- FaSteR.01. -

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Luna beeil dich. Mach doch endlich mal! Bist du immer noch nicht fertig? Wie willst du jemals etwas schafen? Mach schneller. Schneller. Tick Tack. Tick... Tack. Die Zeit läuft. Die Zeit läuft. Jetzt mach schneller!

"Nein! Nein nein ich will nicht nein, lasst mich doch alle in Ruhe verdammt!"

Alle 26 Mitschüler plus Lehrer starren sie geschockt an. Manche lachen leise hinter der Hand, finden sie lächerlich.

Das Mädchen schmeißt aggressiv ihre Bücher vom Tisch und selbst ihre sonst so mit vorsicht behandelten zeichen Stifte, klirren über den Boden, als sie auf springt und mit vor Wut und Verzweiflung rotem Gesicht aus dem Klassenraum stürmt.

Dabei hatte ihr Lehrer sie doch nur aufgefordert sie Aufgaben endlich zu erledigen.

Sie rennt über den Flur der Schule. Wischt immer mit dem Pullover übers Gesicht. Die Tür sieht sie nur verschwommen, denn ihre Brille ist übersäht mit salzigen Tränen.

Luna fängt an zu schwanken und ihre Beine drohen ein zu knicken, während sie nur noch hinaus will.

Sie stolpert aus dem Gebäude und muss sich bemühen nicht auf der Stellen zusammen zu brechen. Also fängt sie an weiter zu rennen, nicht im Stande auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, denn ihre Gedanken sind im Überfluss.

Alle Gefangen in dieser Hülle, die sie umgibt. Gedanken wie Sand der ihr immer wieder durch die Finger fließt.

Sie fällt nieder, sie ist angekommen in einem kleinem Wäldchen der Schule. Wimmerde laute und hochziehen der Nase, mehr ist nicht zu hören. Ihr Gesicht rot angeschwollen, der Maskara im Gesicht verschmirrt.

Die Brille von der eigenen Körperwärme Beschlagen, leichter schweiß Geruch in der Luft. Ihre Haare durcheinander und am Ansatz nass geschwitzt. Das ist die Realität. Realität. Realität. Das Wort halt immer wieder in ihrem Kopf.

Realität.

Sie öffnet wieder ihre verklebten und brennenden Augen. Die Brust hebt und senkt sich schnell.

Luna ist zersprungen. Sie hat dem Druck von außen nicht mehr standgehalten, versteht einfach nicht wieso das Leben so etwas von ihr verlangt.

Der ganze Wettbewerbs druck in der Schule. Luna muss gut sein. Sie ist nicht dumm. Ganz im Gegenteil, sie ist sehr klug. Doch sieht sie andere Dinge als wissenswert. Menschlichkeit, nicht Mensch sein. Nicht Erfolg sondern Glück. Kein durchgeplantes Leben, sondern ein Leben mit so unendlich vielen neuen Ereignissen.

Doch die Zeit tickt.

Sie muss in diese Schule. Es ist Pflicht, es ist Gesetz und wer dem nicht zustimmt ist nicht gut genug. Sie atmet die Luft tief ein. Was soll das hier.

Schule, Arbeiten, Erfolg, Tod.

Wie Maschinen.

Gleich wird Pause sein. Alle werden zu ihr kommen, sie auslachen. Sie wird nicht erklären können was grade mit ihr passiert war. Angst überstülpt sie und sie zieht sich an einem Ast nach oben. Geht weiter, weg von der Schule.

Sie geht über ein Feld, immer grade aus. Sie hört wie die Schulglocken läuten und geht schneller. Immer schneller.

Die Zeit tickt.

Sie rennt und krazt sich die Fuß gelenke am stoppeligem Feld auf, doch sie rennt immer weiter, die Welt rauscht an ihr vorbei, ein nächster Wald ist in Sicht. Ihr Herz rasst und sie lässt sich ins Gras sinken.

Lunas Blick fällt auf einen kleinen Bach. Das Wasser ist keine 15 cm hoch.

Sie muss lächeln und zieht nur ihre Schuhe aus. Betritt das kalte Wasser und geht in die Knie. Sie setz sich hin, dass Wasser läuft über ihren Schoß.

Ihre Hände werden kälter und Sonne scheint durch die Bäume. Ein kleiner Vogel zwitschert und sie lehnt sich nach hinten. Nur kurz läuft ein Schauer über ihren Rücken.

Dann durchströmt sie das Leben.

Nur ihr Gesicht ist noch überm Wasser. Ihr Atem ruhig. Sie spürt das Leben, alle Zeit ist egal.

Manche würden sie nun ins eine Psychiatrie einweisen, aber vielleicht,

vielleicht ist sie auch einfach nur anders.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 21, 2015 ⏰

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