Verzweifelte Wünsche

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Einen Raunen erfüllte die gesamte Große Halle als Ludmijla über die Türschwelle schritt. Es war schwer die Bewunderung zu unterdrücken, denn sie war mit ihrem goldenen Kleid und den eleganten Locken ohne Zweifel das hübscheste Mädchen von denen die anwesend waren. Auch Scorpius begann sich bei diesem Anblick für sie zu interessieren und nicht nur ihm ging es so. Auch die anderen Jungen hatten ein Auge auf sie geworfen und Ludmijla selbst schien es sehr zu genießen momentan der Mittelpunkt der Schule zu sein. Scorpius hatte mit der Zeit immer wieder gesehen, dass sich eine Schar von Jungs in seinem Alter um sie versammelte und bei ihrem selbstgefälligem Ausdruck hätte selbst der größte Dummkopf bemerkte wie eitel sie doch war.

Plötzlich fühlte Scorpius sich wegen den Dingen, die ihm durch den Kopf gingen, schuldig. So wie alle sich ausdrückten, war ihr Leben in Gefahr und selbst in Hogwarts war sie nicht sicher genug, was ihr bestimmt jeden Tag Albträume brachte. Sie hatte, wenn man den Berichten glaubt, sehr viel durchmachen müssen. Scorpius wandte sich von der russischen Prinzessin ab und ließ seinen Blick durch den Saal schweifen, nur damit seine Gedanken nicht mehr um sie schwirrten. Doch sein Blick blieb auf niemand anderem als Rose Weasley hängen.

In diesem Moment zerbrach die Barriere die Rose sorgfältig zwischen sich selbst und Scorpius gebaut hatte wie ein Haus aus Papierkarten, das einen Windstoß abbekommen hatte.

Sie drehte den Kopf, ihre sanften Locken fielen ihr wie ein Wasserfall aus Blut über den Rücken. Nein, nicht Blut. Es war beinahe ein Verbrechen dieses Mädchen gefühllos mit Blut in Verbindung zu bringen. Rubine. Wie ein Wasserfall aus flüssigen Rubinen. Nein, nicht Rubinen. Es war falsch sie mit einem Schatz zu vergleichen. Es gab einfach keine Worte, um die Schönheit dieses Mädchens zu vergleichen.

„Sie ist wunderschön..." Albus seufzte verträumt an Scorpius Rechten, während dieser ein zustimmendes: „Hmhm...", ausstieß. Albus hatte echt Glück die in seiner Familie zu haben, nicht das der Blonde sich das ebenfalls wünschte. Doch warte, was?! Sein bester Freund durfte doch nicht die Schönheit seiner Cousine kommentieren, als würde er sich eine Beziehung mit ihr wünschen!

Plötzlich schob sich Albus' schwarzer Haarschopf in sein Blickfeld und er musste den Blick von der rothaarigen Schönheit wenden, während der andere noch immer in die selbe Richtung starte. Scorpius schritt wieder an seine Seite und folgte seinem Blick unsicher. Natürlich traf er auf keinen anderen als Ludmijla Amberry. Hatte er etwa die ganze Zeit sie gemeint, als er selbst so auf Rose fixiert gewesen war? Er errötete leicht und fühlte sich wie ein Idiot. Bestimmt hatte niemand ihn gesehen, doch es war ihm mehr als peinlich.

„Wir könnten uns doch ein Getränk holen.", schlug Albus schließlich vor, sodass Scorpius seinen nachdenklichen Blick von Ludmijla reißen musste. Er blickte ihn kurz an, dann schweifte sein Blick wieder auf der Suche nach dem bestimmten Mädchen ab. Es war nicht schwer sie zu finden, denn sie stand mitten auf der Tanzfläche, umringt von vielen Bewunderern die sie zum Tanz aufforderten. Ja, sie war hübsch, doch Scorpius hatte sie schon immer langweilig gefunden. Ihre dunkelblauen Augen blickten immer gelangweilt umher. Ihr Haar glänzte zwar hübsch und war mühevoll hochgesteckt, sodass ein paar hellbraune Locken hinausfielen und die Frisur noch hübscher wirken ließen, doch es war nicht außergewöhnlich. Da war Rose ganz anders mit ihrem feuerroten Haar. Sein Blick schweifte wieder zu besagtem Mädchen, die ein wenig weiter hinten stand. Das verbotene Mädchen. Sie war aus Astorias Sicht genauso tabu wie Feuerwhisky, doch nichts sprach gegen anstarren. Wenn es nach Scorpius ging, könnte er sie die ganze Nacht lang anstarren und ihr beim Schlafen zusehen.

Eine Sekunde lang huschte sein Blick weg, dann haftete er wieder auf Rose. Diese hob nun den Kopf und sah genau ihn an. Es war wie Magie zwischen den beiden, wie sie sich gegenseitig anstarrten und beide Schmetterlinge im Bauch hatten. Während Rose ihre Gefühle nicht leugnete, suchte Scorpius verzweifelt eine Erklärung dafür. Da kam ihm eine Idee. Welcher hirnlose Narr hatte ihm einen Liebestrank gegeben? Oder hatte er doch selbst einen genommen? Nein, das konnte nicht sein. Doch warum fühlte sich sein Herz dann so an, als ob es gleich zerreißen würde und warum wollten seine Füße dann genau auf sie zurennen?

Rose and Scorpius - A Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt