Kapitel 14 Schlechte und Gute Neuigkeiten

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Nächster Morgen


Ich ,in gestalt eines Wilddogels, tappte durch den Schnee des Waldes. Mein weißer Dogel war wunderschön und stark. Ich hörte ein Knacken im Unterholz und Nulima - die Kronprinzessin - sprang auf einem großen Trag durch das Gebüsch. Sie ritt schnell, aber mein Dogel war schneller. Ihr Bogen ziehlte auf meinen Hinterkopf und ich fand keinen Weg ihr auszuweichen. Ich war gefangen zwischen dem Wald und einer verrückten, reitenden, auf mich zielenden Kronprinzessin. Sie spannte ihren Pfeil und ich (als Dogel) heulte auf. Sie hatte mich getroffen. Ich sank zu Boden, in den kalten Schnee. Das letzte was ich sah war Nulima's triumpfierendes Lächeln und ihre schwarzen Augen.

>>Was ist los ?<<, fragte Teron mich panisch. Er war in mein Zimmer gestürmt. Was ? Was sollte denn los sein ?, dachte ich im Stillen. Ich sah an mir herrunter. Meine Klamotten waren schweisnass und zerzaust. Komisch. >>Du hast geschrien.<<, klärte mich Teron auf. Verdutzt guckte ich ihn an. >>Ach ja ?<< Jetzt erinnerte ich mich wieder an mein Traum ! Aber eigentlich machte ich nie Geräusche im Schlaf. >>Ja. Du hast so qualvoll geschrien, das ich dachte du würdest gefoltert werden.<<, sagte er und schluckte dabei. >>Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Es war nur ein schlechter Traum. Entschuldige.<< >>Du musst dich dafür nicht entschuldigen, Fera. Nach dem gestrigen Ereigniss ist das kein Wunder. Ich schätze ich bin dir eine Erklärung schuldig.<< Ich nickte, aber ging aus dem Zimmer ins Bad. Wie war ich hier überhaupt hergekommen ? Wahrscheinlich hatten Teron und seine Freunde mich hier her gebracht. Ich machte mich frisch, putzte meine Zähne, kämmte mir die Haare, flechtete mir diese und steckte mir ein par Blumen in den Zopf. Jetzt noch ein frisches Kleid. Fertig. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel. Ich zauberte mir, indem ich mit meinen Fingern über mein Gesicht flog, Mascara, Lippenstift und Liedschatten in mein Gesicht. Schön.

Komischer Weise war ich gar nicht mitgenommen von gestern. Das war wohl der viele Schlaf. Ich wusste jetzt das ich es nicht mit einem schwachen, kleinen Elfenmädchen zu tun hatte. Sondern mit der Kronprinzessin des Volkes. Warum war Teron überhaupt hier ? Hatten ihn meine Eltern rein gelassen ?

Er saß auf meinem Bett und lächelte mich an. >>Hübsch.<<, sagte er und grinste. Er küsste mich kurz. >>Ganz schön waghalsig heute ? <<, flüsterte ich ihm zu. >>Wenn es um dich geht immer !<< Er schaute mich an. Ich schnippte kurz und er war wieder wach. Ich lachte kurz. >>Ich sehe aus wie immer ! Du sabberst ja gleich !<< >>Gar nicht ! Außerdem siehst du immer umwerfend aus, da habe ich ja gar keine Chance zu wiederstehen !<< >>Blödmann !<<, sagte ich und lachte. >>Wie bist du hier überhaupt rein gekommen ?<<, fragte ich ihn. >>Durch die Tür.<< >>Durch die Tür ? Echt jetzt ?<< >>Ja ! Deine Eltern sehen mich jetzt als so eine Art "Held der Familie" an. Sie sagen zwar das meine Familie trotzdem nicht gut ist, aber ich bin hier immer willkommen. Von unserem Verhältnis wissen sie natürlich nichts, aber es wäre wahrscheinlich nicht mehr so schlimm wenn sie es wüssten. Sie sind sehr neugierig weil Nulima gesagt hast, das du ihr Versprechen nicht eingehalten hast und so, aber das drücken sie erstmal weg. Taff beäugt mich immer wieder skeptisch, aber er ist doch noch ganz froh das er noch lebt.<< Ich konnte es nicht fassen ! >>Oh mein Gott!!! Das ist... das ist unglaublich !<< Ich umarmte ihn fest. Niemals, niemals hätte ich gedacht das so etwas jemals geschehen würde. Ich weinte leise in sein Hemd aber das war mir jetzt auch egal. Ich war einfach zu glücklich ! Ich küsste ihn lange und als wir uns lösten wischte er meine Tränen weg. >>Es wird alles gut Fera ! Bald bin ich der Liebling der Familie und du kannst mich öffentlich für immer lieben. Ich nickte und lächelte. Aber dann wurde ich wieder ernst.>>Woher kennst du Nulima ?<<, fragte ich ernst. Man merkte das ihm diese Frage nicht behagte aber er antwortete mir. >>Sie... Sie ist... Naja also sie ist in mich verliebt. Das alles ist aber nur passiert weil wir uns kennengelernt hatten. Erinnerst du dich an das Arbeitsjahr, was ich im Königshaus gemacht habe um Geld zu verdienen ?...<< Ich nickte. Er brauchte unheimlich lange um weiter zu reden. Was war nur los mit ihm ? Er wurde ganz blas. >>... Dort habe ich sie kennengelernt. Sie war immer sehr freundlich zu mir und wir wurden Freunde. Wir haben oft Zeit miteinander verbracht. Erst viel zu spät habe ich gemerkt das sie mehr für mich empfindet als nur Freundschaft....<<, sagte er mit zitternder Stimme >>... Als ich ging machte ich ihr klar das ich vergeben bin. Das war ein Fehler. Nur nach einem Monat hat sie herausgefunden das du die Glückliche bist und dich in die Mangel genommen. Ich wusste davon nichts, aber als du mir von dem Zettel erzähltest und ich eins und eins zusammen zählte, wurde mir klar das zu sowas nur sie fähig ist.<< Ich schaute ihn nicht an. Ich konnte nicht. Er hatte mir nie von Nulima erzählt, aber wir hatten uns geschworen ehrlich zueinander zu sein. Er hatte dieses Vertrauen gebrochen. Ich schaute ihn an und als er meinen Blick sah wurde ihm schlagartig klar was ich dachte. >>Fera ich schwöre dir da war nichts !<< >>Es gibt nichts zu verheimlichen wenn nichts wahr! Du hättest einfach zu mir gehen können und sagen können >>Hey Fera ich habe da jemanden kennengelernt !<<, aber das hast du nicht getan. Tu mir ein Gefallen und verschwinde aus meinem Zimmer.<<, brachte ich hervor. Er schaute mich entsetzt an. >>Aber... Fera glaub mir da lief nichts !<< >>Es tut mir leid Teron, aber es ist aus !<<, sagte ich kalt. Als ich seinen traurigen Gesichtsausdruck sah, zeriss das mir fast mein Herz. Aber so musste ich es tun. Heute oder eigentlich damals war er eindeutig zu weit gegangen. Er ging. Und ich fing sofort an laut in mein Kissen zu heulen. Ich hatte das Gefühl zu sterben. Mein Herz war gebrochen denn ich hatte es in Terons Hände gelegt. Es hatte ihm gehört und er hat es mir gebrochen wieder gegeben. Er hatte mich zerstört.


FERA - Licht des WaldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt