3. Kapitel
(KIM)
Nachdem wir in die Halle kamen, wurden wir von Taylor angeschrien. Noch nie wurde ich so runtergeputzt von jemandem. Ich hoffte einfach dass der Rest des Tages besser verlief, doch da dachte ich sicherlich falsch. Die meisten gingen zur Pause, doch Taylor und ich mussten jetzt UNSEREN Tanz üben. Nun waren wir allein, selbst Jeremy war noch nicht da. Wir schwiegen uns an. „Und wie geht’s dir so?“ sagte ich leise und versuchte zu lächeln. Sie lachte gekünstelt „Als wüsstest du das nicht!“ Ich zuckte mit den Schultern „Also so viel haben wir nun auch nicht zu tun!“ sie lief zu ihrer Tasche und holte eine Zeitung heraus, welche sie mir sofort unter die Nase hielt. „Auf dem Titelbild ist heute das dickste Mädchen der Welt!“ sagte sie und lachte mich an. „Wirklich? Ich will sie sehen!“ ich sollte besser nicht so naiv sein, den auf dem Cover war ich. „Warum sagst du ich bin dick?“ fragte ich leicht gekrängt. Sie musterte mich von oben bis unten „Naja, warum sag ich das wohl?“ Ich merkte wie mir eine Träne ins Gesicht stieg. „Was hast du gegen mich?“ schrie ich. „Das fragst du noch? Machst mit meinem Freund rum, und bist dann noch frech?“ Jetzt war ich richtig sauer. „Ich soll mit ihm rumgemacht haben? Geht es dir noch gut. Er hat sich fast tot gesoffen wegen dir. Und er ist ein guter und netter Mensch, und du hattest ihn nie verdient. Du brauchst dich über nichts zu wundern!“ sagte ich und ging, zu sehr taten mir die Worte weh. Ich sperrte mich in der Toilette ein und begann zu weinen. „Du bist fett!“ schoss es mir in den Kopf „Du Missgeburt!“ nicht nur Taylors Worte trafen mich, nein, ich dachte an meine Zeit auf einer öffentlichen normalen Schule zurück. 1 grauenvolles Jahr wurde ich gemobbt, ich sei zu dick. Doch dann durfte ich auf eine Musikschule gehen. Ich sah an mir herunter. „Eine Tänzerin muss dünn sein“ flüsterte ich und kniete mich vor die Toilette. Das war nicht das letzte Mal, dass ich dies tat. Kurze Zeit später sah ich in den Spiegel. Ich war ganz blass und meine Schminke war verlaufen. Plötzlich ging die Tür auf und Jenny kam herein. „Kim! Wo warst du wir haben dich schon gesucht!“ sie nahm mich in den Arm. „Bin ich zu dick?“ sagte ich leise. Sie schüttelte den Kopf. „Nein bist du nicht!“ dabei strich sie mir mein Pony aus dem Gesicht „Du bist wunderschön“ auch wenn sie erst 26 war, sie war wie meine zweite Mom. Sie nahm meine Hand und führte mich zurück zu den anderen. Taylor kam auf mich zu und grinste. Ich hasse sie, mir fielen in diesem Moment genau eine Million Sachen ein, die ich ihr an den Kopf werfen konnte. Aber ich hielt mich zurück. „So Leute!“ sagte Jeremy und klatschte in seine Hände „Ich würde sagen, in einer halben Stunde ist Showtime!“ Ich freute mich und war Mega nervös, selbst nach dem was gerade passiert war. „Eure Kostüme hängen in der Garderobe, und danach geht ihr sofort in die Maske. Okay?“ alle waren einverstanden, und sofort herrschte ein großes Durcheinander. Zuerst ging ich mir mein Outfit für „Never getting back together“ anziehen. Und danach ging es sofort in die Maske. Ich hörte wie schon einige die Halle betraten, denn es herrschte schon eine hohe Lautstärke draußen im Publikum. Dann war alles ruhig, Taylor betrat die Bühne. „Los Angeles!“ sagte sie ins Mikrofon „Geht’s euch gut?“ wieder nur Geschrei. „Wollen wir meine Tänzerinnen holen?“ man konnte nie eine klare Antwort aus dem Gebrüll erkennen, trotzdem liefen wir jetzt auf die Bühne und die Anfangs Melodie von dem ersten Lied erklang. Wir stellten einen Zirkus dar. Ich hasse Zirkus. Naja, eigentlich hasse ich nur Clowns, aber die sind ja ein Teil des Zirkus. „I remember when we broke up, the first time” sang sie und die Menge jubelte. Ich kam auf sie zu und lächelte sie an. Nicht nur Tänzerin, als Schauspielerin wär ich auch noch perfekt geeignet. Sie nahm nun meine Hand und hielt sie nach oben, wir liefen weiter vor auf die Bühne, wo ein großes Podest aufgebaut war. Ich legte mich drauf und schlenderte mit meinen Beinen. Sie setzte sich neben mich. „Huh, Harry calls me up and he's like, I still love you. And I’m like, I’m just, I mean this is exhausting, you know. We are never getting back together, like ever” Was? Sagte sie Harry? Für eine kurze Zeit vergass ich meine Choreografie. Doch dann machte ich schnell weiter. Nach diesem Lied, kam unser Lied. „Und jetzt kommt 22“ sagte Josh. Der Mann der durch die Show führte. Wir mussten jetzt zwei Freundinnen sein, die eine Pyjama Party schmissen. Freundinnen? Schnell schlüpfte ich in den Schlafanzug den mir die Frau in der Garderobe hin hielt. „Du schaffst das Kim“ kam nun Jeremy auf mich zu. Taylor lief an mir vorbei. Geh dem Ärger aus dem Weg, und sprich sie nicht auf die Geschehnisse des letzten Liedes an. „Komm!“ sagte sie gereizt und ich lief ihr wie ein Schoßhündchen hinterher. Die Musik stimmte an, der Vorhang fiel und man sah mich und Taylor auf einem großen Bett liegen. Das halbe Lied lang warfen wir uns Kissen ins Gesicht und lachten. Wie konnte sie da noch singen? Dann begann unser Tanz Teil. Federn und Ballons kamen von der Decke und fielen auf die Besucher. Sie lachten. Nach diesem Lied musste ich noch einmal mein Kostüm wechseln. „Du tanzt jetzt nicht mit!“ sagte Taylor zu mir als ich raus wollte. Ich versuchte mich an ihr vorbei zu drängen, doch sie lies mich nicht durch. „Marie tanzt jetzt für dich mit!“ sagte sie. „Okay“ schrie ich wohl etwas zu laut, die Mitarbeiter sahen uns an. Ich zog meine Schuhe aus und warf sie ihr vor die Füße. „Mach was du willst, ich tanze heute gar nicht mehr mit!“ Und sofort verließ ich den Backstage Bereich. Keine Tränen, gar nichts. Nur dieses Gefühl, endlich das richtige getan zu haben. Doch in das Hotel konnte ich noch nicht, ich musste am Ende nochmal mit auf die Bühne. Ich ging in die große Halle, und entschloss mich einfach dazu, bei der Show zuzugucken. Es war ganz schön voll. Ich stellte mich nah an den Rand, bis mir diese bekannte Person auffiel welche sich total aufregte. „Was bildet die sich ein mich so runter zumachen!“ ein anderer Junge versuchte ihn zu beruhigen. Hingehen? Kann schon nicht schaden. Langsam ging ich auf Harry und seinen Freund zu.
