besseren Zustand. Kurzer Hand beschloss ich aufzuräumen
Abwasch machen. Staubsaugen. Bett machen. Bücher wegräumen. Aber eine Sache lenkte mich immer wieder ab.
Die Tür. Seine Tür. Ich hatte sein Zimmer seit dem Unfall nicht mehr betreten. Das könnte ich einfach nicht...
Ich versuchte mich weiter abzulenken. Fernseh schauen. Musik hören. Lesen. Was anderes tat ich seit dem Unfall nicht mehr. Die Zeit verging und ich merkte nicht wie es langsam Mittag wurde. Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich wusste dass es nur Louis sein könnte, also stand ich auf und machte die Tür auf.

Schicksal-wie es manchmal spieltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt