Er hätte nicht so fest zuschlagen müssen. Das Gesicht der kleinen ist total verunstaltet und von ihrer Stirn an zieht sich eine fette Blutspur über ihr linkes Auge und den linken Mundwinkel bis nach unten an ihren Hals. Ihr restlichen Körper ist unter dem Dreck, mit dem sie bedeckt ist, mehr lilagrünblaurot Farben als sonst irgendwas, da unzählinge Blutergüsse und Blessuren ihre Haut zieren. Sie kann einem einfach nur Leid tun.
„Hättet ihr sie nicht hertragen können? Mussted ihr sie den ganzen Weg hierher am Boden entlang ziehen und aus Spaß immer wieder zutreten oder was?!"
„Ja, und du musst dich deswegen jetzt auch nicht so aufführen als hätten wir dich im tiefsten verletzt und enttäuscht, da du mit der ganzen Sache kaum was zu tun hast, Curly. Es hieß, wir sollen sie, wenn es geht, lebendig herbringen und das haben wir getan, oder?"
Wieso ist er eigentlich immer so schlecht gelaunt? Ich wende ihm den Rücken zu und laufe voraus zu Rahel, sie wird sich bestimmt freuen, dass die Beiden endlich wieder zurück sind.Bringt sie in den Bunker, hat Sie gesagt. Warum auch nicht?! Ist ja nicht so als würde das bedeuten, dass wir erstmal alle Lebensmittel und so weiter, die bereits dort gelagert werden zuvor wo anders unterbringen müssen. Warum bekomme ich eigentlich immer die Scheißarbeit?! Wir müssen uns jetzt echt beeilen alles aus diesem kleinen Loch rauszuschaffen, bevor sie wieder zu sich kommt. Eine fast unmögliche Angelegenheit da sich niemand bereiterklärt mir zu helfen und es somit gar kein WIR gibt... Was für Idioten. Immer zeigen wollen wie stark und cool sie sind, aber wenn sie einmal etwas anderes machen sollen als zu schlägern oder Leute zu kidnappen, sind sie die Ersten, die sich verpissen. Wie immer bleibt die ganze Scheiße an mir hängen...
Egal, es bleibt jetzt keine Zeit mehr zu schmollen.1 Stunde und 27 Minuten später bin ich endlich fertig. Von meiner zartbitterfarbenen Stirn tropf schon der Schweiß und mein Rücken tut so weh, als hätte ich in dieser Zeit allein eine ganze Pyramide gebaut. Meine schwarzen Haare sind vom Schweiß ganz nass und meine Finger sind übersäht von Schwielen und aufgerissen von den schweren Kartons mit ihren scharfen Kanten. Ich bin so fertig, ich würde am liebsten sofort in meinen Bereich gehen und mich in mein weiches Bett legen, aber ich muss mich davor noch bei den Jungs melden, damit sie wissen, dass sie die Kleine jetzt in den Bunker bringen können. Und die haben bestimmt noch jede Menge Aufgaben für mich. Schön, ich erkenne, ich werde so schnell wohl nicht ins Bett kommen. Na dann beeile ich mich wohl besser, damit ich morgen wieder einigermaßen fit bin. Ich mache mich also auf den Weg zu den Jungs.
„Hey Denis, ich bin fertig."
„Wurde auch langsam Zeit! Was hast du denn so lange gemacht?! Egal. Paul ist kurz weggegangen, würdest du mir kurz helfen die kleine Möchtegern-Prinzessin nach trüben zu ziehen ?"
„Was ICH die ganze Zeit getan habe?! (Wow, ich wusste gar nicht, dass meine Stimme so schrill klingen kann) Du bist doch der, der die ganze Zeit nur hier rumgesessen hat! Wenn hier jemand nicht das Recht hat mich jetzt dumm anzufrotzeln, dann du!"
„Ist ja okay. Tut mir Leid, Curly. Wirklich. Also, hilfst du mir jetzt bitte, oder nicht?"
„Na gut. Dann ist das aber das Letzte, was ich heute tun werde."
Er gibt mir einen ihrer Arme und gemeinsam schleifen wir sie in 4 Minuten und 36 Sekunden zum Bunker. Ich muss sagen, Denis wäre wirklich stark genug, dass alleine zu machen aber egal.—
Vielleicht ist dem ein oder anderen von euch aufgefallen, dass ich den Namen von Kassiopeia in Noah umgeändert habe. Ich hoffe, dass stört nicht. Ich freue mich immer wenn ich sehe, dass jemand mein Buch gelesen hat / ließt. Ich würde mich Mega freuen wenn ihr mir sagen würdet, was ich verbessern kann und wie ihr es bisher findet🎀
Dankeschön, Vanessö⭐️