Kapitel 18 Ich wollte dir nur sagen...

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Morgans P.o.v

>>Hey Fenneck, lass die Scheiße !<<, sagte ich lachend als er mich hoch hob und in der Luft drehte. Als ich heute morgen aufgewacht war, hatten wir gemeinsam gefrühstückt. Ich kannte Fenneck gerade mal zwei Tage und trotzdem hatte ich ihn sofort gern gehabt. Wir verstanden uns total gut. Heute Morgen sind wir gemeinsam in die "Dorfmode", eine Art Einkaufscenter der Siedlung, gegangen und haben für mich ein par neue Kleider gekauft. ( Ich übersetze : Shoppen gehen XD ) Ich hatte nämlich kein Gepäck mit, aber dafür jede Menge Geld. Unsere Beute waren zwei weiße Standartkleider, einen Seidenmantel für die Reise - in das Teil hatte ich mich sofort verliebt - und ein himmelblaues Kleid aus Organzastoffen für besondere Anlässe. Gerade wollten wir die Trags von der Weide hohlen aber irgendwie, rein zufällig, sind wir vom Weg abgekommen und alberten jetzt wie kleine Kinder herum. >>Los lass uns gehen. Übrigens ich habe meinen Eltern nichts davon erzählt das ich dich zum Palast begleite, weil... naja sie  wären damit wahrscheinlich nicht so einverstanden.<< Ich lächelte ihn an und freute mich das er sich für mich so sehr bemühte. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und wir gingen händchenhaltend den Weg entlang. Es war so schön gemütlich mit Fenneck schweigend spazieren zu gehen. Ich hatte ihn wirklich lieb gewonnen in letzter Zeit. Als wir an der Weide von Shira und Naron angelangten, kamen dir zwei schon freudig angalloppiert. Ich streichelte die beiden. Naron war ellegant und temparamentvoll, Shira lieb und sanftmütig. Die beiden waren das perfekte Paar. >>Wen möchtest du reiten ?<<, fragte Fenneck mich. >>Das ist mir nicht wichtig. Sie sind beide bezaubernd.<< Ich lächelte ihn an. Die Sonne scheinte und der Himmel war wolkenlos. Ideales Wetter um die Reise zu beginnen. >>Gut dann setze ich dich erstmal auf Shira. An sie gewöhnt man sich leicht.<< >>Du mich ?<< >>Ja ich dich !<<, sagte er und nahm mich im Brautstyle hoch. Ich lachte. Er hob mich sanft auf Shiras Rücken wie als würde ich nur eine Feder sein. Dann sprang er selbst auf Naron. Als Elfe kann man einen Trag reiten wie man möchte. Da Luna noch sehr jung war ritt Fera sie immer mit Sattel und Zaumzeug. Naron und Shira waren aber schon lange hier und vertrauten ihren Reitern blind. Naron sagte die Worte >>Shalum !<< und drückte die Hacken in Narons Fell. Ich musste nichts tun denn Shira würde alles machen was Naron auch tat. Die beiden vertrauten sich. Ich hielt mich in der Mähne fest und Shira galoppierte los. Naron ebenfalls. >>Shalum ist Pferdesprache. Manche Siedlungen ziehen es vor diese zu benutzen. Mir wurde es jedenfalls so beigebracht.<<, erklärte er mir während des Gallopps. Er ritt so wie als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht. Ich selbst war nicht oft geritten, weil meine Familie keinen Trag besaßen. Es hat mir bis jetzt aber noch nie gefehlt. Mein Kleid wehte im Wind. Ich lächelte und meine Augen blitzten kurz auf. Vor uns lag eine gerade Strecke und bevor Fenneck begriff was ich vorhatte, lies ich Shiras Mähne los und meine Arme hebten sich. Es war wahrschenlich ein harmonischer Anblick wenn eine Elfe auf einem Trag mit einem wehenden Kleid freihändig ritt. Ich schloss die Augen und hatte das Gefühl zu fliegen. Ich flog mit den Vögeln, mit Fenneck und mit den Sierlingen im Wind. Ich fühlte meinen Körper nicht mehr aber ich schwebte wie ein Engel. Schwerelos. Ich spürte Fennecks Blicke. Er schaute mir die ganze Zeit zu. Irgendwann, am Ende des Weges, öffnete ich die Augen und lies meine Arme sinken. Fenneck ritt direkt neben mir. Daher war es ihm ein Leichtes meine Hand zu greifen und so ritten wir Hand in Hand Richtung Norden. Zum Palast des Königs Oheno und der Königin Alara. Zum Nordpalast. 

Nach ungefähr zwei Stunden wunderschönen reitens, hielten wir an einem Bach an um die Trags trinken zu lassen. Es war ein magischer Bach so einen wie wir ihn an der Siedlung haben. Unsere Siedlung - die Siedlung des Dunkelwaldes war nicht sehr groß aber hatte wunderschöne Lichtungen. Wenn Menschen Sagen über uns erzählten, erzählten sie von einem Wald mit einem Volk. Aber "Das Volk" -so nannten wir uns- war in mehrere Wälder und Länder verteilt. Schließlich waren wir Menschengroß und ein Wald würde da nicht reichen. Die Menschen beschrieben uns in Büchern als winzig, woher sie das hatten wusste ich nicht. Natürlich glaubte keiner der Menschen an uns. Aber vor vielen Jahren, so erzählten es die Ältesten, wahr ein Mensch in unser Volk eingetrungen und hatte sich als friedlich herausgestellt. Er hieß glaube ich Theodor Glockhard. Er durfte uns besuchen und studieren aber niemals hatte er etwas über und erzählt. Er hatte uns ewige Treue geschworen und diesen Schwur bis ans Ende seines Lebens gehalten. Mehr wusste ich über ihn allerdings nicht. Als Fera und Ich noch jünger waren haben wir uns gewünscht das auch zu uns ein Menschling kommt und jeder von uns einen bekommt. Damals wollten wir das umbedingt aber heute war ich mit unser einst doch sehr zufrieden.

Ich und Fenneck lehnten an einen Baum und ruhten uns aus. Die Trags tranken und grasten. Fennck beugte sich zu mir. >>Ehm... Morgan... Ich wollte...<< >>Was ?<<, fragte ich verwirrt. Aber Fenneck brauchte nicht weiter sprechen. Er beugte sich näher zu mir ran und küsste mich zärtlich. Sofort wurde mir ganz schwummrig aber ohne zu überlegen erwiederte ich den Kuss. Als wir uns lösten sagte Fenneck: >>Ich wollte dir nur sagen das ich dich mag. Mehr als nur mag. Willst du meine Freundin sein, Morgan ?<< Ich lächelte ihn an und küsste ihn. Zwischendrin sagte ich >>Ja!<< und das reichte ihm als Antwort. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich einen Jungen kennengelernt und ihn sofort geliebt. Das konnte doch nur Glück sein oder ?


FERA - Licht des WaldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt