Liebevolle Geste

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Der Schnee knarrte unter unseren Füßen. Immer noch hatte es nicht aufgehört zu schneien.

Seite an Seite liefen wir über den Friedhof. Wir unterhielten uns über zu viele Dinge: Unsere Arbeit, Musik, unsere Väter und unsere Familien. Obwohl ich es anfangs nicht eingestehen wollte, konnte man sich wirklich gut mit diesem Rapper unterhalten. Er hörte aufmerksam zu, stellte Fragen, interessierte sich für scheinbar jedes Detail, das aus meinem Mund kam.

Als der beißende Wind nun zum scheinbar tausendsten Mal um meine schmerzenden Ohren wehte, setzte ich meine Kapuze auf, obwohl ich bereits eine Wollmütze trug.

"Vielleicht sollten wir rein gehen.", meinte Michael leicht besorgt und fokussierte dabei meine rötliche Nasenspitze.

"Ja.", meinte ich nickend. "Ich muss sowieso noch viele Dinge erledigen.".

An seinem Gesichtsausdruck merkte ich, dass er nicht im Sinn hatte sich nun voneinander zu trennen und den Heimweg anzutreten. Vielleicht hatte er sich vorgestellt irgendwo einen Kakao trinken zu gehen?

"Okay, ja.", meinte er und versuchte sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

Upps.

"Hast du auch auf dem Friedhofsparkplatz geparkt?", fragte ich ihn, um ihn schnell auf andere Gedanken zu bringen.

Als Antwort nickte er. Daraufhin gingen wir zurück zum Parkplatz.

Unsere Autos waren vollgeschneit, wie hätte es auch anders sein sollen?

Zwar hatte ich definitiv weniger wegen meinem Smart zu tun, als er mit seinem SUV, doch trotzdem schien es eine Ewigkeit zu dauern den Schnee vom Auto zu befreien.

Als ich mich schließlich in den Wagen fallen ließ, brannten meine Hände wie Feuer. Ich zitterte. Meine Finger konnte ich kaum um den Zündschlüssel schließen. Schließlich drehte ich den Schlüssel um. Der Motor machte ein Geräusch und erstarb dann.

Oh nein, bitte nicht.

Erneut versuchte ich es. Wieder startete der Motor nicht.

Scheiße.

Als ich es ein weiteres Mal versuchen wollte, klopfte es an der Scheibe. Ich sah auf und blickte in das mitleidige Gesicht von Michael.

Wie peinlich!

Widerwillig öffnete ich die Fahrertür und stieg aus.

"Das hört sich nicht gut an.", meinte Michael und kratze sich am Hinterkopf.

"Nein.", seufzte ich und sah mit trauriger Miene zu meinem Smart. "Und dabei ist heute Samstag. Heißt also, dass ich bis Montag keinen Abschleppdienst erreichen werde.".

"Wohin musst du?", fragte er daraufhin. "Ich fahre dich.".

"Nein, das ist nicht nötig. Ich kann auch mit dem Bus-.".

"Nein, ich fahre dich.", unterbrach er mich mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Ich seufzte.

"Nach Hause.", antwortete ich.

"Okay.", sagte er. "Dann steig ein.".

Und Action! [Shindy FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt