Kapitel 10: "Gute Besserung"

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*Nächster Tag*

Donnerstag - (Noch 2 Tage)


Stegi's Sicht:

Das pochende Auge und die Kratzer im Gesicht war ich ja bereits gewohnt, die konnte ich ausblenden, aber mein Magen ließ mich die komplette Nacht über nicht richtig zur Ruhe kommen. Ich hatte mich zwei Mal übergeben und ich fühlte mich immer schlechter. Ich beschloss bei meiner Uni anzurufen um zu erklären, dass ich heute nicht kommen würde, sondern einen Arzt aufsuchen würde. Zur Uni ging ich tatsächlich nicht, allerdings war ich zu stolz zum Arzt zu gehen. Was sollte ich dem schon sagen? "Ich bin ein Weichei und hab mich von ein paar Jungs zusammenschlagen lassen?" Nein. Auf keinen Fall. Meine freie Zeit nutzte ich also um einen weiteren Versuch zu starten einzuschlafen. Er gelang halbwegs. Ich fiel in einen verhältnismäßig kurzen und leichten Schlaf, wurde aber nach knapp einer Stunde wieder von Schmerzen wach. Ich überlegte Tim anzurufen und zu ihm zu fahren, allerdings wollte ich nicht, dass er mich so sah.

15:13 Uhr und ich hatte immer noch keinen Plan was ich mit meinem "freien" Tag anstellen sollte. Ich fühlte mich furchtbar. Die Schmerzen quälten mich. Ständig überlegte ich ob ich nicht doch kurz bei meinem Arzt vorbeischauen sollte. Vielleicht könnte er mir helfen. Vielleicht könnte er mir wenigstens ein Schmerzmittel verschreiben.

Ich beschloss meinen Arzt zu umgehen und machte mich direkt auf den Weg zur Apotheke. Ohne Rezept würden sie mir vermutlich kein starkes Schmerzmittel mitgeben, aber vielleicht konnte ich trotzdem wenigstens irgendetwas das helfen könnte ergattern.

Die Frau an der Theke, eine freundlich wirkende Frau, wahrscheinlich etwas Älter als ich, mit schulterlangem braunen glatten Haar und gebräutem Hautton, eine wirklich schöne Frau, begrüste mich und starrte besorgt auf die Kratzer in meinem Gesicht. Komplett überschminken konnte ich sie nicht.

"Was kann ich für Sie tun?"

"Ich bräuchte ein Schmerzmittel. Einfach irgendwas gegen Schmerzen. Bekomme ich das hier?"

Sie lächelte mild.

"Starke Schmerzmittel bekommen Sie nur auf Rezept. Ich könnte Ihnen höchstens etwas rein pflanzliches, schwächeres, mitgeben. Sie sehen aber wirklich nicht gut aus. Vielleicht sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Der wird bestimmt wissen was Sie brauchen."

"Danke, Nein. Ich würde dann gerne so was pflanzliches mitnehmen."

Kritisch sah sie mich noch einmal an, ehe sie etwas in ihren Computer tippte und mir eine kleine Packung Tabletten überreichte.

"Nehmen Sie sie einfach ein wie es auf der Packungsbeilage beschrieben ist. Das macht dann 9,99€."

"Ich drückte ihr einen Geldschein in die Hand und bedankte mich."

"Eine gute Besserung wünsche ich Ihnen." , meinte sie aufmunternd lächelnd und ich machte mich wieder auf den Heimweg. Glücklicherweise begegnete ich unterwegs keinem aus der Uni.

Wieder zuhause angekommen machte ich mich direkt über die Tabletten her, ignorierte die Dosierungshinweise und nahm gleich zwei auf einmal. Erstaunlicherweise spürte ich nach einer Stunde Wirkzeit tatsächlich eine leichte Besserung. Den Rest, der mir von diesem Tag noch übrig blieb, verbrachte ich im Bett mit ein paar meiner Lieblingsserien. Immer im zwei Stunden Takt warf ich mir eine weitere Tablette ein, damit die Wirkung nicht nachließ. Ich merkte gar nicht, dass die Schmerzen irgendwann so erträglich waren, dass ich sogar einschlafen konnte.


"Willst du..?" - #Stexpert FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt