~Kapitel 1~

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Ich verspüre ein starkes Brennen als ich krampfhaft versuche, meine Lider zu öffnen. Angestrengt blicke ich mich um, doch der dichte Nebel verschleiert die Umgebung.

Ein leises Stöhnen entweicht mir als ich versuche mich aufzurappeln. Mein Körper schmerzt und schreit mich förmlich an, die Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Mit kleinen Schritten untersuche ich die Gegend und stelle erschrocken fest, dass ich mich auf einem Friedhof befinde.

,,Na toll, was kann es auch schlimmeres geben" murmele ich vor mich hin und zucke zusammen als ich ein Scheppern wahrnehme.
Es wird augenblicklich still und ich höre wie mein Herz gegen meinen Brustkorb hämmert.

Na super.

Wieder ein Scheppern. Dieses Mal nur lauter. Angespannt schaue ich mich nach etwas um, was mir als Waffe dienen könnte. Ich erblicke eine Schaufel und muss leicht schmunzeln. Eine Schaufel.. wie klischeehaft.
Nichtsdestotrotz greife ich nach der Schaufel und umklammere sie mit meinen zittrigen Händen.

Ich lecke mit meiner Zunge über meine rissigen Lippen.
Ein Knurren.
Mein Magen ist es leider nicht.

Aus dem dichten Nebel erkenne ich den Umriss einer Person, welche auf mich zu taumelt. Bei dem Anblick der Person öffnet sich meine Kinnlade und wie auf Knopfdruck fangen meine Beine an sich zu bewegen.
Die Geräusche die dieses.. Etwas von sich gibt, sind kaum noch zu hören.
Ich renne auf einen Abhang zu und will gerade stehen bleiben, stolpere jedoch über einen großen Gegenstand, und werde in die Dunkelheit gezogen.

Höchstwahrscheinlich mit nur einigen Schürfwunden komme ich am Rand einer Straße auf.
,,Scheiße" fluche ich und rappel mich schnell wieder auf.

,,Hallo? Ist hier noch jemand der nicht zum kotzen aussieht?" rufe ich so laut ich kann und mein Hals fängt an zu kratzen.
Auch die Schaufel hat den Weg nach unten unbeschadet überstanden und hastig hebe ich sie wieder auf. ,,Haaaallooo!"
Natürlich weiß ich, dass das dumm ist, nach jemanden zu rufen. Es ist genauso klischeehaft wie der Fund der Schaufel.

Ich spüre das sich etwas hinter mir befindet und hole mit der Schaufel aus um das Etwas auszuschalten, doch dieses Etwas ist intelligenter als ich erwartet habe.
Gekonnt weicht es meinen Anschlag aus und umklammert mein Handgelenk, sodass ich die Schaufel fallen lassen muss. Meinen Arm dreht Es auf den Rücken und quietsche kurz durch den stechenden Schmerz auf.
,,Fick dich" zische ich und versuche mich so gut es geht zu wehren.

,,Zu zweit ist es doch viel schöner" sagt dieses Etwas mit einem scherzhaften Unterton. Jetzt können die auch noch reden. Es wird also immer schlimmer. Schweißperlen laufen mir über die Stirn und zitter so stark, dass sich mein Bauch verkrampft.
Das Etwas dreht mich um sodass ich in dessen Gesicht sehen kann.

,,Und, sehe ich für dich zum kotzen aus?" fragt er ironisch und lässt mich los. Ich schnaube verächtlich und betrachte ihn von oben bis unten. Er trägt eine zerrissene Jeans und ein ebenso zerrissenes Shirt, weches sich über seinen leicht muskulösen Brustkorb spannt. An den zerrissenen Stellen im Shirt erkenne ich starke Schürfwunden. Trotz der ziemlich dunklen Umgebung erkenne ich deutlich seine hellblauen Augen, welche mich ebenso betrachten wie meine ihn. Sein scheinbar dunkles, lockiges Haar ist anscheinend schon länger nicht mehr nachgeschnitten worden, denn es verdeckt gänzlich seine Ohren.

,,Ist Ansichtssache" bringe ich hervor und klopfe mir den Dreck von meinen Sachen und hebe - bekanntlich sind alle guten Dinge ja drei - die Schaufel auf.
,,Wie lange bist du schon hier?" frage ich ihn als ich mir durch meine schwarzen, langen, welligen Haare streiche.
,,Schon ein paar Tage. Bis jetzt habe ich aber keine weiteren Personen gefunden die nicht zum kotzen aussehen" sagt er grinsend und ich muss lachen.
Humor hat er, das muss man ihm lassen.

Ein kurzes Schweigen.

,,Bilden wir ein Duo um hier aus der Scheiße rauszukommen!" bricht er das Schweigen.
,,Ich weiß nicht einmal wie du heißt und du willst mit mir eine Truppe bilden?"
Ich hebe die Augenbrauen. ,,Ok. Ok. Ich heiße Jack, und mit wem habe ich die Ehre?" fragt er und verbeugt sich leicht.

,,Dawn" sage ich knapp und er lächelt.
,,Was gibt es da zu lächeln?" ,,Du hast einen sehr schönen Namen" Ich pruste los vor lachen.
,,Jetzt ist weder der richtige Ort noch die richige Zeit zu schleimen. Ich will ohne Ausrutschen die Gegend durchlaufen können" plapper ich und er beißt sich auf die Lippen.
,,Alles klar. Dann gehen wir uns mal einen Unterschlupf suchen. Im Schleim zu schlafen finde ich auch nicht unbedingt toll" sagt er scherzhaft und wir beide lachen.

Auch wenn ich hier herzhaft lache, geht mir eine Frage nicht mehr aus dem Kopf:
Was ist das für ein Höllenloch?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 13, 2015 ⏰

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