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Ich spürte die Blicke auf mir ruhen, die blicke von Cell und Floer die mich die ganze Zeit während des Essens musterten. Das essen auf meinem Teller war kaum angerührt, es war jetzt nicht so das ich kein Hunger hätte, denn diesen hatte ich schon aber meine Gedanken schweiften zu sehr ab. Wahrscheinlich schauten mich die beiden daher an, den Frühstück in mich hinein verschlingt und dieses späte Mittagessen eher Abendessen kaum angerührt. Es war für die beiden bestimmt schon ein Anblick... oke... oke, dass ist Unsinn...

„Schmeckt es dir nicht?", fragte mich Cell besorgt wobei sie versuchte,das Traurige etwas, dass in ihrer Stimme lag zu verheimlichen, wobei es nicht gelingt. Sie schmollte etwas da sie leider fälschlicherweise dachte, dass mir ihr essen nicht schmecke... wobei es doch köstlich ist.
Ich schaute auf in Cells Gesicht, das nicht überseht von Fröhlichkeit war sondern sorge zeigte, was mir einer der großen Falten auf ihrer Stirn verriet. Deshalb wurde ich wohl Schutzengel... Gedanken mache ich mir viele und Gesichtszüge und Gefühle entgehen mir nicht...

Wie können diese Menschen nur so liebe voll zu mir sein wen sie doch über die Gefahren klar waren? stellte sich mir immer und immer wieder die Frage, in meinem ach so kleinen Kopf welches sich um alles kümmern möchte.
Ich seufzte leiste „Tut mir Leid, das Essen schmeckt hervorragend ich müsste ein Idiot sein würde es mir nicht schmecken.", sagte ich und gab ein Lächeln preis, ein ehrliches lächeln. Danach widmete ich mich meinem Teller mit essen. Um es Cell zu zeigen, dass es mir wirklich schmeckt, schaufelte ich mir einen Löffel voll von den Bohnen und Kartoffeln und schob es mir in den Mund danach folgte ein Stück Würstchen mit Senf. Bis ich aufhörte zu essen, da ich hörte wie Floer kräftig ausatmete und wand mich fragend ihm zu.
„Du musst uns nichts vor zu spielen, Nimera. Cell kann auch mal verkraften wen es jemanden nicht schmeckt, Hauptsache wir sehen nicht wie du dich mit essen vollstopfst und dabei nicht gerade scheinst hier zu sein." Nun war ich wieder an der Reihe zu seufzen.

„Es schmeckt mir wirklich!", versicherte ich Cell und überbrachte ihr ein Lächeln das man für die Wahrheit einfach nehmen musste. Da es mein strahlendes und herzliches lächeln war.
„Hast du dann keinen Hunger?", fragte Cell die ebenfalls lächelte...was jedoch vergeblich erschien.

„Nein, also doch eigentlich schon." Ich fühlte mich schrecklich, wie ich ihnen sorgen bereitete bloß weil ich das essen nicht wie heute Morgen runter schlinge. Ich möchte nicht, dass sie sich so viele Sorgen um mich, ein Mädchen was sie kaum kennen, machen. Ich möchte keinen sorgen bereiten. Ich dachte an meine Eltern, ob sie sich wohl sorgen machen? Ein seufzen entfloh sich meinen Lippen. Ich hoffe sie wissen, dass bisher alles bestens mit mir ist und das sie keinen Grund haben sich meinetwegen zu sorgen.

„Was bereitet dir dann deinen Kummer?" wurde ich von Floer gefragt.
Ich erzähle ihnen nichts von dem Mädchen, das würden sie sowieso nicht verstehen ... Den dann müsste ich ihnen die Engel Sache verraten.Angestrengt grübelte ich nach einer Lösung, schließlich fand ich eine und schaute die beiden an.
„Nun ich mache mir Sorgen um meine Eltern, ich habe solange nichts mehr von ihnen gehört und sie von mir ebenfalls nicht. Ich hoffe sie haben es schön und machen sich nicht so viele sorgen."
Das ist eine halbe Wahrheit, welche sehr plausibel ist. Wer würde so was nicht glauben?, dachte ich mir .
Ich setzte noch ein trauriges lächeln auf, doch als Cell anfangen wollte zu reden unterbrach ich sie, ich wollte einfach nicht, dass wir nun anfangen würden, darüber zu reden. Ich wünschte mir einfach nur sehnlichst ein anderes Gesprächs Thema.
„Nein es ist alles okay ... Macht euch keine sorgen, dass solltet ihr auch nicht,wirklich nicht. Schließlich bin ich zu Gast hier, unangekündigt sogar! Ich möchte auch nicht, dass ihr euch Sorgen macht, es ist ja schließlich alles gut. Wirklich." Nun setzte ich ein größeres lächeln auf und aß mein Essen weiter. Hin und wieder, als ich hochschaute, sah ich noch ein paar nachdenkliche Blicke von den zwei,aber wenigstens musste ich denen nicht noch mehr erklären als es für mich und sie gut wäre. Ich versuchte nun weniger an das Mädchen zudenken. Und Cell und Floer fragten nicht weiter nach.

Nachdem Essen half ich Cell, die es mir sogar erlaubte ihr zu helfen, beim Aufräumen und Abspülen des Geschirrs. Dabei lachten und redeten wir sehr viel. Floer war während dessen noch schnell wa sdraußen machen.

„Wie gefällt es dir hier?", fragte mich Cell und gab mir einen weiteren Teller, zum Trocknen.

„Es ist sehr schön hier. Ihr habt wirklich eine schöne Gegend,besonders gefällt mir das viele Grün um euch herum und das ihr sozusagen euer reich habt. Es ist fasst so als könntet ihr machen was ihr wollt, da eure Nachbarn nicht direkt an euch dran gemauert sind.", antwortete ich ihr uns versuchte dabei etwas aus der Ausbildung einzubringen. Menschen mochten die Stille und nicht dicht an dicht zu leben... wobei sich dies auch nach der Zeit änderte. Jedoch die älteren sollten es immer noch mögen. Neugierig waren sie trotzdem sehr auf die Sachen, die um sie herum geschahen. Es gab sehr viel zu wissen und zu lernen über sie, die sich auch öfters veränderten.

Ich wischte den Teller trocken und schaute zu Cell rüber, sie sah Glücklich aus und so lebensfreudig, nicht wie vorhin beim essen. Sie müsste um die 45-50 sein aber man konnte trotzdem ihre Lebensfreude sehen und spüren, man kann einfach egal wie man sich fühlt, wenn man mit ihr redet oder sie nur anschaut, sich sofort ein bisschen besser fühlen. Sie ist auch noch so lieb und könnte keinem was zuleide tun, ich würde sogar darauf wetten, dass sie anderen Menschen gerne voll futtert mit ihrem Leckeren essen. Sie ist einfach so ein Lebensfreudiger, netter Mensch der Spaß am Leben hat, und jedem helfen möchte. Sie würde ein Super Schutzengel abgeben, nur leider ist sie ein Mensch und kein Engel.

Cell die offensichtlich bemerkt hat, dass ich sie ansah, fing an zu Lachen und haute mich leicht mit dem feuchten Spüllappen.

„Ich dachte du willst mir helfen.", sagte sie streng welches aber in unserem Lachen versank. Ich nahm mir ein bisschen Wasser und spritze sie ebenfalls nass. Es war wieder ein schönes Gefühl so zu lachen,als wäre alles schön. In letzter Zeit hatte ich einfach zu wenig zum Lachen. Die ganze Situation in den letzten Wochen bevor ich zur Erde geschickt wurde, war einfach nicht eine gute Zeit zum Lachen.Wohl für keinen Schutzengel! Wir gingen in die Schutzengel Ausbildung, trafen die letzten Vorbereitungen für unseren Abschluss,redeten noch manchmal mit den anderen, doch lachten nie. Es war auch einfach so als ob jeder jedem aus dem Weg ginge. Mit meinen Eltern war auch nicht Sonnenschein in den Stimmen da, es war eher etwas düster bei uns, jeder hatte in dieser Zeit Angst. Und nun bin ich auf der Erde, ein Tag ist vorbei und schon lache ich hier, mit Cell,die ich erst seit heute Morgen kenne. Ich war froh, dass die beiden mich bei sich aufgenommen haben, was wäre wohl oder wo wehre ich wohl wen es die beiden nicht gebe? Ich spürte wie meine Hose nass wurde und erinnerte mich. Schnell griff ich danach und fischte den Zettel raus. Guter ist noch trocken!

„Ich komme gleich wieder.", sagte ich und verschwand schnell aus der Küche, in das Zimmer wo ich momentan schlief. Ich weiß nicht wieso aber ich wollte nicht, dass der Zettel nass wird. Ich faltete den Zettel noch mal auf, ich wollte mir nur mal sicher gehen, dass erwirklich leer war. Meine Enttäuschung kam wieder zum Vorschein. Irgendwie hatte ich etwas Hoffnung, dass es vorhin auf der Wiese nur eine Einbildung war. Wieso schickt der König Apocal nur einen Engel? Wieso? Wieso ausgerechnet mich? Und dann noch mit einem leeren Brief?,mein Hirn pochte nur so vor Fragen die sich immer wieder neu Bildeten und neue Fragen formten. Es fühlte sich einfach so falsch an, was ist wen ich Apocal enttäusche? Ich würde ja nicht nur ihn enttäuschen sondern auch alle anderen, Freunde, Verwandte, meine Eltern und alle anderen Engel.

Ich hörte ein lautes scheppern, danach folgten Stimmen die ich nicht verstehen konnte. Ich legte den Brief schnell in den Zettel und ging in die Küche. An der Türschwelle blieb ich stehen.

Cell stand an der Spüle, die Überreste eines Tellers lagen auf dem Boden zerstreut. Sie stand da und schaute einfach nur verängstigt, ihr Blick blieb auf die Person gerichtet die in der Mitte des Raumes stand.

Die Person stand mit dem Rücken zu mir. Von dem Körperbau konnte ich erkennen, dass es ein Mann war.

Der gefallene EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt