'Don't know what you're expecting of me' - Numb, Linkin Park
„Ich glaube, wir haben auf dieser Welt die Wahl, wie wir traurige Geschichten erzählen wollen. Wir können sie... schönreden. Nichts ist so verkorkst, als dass man es nicht mit einem Peter Gabriels Song in Ordnung bringen könnte. Diese Variante gefällt mir genauso gut wie jedem anderen Mädchen. Doch das ist nicht die Wahrheit", murmelte Hazel Grace Lancaster, deren Stimme aus meinen Lautsprechern drang. Ich wusste nicht genau, zum wievielten Mal ich diesen Film schon sah, doch ich liebte ihn. Er war der so ziemlich einzige Liebesfilm, den ich wirklich mochte. Abgesehen von den Nicholas - Sparks - Verfilmungen, die einfach nur klasse waren. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sah ich auf meinen Bildschirm. Doch ich kam nicht sonderlich weit, denn urplötzlich ging die Tür auf. „Helen, es ist acht Uhr morgens, mach wenigstens die Kopfhörer rein. Außerdem kommen Ferraris um elf zu Kaffee und Kuchen, also mach dich bitte fertig, wir müssen nämlich noch in die Stadt", befahl meine Mutter, die genervt ihren Kopf durch den kleinen Spalt gestreckt hatte. Ferrari. Ungewöhnlicher Nachname. Nein, im Ernst. Wer hieß denn bitte wie eine Automarke? Richtig, Italiener. Seufzend pausierte ich meinen Film und stand auf. „Und räum deine Bücher weg!", schrie Mama noch aus dem Flur. Na, ganz toll. Lustlos kramte ich mir eine schwarze Skinny - Jeans und ein schlichtes schwarzes Sweatshirt aus dem Schrank, warf beides aufs Bett. Unterwäsche folgte, anschließend warf ich auch Socken hinterher. Ich hatte keine Lust auf Anziehen, keine Lust auf Besuch. Und besonders nicht auf meine Mutter, die perfekt gekleidet lächeln würde und von mir nun das gleiche erwartete. Kurzerhand tauschte ich die Jeans gegen eine Leggins und das Shirt gegen einen XXL Harry Potter Pullover . Scheiß doch auf den ersten Eindruck, der ist nach deren zweiten Besuch eh wieder hin! Außerdem hatte ich Ferien. Zwar nur Herbstferien, aber immerhin Ferien. Dementsprechend wenig hatte ich auch geschlafen - nämlich gar nicht. Müde war ich allerdings nicht, dafür hatte ich zu viel Cola getrunken. Passiert. „Ben! Steh endlich auf!", brüllte meine Erzeugerin von unten, während ich zum Bad trottete. Mein kleiner Bruder schleppte sich mit verwuschelten Haaren an mir vorbei, murmelte irgendwas von wegen „Ja, Mylady Kommandantin". Oh. Offenbar war meine Game of Thrones Liebe in seinen Sprachschatz übergewandert. Aber das war nun auch egal. Wichtig war, dass ich möglichst schlimm aussah. Ich steckte meine braunen Haare in einem Dutt nach oben, bevor ich unter die Dusche sprang und das Wasser auf kalt stellte, um wacher zu werden. Es half. Nach der kurzen Dusche schlüpfte ich zitternd in meine Kleider, den Dutt behielt ich oben auf meinem Kopf. Sah zwar scheiße aus, aber was hatte ich zu verlieren? Ich bezweifelte, dass Leandros großer Bruder vorbeikommen würde, schließlich hatte er das noch nie getan. Und Ben und Leo kannten sich mittlerweile knapp ein Jahr. „Was hast du denn bitte an?! Zieh dich sofort um!", zischte meine Mutter, als ich in die Küche kam. „Ich habe immerhin etwas an, oder? Also lass mich", antwortete ich schlecht gelaunt. Mama und ich, wir hatten nicht unbedingt das beste Verhältnis zueinander, seit sie meinen Vater mit einem Franzosen betrogen hat. Dummerweise hatte sie darauf bestanden, dass ich bei ihr wohnte, und mein Vater war nach Berlin gezogen, während ich in Stuttgart vergammelte. Grummelnd holte ich mir Nutella, einen Teller und eine Scheibe Brot. Ich kassierte einen angewiderten Blick, als ich in mein Nutella mit Brot biss. Kann ja nicht jeder Butter drunter schmieren, oder? „Das ist ungesund", sagte Mama naserümpfend. „Mir doch egal." „Das sagst du nur solange, bis du zur Bank rollen musst, weil ich dir kein Geld mehr für deine dämlichen Süßigkeiten gebe! Das sind nur Kalorien!" „Sagt die, die heute unbedingt noch zum Bäcker muss, um eine Torte zu kaufen", konterte ich achselzuckend und aß seelenruhig weiter. Ben schlürfte nur weiter die restliche Milch aus seiner Schüssel. Er war unsere Streitereien gewohnt, schließlich lebte er schon seit Jahren damit.
Freunde, neue Geschichte am Start. Keine FF. Und die Zitate oben müssen nichts mit den Chaps zu tun haben, die sind da einfach nur, weil die da sind und ich sie mag. Können Zitate aus Liedern, Büchern, Serien oder Filmen sein. Okay? Okay.
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Pennerlook
Teen FictionEigentlich mag Helen ihr Leben. Gut, sie mag die Art, wie sie es lebt. Als würde sie kaum etwas interessieren, was meist auch der Fall ist. Nur tritt genau das Gegenteil ein, als Alex in ihr Leben stolpert und sie zum ersten Mal merkt, wie schön Ver...