Kapitel 56 - Ein Rendezvous mit der Spüle?

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Liebe kann eine unglaubliche Stütze im Leben sein und oft genug stützen sich Liebende gegenseitig und versuchen ihre Probleme zusammen zu lösen, da einer allein schon längst an ihnen zerbrochen wäre...
Aber kann die Beziehung dadurch in die Brüche gehen?

Harry's POV:
Ich ließ Bell herunter. "Du bist fies.", sagte sie lachend, als ich mich an gestern erinnerte. Mum... Meine Gesichtsmuskeln spannten sich automatisch an. Ich habe kein Bock, das heute mit ihr zu klären. Das bringt sowieso nichts... "Harry, was ist los?", drang Bell's besorgte Stimme zu mir vor. Ich will es nicht klären! "Harry?", fragte Bell erneut und legte ihre Hand sanft an meine Wange. Sofort entspannten sich meine Gesichtsmuskeln und ich schaute zu ihr herunter. "Rede mit mir.", flüsterte sie beunruhigt. "Was soll ich denn sagen?", fragte ich wütend und stieß sie weg. Bell schaute mir irritiert nach. Ich setzte mich an den Küchentisch. "Okay, dann nicht.", murmelte sie und setze sich gegenüber von mir. Zaghaft nahm sie sich ein kleines Brötchen und schnitt es auf. "Willst du mich gar nicht anschreien?", fragte ich verwirrt. "Wieso sollte ich?", fragte sie lächelnd. Nun verstand ich sie überhaupt nicht... "Du hast an etwas gedacht, was du mir noch nicht sagen willst. Das ist okay. Erzähl es einfach, wenn du dafür bereit bist und wenn du es mir nie erzählst, wäre es auch okay, obwohl ich hoffe, dass du mir vertraust.", sagte sie und wurde zum Ende hin unsicherer und leiser. Wieso sollte ich ihr nicht vertrauen? "Bell, ich vertraue dir.", murmelte ich und nahm mir ein Brötchen. Ich möchte sie nur nicht mit meinen Problemen belasten. Sie nickte und nahm einen Schluck von ihrem Getränk. "Ich möchte dich einfach nur nicht mit meinen Problemen belasten.", erklärte ich, weil ich das Bedürfnis hatte meine Aussage zu verstärken. "Du würdest mich nie belasten. Harry, ich bin für dich da und ich werde dir immer helfen eine Lösung zu finden.", flüsterte sie sanft und nahm meine Hand in die Ihre. Leicht drückte sie sie und ich begann zu lächeln. Ich liebe Bell einfach so sehr... "Es ist wegen Mum, wegen dem Treffen heute.", fing ich an. Sie hielt ihren Kopf etwas schief und schaute mir voller Mitgefühl in die Augen. "Ich will es nicht mit ihr klären, da es ehh keinen Sinn macht. Sie wird mich nur anschreien wie immer.", murmelte ich genervt. "Hast du deswegen gefragt, warum ich dich nicht anschreie?", fragte sie nachdenklich. Ich nickte zögerlich. Egal, was ich mache, alle schreien mich ständig an... "Alle schreien mich an, egal, was ich mache oder sage. Ich mache sowieso alles falsch.", murmelte ich traurig und schaute auf den Tisch. Es deprimiert einen... Nie bekommt man Zuspruch oder Komplimente, aber ich habe es mit meinem idiotischen Gehabe auch darauf provoziert... "Aber Harry du machst überhaupt nichts falsch. Allein wie du dich um mich sorgst, mich behandelst wie eine Prinzessin, immer für mich da bist, du bist ein guter Mensch.", erklärte sie und schenkte mir ein warmes Lächeln. "Außerdem komme ich heute mit und werde nicht zu lassen, dass sie dich anschreit.", flüsterte sie beschützend. Ich begann zu lächeln. Sie ist so unglaublich süß und auch mutig, obwohl sie es kaum zeigt. Ich weiß aber, dass viel in ihr steckt. Sie zeigt es nur nicht gegenüber allen. Wir aßen still schweigend auf. Als wir fertig waren, nahm Bell die Teller und brachte sie zur Geschirrspülmaschine. "Ich gehe hoch, mich waschen.", erklärte ich und zeigte zur Tür. "Harry.", sagte sie schnell, um mich zu stoppen, da ich schon halb in der Tür stand. Überrascht drehte ich mich zu ihr um. Plötzlich sprang sie in meine Arme. Völlig perplex hielt ich sie fest, damit sie ihre Beine um meine Hüfte schlingen konnte. Sie kicherte und legte ihre Arme um meinen Hals. Immer noch total überrascht schaute ich sie an. Sie lächelte mich an und beugte sich zu meinem Ohr vor. "Ich liebe dich.", flüsterte sie kichernd. Ich begann zu lachen und lehnte mich mit ihr am Türrahmen an. "Deswegen springst du mir in die Arme?", fragte ich verwirrt. "Nein, damit du lachst.", gab sie leise zu. Sie will mich aufmuntern und ablenken... Süß von ihr und außerdem vergesse ich in ihrer Nähe generell alles um mich herum. "Das hast du geschafft.", sagte ich lächelnd. "Ich bin halt gut.", sagte sie gespielt eingebildet und strich sich durch die Haare. Ich begann zu lachen. "Ja klar.", sagte ich und drehte mich einfach mit ihr um, so dass ich sie zaghaft gegen den Türrahmen drückte und meine Lippen leidenschaftlich mit ihren verschmelzen ließ. Sie erwiderte sofort und drückte ihren Körper vorsichtig gegen meinen. Nur mühsam löste ich mich von ihr. "Ich liebe dich.", flüsterte ich etwas außer Atem. Ihre tief dunkelblauen Augen strahlten mich an. Ich ließ sie vorsichtig herunter und küsste ihre Stirn. "Viel Spaß beim Duschen.", murmelte sie lachend. "Den werde ich ohne dich nicht haben.", rutschte mir heraus. Shit... Sie begann zu lachen. "Es tut mir wirklich leid der Herr, aber ich habe ein Rendezvous mit der Spüle.", flüsterte sie gekünstelt. Ich schaute ihr tief in die Augen. "Sie bevorzugen die Spüle? Ich glaube, ich muss Ihnen behilflich sein Ihre Prinzipien zu ändern.", sagte ich kühl und unterdrückte mein Lachen. Bell biss sich auf ihre Lippe, um nicht laut los zu lachen. Das sollte sie nicht machen... Unschuldig schaute sie zu mir hinauf. "Vielleicht sollte ich Ihrem viel versprechenden Vorschlag zu stimmen. Doch vorerst muss ich zu meinem Rendezvous.", kicherte sie und schlüpfte unter meinem Arm hindurch. Ich begann lauthals zu lachen und legte meinen Kopf in den Nacken. Im Hintergrund hörte ich sie selbst lachen. "Sie sollten sich rügen.", fügte ich lachend hinzu. "Vielleicht.", kicherte sie und zwinkerte mir zu. "Fräulein Thompson darüber werden wir noch eine Konversation führen.", sagte ich lachend und verschwand im Flur. Schnell sprang ich die Treppe hoch und ging mit einem Lächeln in ihr Bad. Ich machte alles fertig, dass ich duschen konnte und begann mich zu waschen. Ich werde das heute schaffen. Bell kommt mit und wie es gestern aussah, mag Mum Bell. Wie sollte sie auch nicht? Bell ist wunderbar. Fertig kam ich aus dem Bad und lief mit meinen Handtüchern hinunter in den Flur. Von weitem hörte man schon, dass Bell Musik an hatte. Sofort bildete sich ein breites Lächeln auf meinen Lippen. So schnell wie möglich brachte ich die Handtücher in den Hauswirtschaftsraum und machte mich auf den Weg in die Küche. "Crash, fall down. I'll wrap my arms around you now. Just crash, it's our time now to make it work, second time around.", hörte ich Bell's zarte Stimme singen. Den Song kenne ich gar nicht. Ich schlich in die Küche, nur um Bell beim Abtrocknen zu sehen. Sie lächelte mich an und in dem Moment verstummten die letzten Töne des Songs. "Welche Band war das? ", fragte ich interessiert. "You me at six.", sagte sie glücklich und stellte den Becher in das Regal. "Ich liebe die Band.", führte sie aus. Plötzlich klingelte es an der Tür. Wer kann das denn jetzt sein? "Ich gehe schon.", flüsterte Bell und eilte an mir vorbei zur Tür. Neugierig lief ich ihr hinterher. Bell öffnete die Tür. "Hallo?", sagte sie unsicher. Sie kennt die Person nicht... "Ist Maura Thompson da?", fragte eine mir sehr bekannte Stimme. Beschützend stellte ich mich hinter Bell und schaute geschockt zu der Person, die vor der Tür stand. "Harry!", rief er laut. Gott, ist das lange her... "Niall.", nuschelte ich noch immer überwältigt. Bell schaute irritiert zwischen uns hin und her.

(Der Song, den Bell hört, ist "Crash" von "You me at six.")

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt