Isa PoV - 0- Fragen

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„Liebes Tagebuch

Einträchtig bauten wir das Lager ab, Isa neben mir. Ich schaue sie immer wieder an. Meine Freundin, denke ich liebevoll und erinnere mich, wie sie in meinen Armen eingeschlafen ist. Wenn ich an unseren Kuss gestern denke wird mir ganz warm.

Doch etwas juckte mich. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen und Isa hat auch nicht gut geschlafen. Sie scheint unruhig geträumt zu haben. Und dann hat sie etwas gesagt, was mein Herzschlag kurz hat aussetzten hat lassen: „Mazin"

Ich weiß, sie ist zwanzig und hat sicherlich schon viele Männer kennengelernt. Ich weiß auch nicht, mit wem sie schon alles zusammen war, schließlich kennen wir uns erst zwei Monate, seit Anfang des Camps. Aber...die Art, wie sie den Namen ausgesprochen hat, es hat sich angehört, als wäre -was auch immer zwischen den beiden war- noch nicht beendet.

Es kann sein, dass ich mich reinsteigert habe. Aber im Schlaf einen Männernamen murmeln, nachdem sie mich geküsst hat?!

Ich hatte mir heute Morgen vorgenommen, sie darauf anzusprechen.

„Isa?", fragte ich sie. Sie schaute zu mir. „Hm?" - „Du...also...", ihre Augen brachten mich aus dem Konzept. „Nichts." Sie runzelte die Stirn. „Nein, wirklich, es ist nichts" - „Sicher?" - „na gut. Also, du, du hast gestern einen Namen im Schlaf gemurmelt. Mazin." Ihr Gesicht blieb ungerührt. „hm, eigentlich spreche ich nicht oft im Schlaf", sagte sie und zog den nächsten Hering aus dem Boden. „Ich wünschte echt, wir hätten bessere Zelte. Was solls. Hilfst du mir oder stehst du nur herum?"

Damit war das Thema Mazin für sie wohl beendet. Aber verdammt, für mich nicht! Ich werde sie noch mal darauf ansprechen..."

Seufzend lese ich Sergejs Tagebuch, meine Gedanken rasen. Wieso habe ich von Mazin geträumt? Und wieso steigert Sergej sich so hinein, glaubt er echt, ich wäre seine Freundin? Der Kuss...es hat mich bloß überkommen. Verdammt sei das Bedürfnis nach menschlicher Nähe. Ich muss abhauen, er stellt zu viele Fragen...

Am Abend verabschiede ich mich von den anderen Leuten im Camp, mit irgendeiner realistisch klingender Ausrede. Danach verschwinde ich. Ich ziehe schnell durch den Dschungel, versuche Sergej abzuhängen und loszuwerden, der mir hartnäckig folgt. Bis ich eines Nachts am Meer angekommen bin und nicht mehr geradeaus weiterkann.

Das erste Mal seit fast drei Monaten schaue ich auf eine Karte. Ich orientiere mich an den Sternen, um meine Position herauszufinden, dann laufe ich weiter, in Richtung der nächsten Stadt.

Legenden von Pusteblumen- wie Mazin und Isa Freunde wurdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt