Wer bin ich? (Tardy FF) [Abgeschlossen]

[Teil 5]

Meine Stimme versagte. Ich stand auf und küsste seine Wange.

,,Ich liebe dich."

Immer noch ließ er seine wunderschönen Augen geschlossen. Ich entfernte mich von ihm und ließ mich erneut auf meinem Stuhl nieder. Trotz der angenehmen Wärme dieses Zimmers zitterten meine Finger. Ich saß gefühlte Stunden einfach nur da, betrachtete seinen wunderschönen schlafenden Körper und sehnte mich nach seiner Stimme.

Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn es war bereits dunkel draußen und die Zahlen auf meinem Handy verrieten mir, dass es schon nach neun Uhr war, als ich wieder aufwachte. Da ich ziemlich müde war, aber nicht nach Hause wollte stand ich leise auf um Ardy nicht aufzuwecken und schlich aus dem Raum. Ein paar Schritte den Gang rauf fand ich eine kleine Cafeteria und holte mir dort einen warmen Kaffee.

Auf dem Weg zurück kam ich an ein paar anderen Patienten dieser Station vorbei und ich musste schon sagen, Ardy ging es echt viel besser als denen. Ein paar irrten nur verwirrt auf dem Gang herum und humpelten schließlich in ihre Zimmer, andere tasteten verängstigt die Wände ab und zitterten wie verrückt. Aber es gab durchaus auch ganz vernünftige Leute hier. Gegenüber von Ardy's Zimmer lebte ein kleines Mädchen, ich schätzte sie auf ca.3-4 Jahre,allerdings war sie um einiges klüger als man es hätte vermuten müssen auf Grund ihres Alters.Wir unterhielten uns ein wenig und ich erfuhr, dass sie auf Grund einer seltenen Krebserkrankung im Anfangsstadium auf dieser Station lebte, bis man genaueres feststellen konnte. Ihre Eltern hatten sie direkt nach ihrer Geburt zur Adoption freigeben lassen und sie lebte nicht gerne in Heimen oder bei Gast-Familien. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht ahnen,dass wir uns noch ein paar Male treffen würden.

Leise trat ich wieder in das Zimmer ein und erblickte sofort Ardy's immer noch schlafenden Körper.Ich setzte mich in den Stuhl zu seiner Seite und trank genüsslich meinen Kaffee. Wieder beobachtete ich ihn und nach ein paar Minuten schien er sich zu regen. Er drehte sich mit dem Kopf zur Decke und blinzelte ein paar Mal. Er rieb sich die Augen und schreckte hoch als er mich sah. 

,,W-wer bist du?" 

Aua. Aber okay, ich wusste ja, dass er sich nicht erinnern konnte.