Tardy Oneshot ~ Das Internat
Hier stand ich nun also. Vor einem Internat. Aber nicht vor IRGENDEINEM Internat, sondern vor dem "Internat für Kinder, die ihre Sexualtiät entdecken". Ja, richtig gehört! "Die ihre Sexualität entdecken"!! Eigentlich weiß ich schon ganz genau, dass ich schwul bin. Aber meine Mutter schickt mich hier hin, da über 70% der Schüler hier homosexuell ist und es mir hier vielleicht besser geht als auf meiner alten Schule. Denn dort wurde ich gemobbt wegen meiner Sexualität. Sie meinten ich sei "anders", "falsch", "eine missgestalt", "eine Schande" oder sowas... Und ich dachte, wir leben im 21. Jahrhundert. Aber ihr fragt euch jetzt bestimmt: "Wieso hast du es ihnen denn gesagt?" Nun ja, ich habe es ihnen nicht erzählt, ich wurde hintergangen. Damals hatte ich einen besten Freund, Tommy war sein Name. Ich hatte mich in ihn verliebt, hatte herausgefunden, dass ich schwul bin, bla, bla, bla. Halt dieses Standardzeugs. Ich hab mich ihm irgendwann anvertraut und er sagte, dass er auch so wie ich fühlt. Wir waren heimlich zusammen und so halt. Irgendwann komme ich in die Schule, ganz normal, gehe in den Klassenraum rein. Und was ist da? Überall hängen Bilder von mir, wo ich nackt bin und dadrüber steht fett: "Ich habe dich nie geliebt, Schwuchtel." Das war natürlich ein Stich in mein Herz und noch dazu, hatten Alle angefangen mich zu mobben und zu verprügeln. Nette Gesellschaft muss man sagen... Ja und irgendwann hat meine Mutter das durch ein Gespräch mit meinem Lehrer mit bekommen und dann stieß sie auf dieses Internat und bumm, ich stehe hier.
Ich öffnete langsam die Tür und ging zögernd hinein. Während ich durch die Gänge ging, beobachtete ich Alles. Hier und da sah man homosexuelle Pärchen, die sich küssten oder Händchen hielten. Echt süß muss man sagen. Und niemand hatte was dagegen. Hier bin ich richtig gelandet. Auf Einmal ging die Tür auf und Alles im Gang wurde still. Alle Blicke lagen auf der Tür. Ich drehte mich langsam um. Dort stand ein recht großer Junge, Haare zu einem kurzen Zöpfchen zusammen gebunden, viele auffällige Tattoos an verschiedenen Stellen und eisblaue Augen. Was mich wunderte war, dass wir fast das gleiche trugen. "Was glotzt du so du Schwuchtel?", sagte er und kam mir näher. Ich schwieg. "Hallo? Ich rede mit dir!" Wieder schwieg ich. Ich sah um mich herum. Alle Pärchen standen nun nurnoch nebeneinander. "Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!" Ich sah wieder zu ihm. "Bist wohl neu, nh?", fragte er mit einem schnippischen Unterton. Ich nickte langsam. "Wie heißt du?" "A-Ardian." Er nickte. "Du bleibst erstmal verschont, Ardian, weil du neu bist. Aber wehe du guckst mich nochmal so schwul an!" Ich nickte überrumpelt und er schubste mich zur Seite. Danach war er weg. Alle fingen wieder an zu reden, als wäre nichts gewesen. Die Pärchen küssten sich wieder oder machen halt das, was Pärchen machen. "Hey! Du heißt doch Ardian, oder?", hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah ein Mädchen mit braunen schulterlangen Haaren und rotem Lippenstift auf den Lippen. Ich nickte kurz. "Ich bin Melina! Soll ich dich zum Leiter bringen?", fragte sie hilfsbereit. Ich nickte wieder. Sie deutete nach vorne, als Zeichen, dass ich gehen soll. Ich bewegte mich. "Du redest nicht viel, hm?", fragte sie. "Geht.", antwortete ich leise. Sie nickte. "Ich wohne im Zimmer A012, kannst mich mal besuchen kommen, scheinst cool drauf zu sein.", meinte sie noch bevor sie auf das Schild: "Leitung", zeigte und verschwindete. Ich klopfte leise und öffnete dann die Tür. Ich trat mit langsamen Schritten ein. "Oh, hallo! Du musst doch Ardian sein! Ich bin Herr Röhre, der Leiter dieses Internats. Ich freue mich, dich hier willkommen zu heißen!" Ich lächelte aus Höflichkeit und nickte. "Also, du bist im Zimmer A018, das Internat ist in zwei Blöcke aufgeteilt, der A Block und der B Block." Ich nickte wieder. Er gab mir einen Zettel. "Da steht dein Stundenplan drauf plus alle Lehrer die du hast und deine Klasse. Und ein Plan der Gebäude, damit du dich zurechtfindest." Ich sah den Zettel an und nickte. "Danke.", sagte ich leise und verschwand aus dem Raum. Jetzt muss ich meinen Raum finden...
Nicht viel Tardy-Action, I know, aber wenigstens etwas (๑•́ω•̀๑)