Disclaimer: Kid und Law gehören Eiichiro Oda, "I kissed a boy" gehört Cobra Starship. Ich verdiene mit der Geschichte kein Geld, sie dient nur zur Unterhaltung.
I kissed a boy and they liked it
Der Club war gerammelte voll, so voll, dass man sich kaum darin bewegen konnte. Trafalgar Law fragte sich, wie einige hier sogar noch tanzen konnten, wo die Bewegungsfreiheit doch sowieso schon vollkommen eingeschränkt war.
Er saß auf einem der Hocker vor der Bar und kippte sich einen Gin Tonic in den Hals, hier half wirklich nur noch schönsaufen. Kaum zu glauben, dass Penguin und Shachi ihn hierher geschleift hatten und dann auch noch mit irgendwelchen Weibern verschwunden waren. Er ahnte ja noch gar nicht, was an diesem Abend noch passieren sollte.
Eustass Kid betrat eben jenen vollgerammelten Club, mit der Absicht Mist zu bauen, richtig viel Mist sogar. Killer, Heat und Wire waren direkt hinter ihm. Kid war dafür bekannt, ein Schläger zu sein, der schon den einen oder anderen ins Krankenhaus verfrachtet hatte. Doch heute war der Gedanke an eine Schlägerei ein wenig in den Hintergrund gerückt, er wollte eine andere Art von Mist bauen. Mal sehen, ob er nicht den ganzen Club zum Ausflippen bringen konnte.
»Hey, Süßer, hast du nicht Lust zu tanzen?«
Genervt wandte Law seinen Blick zu der Person, die ihn eben angequatscht hatte.
»Nein«, murmelte Law und wandte seinen Blick wieder ab. »Zieh Leine«, setzte er noch hinzu, als das Mädchen noch immer nicht verschwinden wollte.
Mit einem »Tze!«, zog sie von dannen. Dabei wackelte sie so stark mit dem Arsch, dass Law, der seinen Blick aus den Augenwinkeln wieder zu ihr gewandt hatte, sich fragte, wie sie es schaffte, sich diesen dabei nicht zu brechen.
»Weiber«, nuschelte er leise vor sich hin, über die dröhnenden Bässe der Musik würde es sowieso keiner verstehen.
In der Zwischenzeit suchte Kid nach einem perfekten Opfer für seinen Plan, doch die meisten besoffenen Kerle waren ihm zu lahm. Es war einfach frustrierend, da gab es schon gefühlte zweihundert Kerle in dem Club, aber keiner war auch nur annähernd nüchtern genug, damit es wenigstens ein wenig Spaß machte.
Kid stach ziemlich aus der Menge heraus, so war er doch meistens einen Kopf größer als die anderen Jungs. Er wurde von vielen Frauen angesprochen, welche er jedoch nur links liegen ließ, er war heute ausnahmsweise mal nicht an den Frauen interessiert. Obwohl einige schon wieder so aufreizend gekleidet waren, dass er kurzzeitig daran dachte, sein eigentliches Vorhaben abzublasen und sich eine von ihnen mit nachhause zu nehmen.
Doch bevor es dazu kommen konnte, wandte er seinen Blick zur Bar und dort fiel ihm ein Kerl auf, der genau richtig sein könnte. Ein Lächeln breitete sich auf Kids Gesicht aus, genau dieser Kerl würde heute sein Opfer sein.
Law war bei seinem zweiten Gin Tonic angelangt, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte, sie war groß und schwer, also die Hand eines Kerls, wie er auch richtig vermutete. Er drehte den Kopf zu der Person herum und sah sie an. Der Kerl war riesig, bestimmt so an die zwei Meter. Seine roten Haare standen ihm zu Berge. Er trug ein dunkelroten Pelzmantel und darunter nur eine schwarze Hose und Stiefel. Law hob die Augenbrauen an, der Kerl kam ihm bekannt vor, allerdings konnte er sich nicht an den Namen erinnern. Sein Griff wurde fester und er zog Law plötzlich von seinem Hocker. Er beugte sich zu Law herunter. »Du und ich werden jetzt tanzen und keine Widerrede«, brüllte er ihm ins Ohr, dennoch musste Law sich anstrengen, um das Gesagte über die Musik hin zu verstehen. Doch bevor Law antworten oder protestieren konnte, hatte er ihn schon mitgeschleift.
Er zerrte sein Opfer mit auf die eh schon viel zu enge Tanzfläche, schon jetzt wurde er von einigen, die es mitbekamen, vornehmlich weil Kid sie angerempelt hatte, komisch angestarrt. Zwei Kerle? Und das ausgerechnet in dieser Bar?
Kid zog ihn an sich ran, er wusste den Namen des anderen nicht, aber es war ihm auch egal, es war überhaupt nicht wichtig. Genauso wie es nicht wichtig war, dass der andere seinen Namen wusste.
Er tanzte einige Zeit mit ihm, auch wenn sein Gegenüber unwillig war, wobei das auch noch ein wenig an der Verwirrung liegen konnte, plötzlich von einem Fremden auf die Tanzfläche gezerrt zu werden.
Nachdem so ziemlich alle Aufmerksamkeit auf den beiden lag, was wohl mehr an der Tatsache lag, dass dort zwei Männer zusammen tanzten, als an Kid, dem Schläger, befand Kid, dass es Zeit war seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Er beugte sich zu seinem Opfer nach vorne.
Law fühlte sich unbehaglich, er wurde von allen angestarrt, zudem wurde er dazu genötigt, mit diesem Riesen, der mit seinem Pelzmantel so aussah, als sei er geradewegs einem Porno entsprungen, zu tanzen. Und das auch noch in einem Club, in denen die männlichen Besucher alle irgendwie eine Abneigung gegen Homosexualität bei Männern entwickelt hatten, wenn zwei Frauen miteinander rummachten, war es jedoch okay ...
Er konnte die feindlichen Blicke praktisch spüren, Law stieß ein genervtes Seufzen aus, seine Laune war nun vollends im Keller. Doch da tat der Kerl etwas, womit Law nie gerechnet hätte. Er beugte sich tatsächlich vor um seine Lippen, auf denen übrigens tatsächlich Lippenstift war, auf Laws zu pressen.
Er riss schockiert die Augen auf, als er die fremden Lippen auf seinen fühlte. Die Hände des anderen legten sich auf seine Schultern und hielten ihn davon ab, zurückzuweichen.
Kids Zunge fuhr über die Lippen seines Opfers und versuchte zwischen sie zu kommen, er schaffte es schließlich auch, da sein Gegenüber seine Lippen einen Spalt breit öffnete. Schnell glitt seine Zunge in die Mundhöhle des anderen.
Er konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, Kid bemerkte aus den Augenwinkeln, dass die bis eben tanzenden Leute, vollkommen still waren, die Jungs waren schockiert, was mussten sie denn da sehen? »Hey, hey ihr Schwuchteln! Verschwindet von hier, das ist nicht der richtige Club für euch!«, schrie ein Junge.
»Genau, haut bloß ab! So was wie euch wollen wir hier nicht«, brüllte ein anderer dazwischen.
Doch Kid reagierte gar nicht auf die Stimmen, er intensivierte den Kuss noch ein wenig und seine Zunge bewegte sich ein wenig kreisend um die seines Partners, er wollte ihn zum Mitmachen animieren, doch anscheinend war er immer noch geschockt.
»Was zur Hölle passiert hier gerade?«, fragte sich Law. Er konnte die feindseligen Stimmen der anderen hören, doch statt dass sein Gegenüber aufhörte, machte dieser noch extra weiter. Wollte er ihn etwa ärgern? Er konnte die Zunge des anderen fühlen, sie schlug immer wieder gegen seine eigene und versuchte wohl, ihn zum Mitmachen zu bewegen, doch Law blockte ab.
Er war ein wenig angewidert, die Zunge eines Fremden in seinem Mund zu spüren, wer konnte schon wissen, wo sie vorher überall gewesen war?
Er konnte schon beinahe sehen, wie er von den anderen Kerlen gesteinigt wurde, immerhin waren alle Jungs hier besonders schwulenfeindlich, sie wollten wohl zeigen, wie männlich sie waren, indem sie Schwule ausgrenzten. Nun ja, seit der Schwulenclub auf der anderen Straßenseite aufgemacht hatte, hatte sich in diesem Club auch keiner von ihnen mehr hier blicken lassen, weshalb es bis eben immer relativ ruhig zuging.
Kid löste den Kuss nun endlich, seine Augen funkelten vor Schadenfreude. Er sah sich um und bemerkte den Hass in den Augen der Jungs. Die Mädchen hingegen zeigten ganz andere Reaktionen. Plötzlich brach ein Jubel aus, mit dem Kid nicht gerechnet hatte. »Wuah, wie süß«, kreischten einige Mädchen. »Mehr, mehr!«, grölten einige andere.
Kid runzelte leicht die Stirn, ehe er nun doch wieder grinste und sich an sein Opfer wandte. Erneut trafen sich ihre Lippen.
Law konnte es nicht fassen, so viele unterschiedliche Reaktionen ... Die Kerle waren gar nicht erfreut zu sehen, wie sich zwei andere Kerle küssten, die Frauen hingegen, die spielten regelrecht verrückt!
Law hatte schon öfter davon gehört, dass einige Frauen ziemlich verrückt nach schwulen Jungs waren, warum auch immer. Aber dass hier ... Das war schier unglaublich.
Er konnte spüren, wie sein größeres Gegenüber sich an ihn drückte und erneut seine Arme fest um ihn schlang. Er konnte aber auch das Lächeln spüren, welches auf seinen Lippen lag.
Laws Augen verengten sich zu Schlitzen, es ging ihm so langsam auf die Nerven, dass er hier gegen seinen Willen missbraucht wurde - und die Frauen es anscheinend auch noch gut fanden. Er legte seine Arme um die Schultern des anderen und begann, den Kuss zu erwidern. Das Lächeln auf den fremden Lippen wurde noch breiter, als dieser spürte, dass Law nun doch mit einstieg.
Kid teilte mit der Zunge wieder die Lippen seines Opfers, da dieser nun endlich gewillt zu sein schien, mitzumachen. Und ja, diesmal erwiderte der Kleine den Zungenkuss. Ihre Zungen stießen sich gegenseitig an und versuchten, sich immer wieder weg zu schieben, keiner wollte nachgeben.
Er bemerkte, wie der Kleinere seine Augen geschlossen hatte und tat es ihm gleich, im Moment war ihm sein Plan ein wenig egal geworden. Er zog leicht die Mundwinkel zurück und presste seine Lippen noch härter auf die des anderen. Er zog ihn näher an sich ran und fummelte jetzt zum Spaß noch ein wenig am Rand des T-Shirts herum, er konnte ein leichtes Knurren an seinen Lippen vernehmen, welches ihm noch mehr zum Grinsen brachte.
Law konnte die Hand des anderen am unteren Saum seines T-Shirts fühlen, er stieß ein Knurren aus, so ja nun nicht ... Er biss dem Größeren leicht auf die Zunge um ihm klar zumachen, dass das zu weit ging.
Law vernahm die Stimmen um sich herum, die unerträglich hohen, quietschenden Mädchenstimmen und die dröhnenden, lauten Stimmen der Jungs, die sie ausbuhten.
Sein Gegenüber löste sich jetzt nun endlich von ihm und sah ihm verstimmt in die Augen. »Du Arsch hast mich gebissen«, knurrte er wütend.
Law grimassierte. »Wenn du mich befummelst ... ist ja schon schlimm genug, dass du mich hier vor allen anderen abknutschst«, erwiderte er.
»Tja, das gehörte alles zu meinem Plan?«, grinste der Größere fies.
»Dein Plan?«, wollte Law wissen.
Kid lachte, schließlich beugte er sich zu dem Kleineren herunter ganz nah zu seinem Ohr und meinte: »Oh ja, ich hab dich verarscht, du warst gerade Opfer von meinem Versuch, den ganzen Club verrückt zu machen, auf die eine oder andere Weise. Ich bin heute hierher gekommen, mit dem Ziel richtig viel Mist zu bauen und das ist mir anscheinend gelungen.« Er kriegte sich gar nicht mehr ein vor lachen. Noch immer konnte er die Beschimpfungen der Jungs und die Anhimmelung der Mädchen hören. »Sieh dir die ganzen Bräute hier an, die hab ich ja echt verrückt gemacht«, stieß Kid zwischen seinem Lachflash noch aus.
Law konnte es nicht fassen. Er hatte bitte schön was? »Scheißkerl. Du hättest mich nicht mal vorwarnen können?«, fauchte er.
»Hehe, aber dann hätte es ja keinen Spaß mehr gemacht«, kam es von seinem Gegenüber. Plötzlich tauchten hinter ihm noch drei weitere Typen auf. Mittlerweile hatte sich der Größere auch ein wenig von ihm entfernt. »Viel Spaß noch!«, mit einem saloppen Salut drehte er sich um und verschwand. Die Jungs wichen vor ihm zurück, als hätte er die Pest oder eine ähnlich schlimme Krankheit.
Und Law blieb fassungslos stehen, er schüttelte leicht den Kopf, allerdings konnte er sich ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Es war allerdings ein bitteres Grinsen, er hatte ihn tatsächlich verarscht ... Ausgerechnet ihn, Trafalgar Law.
Doch da zuckte er leicht zusammen, er sah, wie ihn die Jungs feindselig anblickten. »Hey, verpiss dich hier, du Schwuchtel, geh doch lieber mit deinem Freund mit, hier hast du nichts mehr verloren!«, grölten sie.
Law hob die Augenbrauen an, sein Lachen wurde noch breiter, diese Vollidioten ... Allerdings tat er ihnen diesen Gefallen, er verschwand aus dem Club, schließlich war er ihm von vornherein zu voll gewesen. Ihm war es momentan egal, was aus Penguin und Shachi wurde, seine Gedanken kreisten noch immer um den Fremden, der ihn abgeknutscht hatte.
Kid hatte sich einige Meter vom Club entfernt, noch immer war ihm heiß und er konnte ein Lachen nicht einfach unterdrücken. Er hatte gerade nur durch einen Kuss einen ganzen Club verrückt gemacht. Manchmal war Homophobie ja schon klasse, es hatte ihn nur zu köstlich amüsiert, wie die ganzen Kerle ausgetickt sind, nur weil sich zwei Kerle geküsst hatten ... Göttlich, einfach göttlich.
»Sieht so aus, als wärst du erfolgreich gewesen, Kid«, kam es von Killer.
»Aber so was von, ich bin vollkommen zufrieden. Mit solchen Reaktionen hätte ich nicht gerechnet, aber es war genial«, antwortete er.
Sie machten sich auf den Weg zurück zu Kids Wohnung. Während sich die anderen noch immer über die lustigen Reaktionen der anderen unterhielten, dachte Kid über sein Opfer nach. Noch immer musste er leicht grinsen. Mal sehen, vielleicht würde er ihn irgendwann mal wieder sehen, er war schon auf den Tag gespannt, an dem es passierte. Wie würde er reagieren, wenn sie sich wieder trafen ... falls sie sich wieder trafen? Kid war den ganzen weiteren Abend damit beschäftigt, sich vorzustellen, was der Fremde tun würde.
Law lief die Straßen zu seiner Wohnung entlang, er hatte seine Finger an die Lippen gelegt, sie fühlten sich noch immer merkwürdig an. Er stieß schließlich die Luft aus, welche er einige Zeit angehalten hatte. Wenn er ihm das nächste Mal begegnen sollte, falls das überhaupt passierte, dann würde er es ihm heimzahlen, so viel stand fest ...
Schlussendlich schlich sich aber doch ein Lächeln auf Laws Lippen, er konnte jedenfalls nicht leugnen, dass es ihm zum Schluss nicht gefallen hatte ...
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Kid x Law [One Piece-FF]
FanfictionEs begann in einem Club mit viel zu vielen Menschen. Das war die Kulisse für Kids Plan. Er hätte sich nie ausmalen können, was daraufhin folgen würde. Law war nichts ahnend, als ihn der Riese mit auf die Tanzfläche zog. Hätte er gewusst, was daraus...