Die Suche und der Traum

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Montag, den 20. August. 2006

"Lisa... Lisa!", rief eine schöne Stimme und ich schlug die Augen auf. "Wach bitte auf! Bitte!", hörte ich deutlicher und sah genau Frederic's Augen. Ich lag auf seinen Schoß und ich blickte um mich herum. Alles stand wieder still und ich sah Maria weinend und schreiend vor mich stehen. Ich sah wie Linda Maria am Arm fest hielt, aber auch weinend schrie. Die Blätter, die in der Luft stehen bleibt, sahen hell und schön aus. "Wo bin ich?!", fragte ich und schaute mich verwirrt um. "Ein Glück! Du bist wach!", sagte Frederic erleichtert und seine Tränen liefen über seine Wange. "Frederic... Was ist passiert?!", fragte ich und saß aufrecht. Dann spürte einen großen Stich an meiner Brust. Als ich dort schaute, erstarrte ich. Da war ein Messer in meiner Brust gebohrt und es klebte Blut an diesem Messer. Ich schaute direkt zu Frederic, der weg schaute. "Es ist alles meine Schuld... Bitte vergib mir.", sagte er leise und stand auf. Ich wollte auch aufstehen, aber es schmerzte so schwer, dass mich daran hinderte zu Frederic zu gehen. "Was meinst du damit?!", fragte ich und schaute etwas verzweifelt zu Frederic. Aber anstatt mir zu antworten ging er zu mir, kniete und umarmte mich. Ich war zu überrascht um irgendetwas zu machen und ließ es so wie es ist. Dann löste er sich von mir und gab mir ein Kuss auf die Wange. Er flüsterte etwas, was ich aber nicht verstand und er verschwand vor meinen Augen. Gleichzeitig spürte ich den Wind und ich saß im Wald. Irgendwo im Nirgendwo. "Lisa!", rief eine verzweifelte Stimme und sie umarmte mich. "Maria... Ist alles in Ordnung mit dir?!", fragte ich und schaute sie an. Ihre zerzausten Haare liegen quer im Gesicht und ihr weißes Schlafkleid war Schlamm, Erde und Blut bedeckt. Daneben stand Linda und schaute Maria an. "Ist das dein Schutzengel?!", fragte Linda und Maria nickte. "Kann sie mich sehen?!", fragte ich und schaute Linda eindringlich an. "Nein... Sie weiß zwar, dass es dich gibt, aber sie kann dich nicht sehen.", sagte sie und ich versuchte zu lächeln. Aber der Schmerz tat so weh. "Kannst du mir bitte alles erzählen?", fragte ich und Maria schaute mich fragend an. "Was denn?", fragte sie. "Vom Verfolgungsjagd...", sagte ich kleinlaut und sie lächelte. "Aber klar doch." "Was hat sie denn gesagt?!", fragte Linda. Maria erklärte alles und Linda schaute etwas bedrückt. "Ich schlage vor, dass wir zurück nach Hause gehen. Unsere Familie machen sich schon Sorgen. Wir sind schließlich schon einen ganzen Tag weg.", schlug Linda vor und Maria und ich nickten.

Nach Hause angekommen, riss die Mutter von Maria der Tor von der Villa auf und umarmte sie. "Wo wart ihr denn? Wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht. Und du bist ja verletzt! Wir brauchen einen Krankenwagen und etwas zu essen. Und ich muss...", sagte die Mutter aufgeregt und Maria und Linda versuchten sie zu beruhigen.

Nach einer großen Weile hatten es Linda und Maria geschafft. Ich ging in Maria's Zimmer und sah mir nochmal die Gemälde von Friedrich an. Es tat nicht mehr weh und ich lächelte. Aber ich wusste nichts mehr. Alles was in der Verfolgungsjagd passiert war, konnte ich mich nicht erinnern. Maria und Linda erzählten mir haargenau was gestern passiert war.

Maria:
Ich stand Arm in Arm mit Linda als ich sah wie Linda nach oben erstarrtin den Himmel schaut. Sie scheine etwas zu sehen, aber ich leider nicht. Dannrief meine Oma auch: "Aber... Frederic... Warum...". Sie schaute auchin den Himmel. Wahrscheinlich kann sie auch was sehen. Ich fragte Oma: "Wer ist denn dort?!". Oma schaute mich an und sagte: "Das istFrederic... Der gefallene Engel. Er war auch Lisa's Bruder..." Ich erschrakund schaute zu Lisa. Sie stand immer noch regungslos da und schaute in denHimmel. Und dann war sie plötzlich weg. Ich drehte mich hin und zurück, konnteaber sie nicht finden. Dann schaute ich Linda und rief verzweifelt: "Lisaist weg!" Wir blieben etwas verwirrt, als Linda mich zog und rief, dasswir sie holen sollten. Wir rannten überall hin, konnten sie aber nicht finden.Es war schon spät Abend und mein Bauch knurrte. Oft machten wir Pausen undsuchten danach immer weiter. Meine Füße brannten und an den Fersen haben sichBlasen entzündet. Nach einen ganzen Tag suchen fand ich Lisa und weinte stark.Ein Messer war im Bauch und lag blutig da. Aber sie lag nicht ganz am Boden,sondern in der Luft. Als würde auf jemanden drauflegen. Dann rief ich mitverzweifelter Stimme: "Lisa! Wach auf! Lass mich bitte nichtalleine!" Und dann sah ich wie Lisa die Augen aufschlug und mich etwasverwirrt und schmerzlich, aber unversehrt...

Der Tote Schutzengel und ihr geheimnisvoller TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt