Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon wieder da? Ja, offensichtlich, denn mein Wecker piepste fröhlich vor sich hin. Verdammt. In 4 Stunden würde ich schon in der Luft sein. Stöhnend richtete ich mich auf und checkte mein Handy. Ich hatte 200 What's App Nachrichten. Teilweise von Leuten, die ich seit dem Abi nicht mehr gesehen oder gesprochen hatte. Meistens stand da sowas wie ‚Herzlichen Glückwunsch' und ‚Viel Glück'. Warum jetzt auf einmal? Die Antwort fand ich auf Facebook. Im deutschen Fernsehen hatte es einen Bericht über mich gegeben. Egoistische Idioten.
Nachdem ich mich angezogen und den Rest eingepackt hatte, schlurfte ich in die Küche und machte mir erst mal einen Kaffee. Vielleicht würde Ed mir nachher einen besseren bei Starbucks kaufen, weil ich mir das auf keinen Fall leisten konnte. Während ich mir ein Müsli reinstopfte und nebenbei die Tagesschau in 100 Sekunden schaute, bekam ich nicht mit, dass sich Pia hinter mir aufgestellt hatte. Ich merkte es erst, als sie mich an stupste und mir den Schock meines Lebens bescherte. „Verdammte Scheiße, das kannst du nicht machen!", sagte ich laut und drehte mich um. Sie grinste mich diabolisch an. „Ich wollte dir nur viel Spaß wünschen. Schließlich wirst du in 4 Minuten abgeholt." „Waaas? Fuck.", rief ich, sprang auf und schnappte mir meinen Koffer. Im Bad versuchte ich panisch, mir Make-Up draufzumachen. Falls wir schon wieder einem Paparazzo begegnen würden, wollte ich nicht wie ein Penner aussehen. Ich fing an zu fluchen, als jemand klingelte.
„Hi! Bist du fertig oder brauchst du noch Zeit?" Tolle Begrüßung. Ed hatte eine fette Sonnenbrille auf und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. „Muss ich das auch machen?", fragte ich genervt. Er nickte nur. „Okay, bin gleich wieder da." Ich musste meine Sonnenbrille ziemlich lange suchen, schließlich gab es hier so gut wie nie Sonnentage und in Deutschland ebenfalls nicht. Als ich sie endlich in der Hand hatte, hielt ich ganz kurz inne. Was tat ich hier gerade? Schließlich wollte ich bloß für ein paar Tage in meine Heimat fliegen. Und dazu brauchte ich eine Verkleidung? „Kommst du?" Eds Stimme riss mich aus meinem Gedankengang, zum Glück. Also zog ich schnell meine Chucks an und schleppte ich meinen Koffer nach unten. Ed wollte mir helfen, doch er war ziemlich leicht, da ich eigentlich niemals zu viel einpackte. Zur Not würde ich in Köln shoppen gehen.
Im Auto angekommen grinste mich mein Freund an. „Ich habe dein Bild gesehen." Ich wurde etwas rot, doch sagte dann kühl: „Tatsächlich?" „Ja. Ich wusste ja schon, dass du gut bei meinen Fans ankommst, aber so? Ich meine, du hast fast nur positive Kommentare. Und auf den Fanpages gibt es auch nur ein Thema." „Du folgst Fans?" Er kratzte sich peinlich berührt im Nacken. „Jaaa, ich habe ein Fake-Profil, so kann man alles gut im Auge behalten." Ich lachte. Wenn sie das nur wüssten...
Die Fahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle und so kamen wir relativ pünktlich am Flughafen Heathrow an. Schnell hatte ich den Check-In für unseren Flug gefunden und stellte mich an. „Hey, was machst du da?", fragte Ed verwirrt. „Ähm...hattest du vor, dir Flügel wachsen lassen, oder wie?" Ich fühlte mich mal wieder verarscht. „Wir fliegen doch nicht in der Economy-Class!", lachte er. Meine Augen wurden groß. „Oh mein Gott! Ich war noch nie in der Business-Class." „Du bist süß." „Halt die Klappe.", sagte ich und schlug ihm auf den Hinterkopf.
Die Frau am Schalter hatte uns zwar sehr schräg angeguckt, aber das war mir jetzt auch egal, denn ich hatte meinen heißgeliebten Kaffee bekommen. Und das Beste: Ed hatte Zutritt zur VIP-Lounge der British Airways. Naja, wir konnten dort nur 15 Minuten verbringen, bis wir zum Gate mussten. Ich war komplett geflasht. Als wir endlich auf unseren Plätzen saßen, stellte ich fest, dass wir für den kurzen Flug sogar W-LAN hatten. Krass. Ich kuschelte mich an Eds Schulter, als wir zum Start ansetzten. Er schien zu merken, dass mein Puls, genauso wie Flugzeug, in die Höhe raste, denn er begann, meinen Kopf zu streicheln. Das stellte sich jedoch als schwierig heraus, da ich nur einen Zentimeter kleiner als er war. Also befreite ich mich aus seinem Griff, damit die Stewardess nicht allzu grinsend gucken konnte.
Wir setzten schon ziemlich früh und schnell zum Sinkflug an, zeitgleich kam diese Panik wieder in mir hoch. Ich hoffte wirklich, dass alles gut gehen würde.
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Where we land || Ed Sheeran
FanfictionRote Haare und blaue Augen, die mich komplett verzaubert hatten.✚ Niemals hätte ich gedacht, so starke Gefühle, in so kurzer Zeit, für eine Person zu entwickeln. Verdammt nochmal.✚ Ich musste gerade, die vermutlich wichtigsten, Entscheidungen in me...