Kapitel 58 - Between my memories

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Nur durch eine Person kann plötzlich eine Welle aus Erinnerungen auf dich zu rasen...

Harry's POV:
Sanft küsste ich Bell's Stirn und kurz darauf fielen ihr die Augen zu. Ich setzte mich neben ihr Bett, um erst mal das, was gerade geschehen war, zu verarbeiten. "Du kannst nicht ihre Tochter sein." ; "Weil Maura auch meine Mutter ist." Er hat früher immer gesagt, seine Mutter wäre tot."Ja, das dachte ich bis vor einer Woche auch noch." ; "Dad hat mir verheimlicht, dass meine Mum nur eine Stunde von mir entfernt jahrelang gelebt hat." Alter, was läuft hier für eine Scheiße? Prüfend schaute ich zu Bell, die friedlich schlief. Zum Glück ruht sie sich aus. Ich hatte echt Angst, sie würde zusammenbrechen. Sie war aber auch kurz davor. Ich hasse es, das alles so plötzlich auf sie zu kommt. Das ist und bleibt alles zu viel für sie. Wenn mir das schon alles etwas über den Kopf wächst, wie muss das dann für sie sein? Ich stand leise auf und schlich zur Tür. Noch einmal schaute ich zu ihr zurück, um sicher zu gehen, das alles gut ist. Sie hatte sich nicht gerührt, immer noch lag sie friedlich in ihre Decke gekuschelt da und schlief. Ein Lächeln schlich sich bei ihrem Anblick auf meine Lippen. Meine Bell... Vorsichtig öffnete ich die Tür ohne ein Geräusch. Ich schlich hinaus und schloss mit einem kaum zu vernehmenden Knarren die Tür. Das kann jetzt ja witzig werden... Niall und ich waren sehr gut befreundet bis zur siebten Klasse. Eigentlich war er mein bester Freund bis ich angefangen habe mich zu verändern, meine Maske aufzubauen, zu dem Idioten zu werden, der ich jetzt bin oder war. Bell verändert mich zum Guten und bei Louis zu wohnen tut mir auch gut. Ich werde vernünftiger, aber ich weiß auch, wie wackelig das alles noch ist. Zwischendurch habe ich meine Ausrutscher, die ich aber eigentlich nicht haben sollte. Bell sollte nicht noch mehr mitmachen müssen. Niall hat damals nicht nur mich mit meinem Verhalten verloren sondern auch Liam, da ich Liam gezwungen habe mitzumachen. Niall hat sich geweigert, sah keinen Grund zu dem zu werden, der ich jetzt bin und er hat sich damals für das Richtige entschieden. Ich bereue es mich damals so verändert zu haben. Ich habe damit nur jeden in meinem Umfeld verletzt... Missmutig stapfte ich die Treppe herunter und lief zur Küche. Vor der Tür blieb ich stehen. Tief atmete ich ein. Soll ich wirklich zu ihm gehen? Meine Hand fuhr zur Türklinke, die ich zaghaft herunter drückte. Jetzt gibt es kein Zurück mehr... Ich trat ein und sah Niall am Tisch sitzen. Sofort schaute er auf. "Wie geht's ihr?", fragte er schnell. "Sie schläft jetzt erst mal. Sie hat viel durchgemacht die letzten Tage.", versuchte ich zu erklären. Niall nickte betrübt. Der Becher Tee war leer. Also nahm ich ihn mit und stellte ihn auf die Spüle. Dann drehte ich mich um und lehnte mich an einem der Schränke an. "Niall, es tut mir leid.", platzte es plötzlich aus mir heraus. Ich war ein scheiß Freund für ihn und er war damals immer für mich da. "Was meinst du?", fragte Niall verwirrt und schaute nun zu mir hinauf. "Dass ich mich damals verändert habe und dich zwingen wollte mitzumachen und ich so ein Idiot bin.", murmelte ich voll Reue in meiner Stimme. "Harry, das ist so lange her.", murmelte er abblockend. "Nein Niall, ich habe damals einen großen Fehler gemacht. Ich habe mit meinem Verhalten meinen besten Freund verloren.", sagte ich ernst und wurde etwas lauter. Niall schaute mich geschockt an. "B-bester F-freund?", stotterte er. Ich nickte. "Woher kommt dein Sinneswandel?", fragte er verdutzt. Durch Onkel Louis und vor allem durch Bell. "Bell.", murmelte ich. "Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Annabell's Spitzname Bell oder?", schlussfolgerte er. Ich nickte. "Darf ich dich denn so nennen?", fragte ich schnell. Sie nickte. "Ja nur du.", flüsterte sie leise. Die Erinnerung flog durch meinen Kopf und schlagartig bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht. "Was?", fragte Niall verwirrt über mein Lächeln. "Ich habe mich nur gerade an etwas erinnert.", murmelte ich und setzte mich nun gegenüber von ihm hin. "Und an was?", fragte er neugierig. "Wie ich Bell den Spitznamen gegeben habe.", erzählte ich lächelnd. Niall schaute mich verdattert an. "Ganz ehrlich, ich erkenne dich nicht wieder.", sagte Niall ernst. Ich mich auch nicht... Ich schaute auf den Tisch. "Haaarryyy.", rief Niall aufgeregt. Ich drehte mich neugierig zu ihm um. Niall hielt einen glänzenden neuen Fußball in der Hand und rannte auf mich zu. Meine Augen weiteten sich. "Der ist ja voll cool!", rief ich. Niall hielt mir den Ball vor mein Gesicht bis er meine Nase berührte. Wir begannen zu lachen. "Los, lass uns spielen.", rief ich und rannte hinaus, Niall direkt hinter mir... "Ja! 1:0 für mich.", rief Niall und schmiss sich auf seine Knie, um auf den Boden herum zu rutschen wie die Profis nach einem Tor. Niall lachte und legte sich auf seinen Rücken. Wütend über meinen dummen Fehler nahm ich den Ball aus dem Tor heraus und schrie lachend: "Na warte." Niall stand ruckartig auf und wollte den Ball klären. Ich rutschte weg, als ich den Ball schießen wollte und plötzlich begann es laut zu klirren... "Weißt du noch, als du von deinem Dad den Fußball zur Weltmeisterschaft bekommen hast und ich ihn gleich im Fenster versenkt habe.", erinnerte ich mich lächelnd. Er begann zu lachen. "Ja, wir durften schließlich nie wieder in deinem Garten Fußball spielen.", schmunzelte er. Ja, Mum war verdammt sauer... "Das Schlimme war eher, dass ich das dumme Fenster von meinem Taschengeld bezahlen musste.", schmollte ich. Niall begann zu lachen. "Weißt du noch, als du und ich die Wette hatten, wer am Meisten Elfer im Tor versenken kann?", fragte er mit einem breiten Grinsen. "Ich wette, ich schaffe mehr.", sagte Niall provokant mit einem schiefen Lächeln. "Niemals, keiner schlägt mich.", sagte ich arrogant und rümpfte aus Spaß meine Nase. "Und was macht der Jenige, der verliert?", fragte ich neugierig. "Hmm... Der spuckt Frau Hassing auf den Kopf.", schlug er vor. Ich begann zu lachen. "Abgemacht.", rief ich... Wir standen auf dem Balkon, wartend auf Frau Hassing, die gleich vom Einkaufen kommen sollte. "Scheiße, sie kommt.", rief Niall ängstlich. "Na los.", sagte ich lachend. Niall lief zum Geländer. Schnell rannte ich hinter her. Niall beugte sich herüber und spuckte wirklich auf Frau Hassing. Der Tropfen landete genau in ihren riesigen Haaren. Verdattert guckte sie hoch. Niall und ich lächelten sie unschuldig an und wunken. Sie fasste sich in ihr gigantisches Haar und verzog das Gesicht. "Ihr kleinen Monster, wenn ich euch erwische.", schrie sie. Niall und ich rannten lachend weg... Bei der Erinnerung begann ich sofort laut zu lachen. "Frau Hassing mit ihrem gigantischen Wollknäuel von Haaren.", prustete ich los. Sofort lachte Niall laut los und fiel fast vom Stuhl. Ich habe ihn echt vermisst... Niall und ich beruhigten uns nur langsam. "Ich habe dich echt vermisst.", sagte er plötzlich. Auf meinen Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln. "Genau dasselbe habe ich auch gerade gedacht.", murmelte ich. "Wie früher, da haben wir auch immer denselben Scheiß gedacht.", schmunzelte Niall. "Stimmt.", nickte ich ab. Ob wir wieder Freunde werden könnten? "Harry, ähm, was hat Bell denn alles durchgemacht?", fragte er plötzlich ernst und Sorge klang in seiner Stimme mit. Viel...

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt