Kapitel 32

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Knapp einen Monat später...



Kaum hatte ich ein neues Zuhause gefunden, reisten wir auch schon wieder ab. Ich merkte erst, wie sehr ich die USA vermisst hatte, als wir aus dem Flugzeug stiegen. Auf dem 12-Stündigen Flug wurde Ed zwar zweimal von Fans angesprochen, aber man konnte es in der First-Class wirklich aushalten. Das Ganze war von Ellen DeGeneres bezahlt worden, weil Ed für heute in ihre Show eingeladen war. Deswegen waren wir auch früher als geplant angereist, denn die Preisverleihung war erst in zwei Tagen. 


„Wir fahren jetzt erst zum Hotel und dann direkt zum Studio. Morgen haben wir dann noch einen Tag in L.A. bevor wir um 20 Uhr den Flieger nach New York nehmen." Ich antwortete nicht, sondern sah ihm nur zu, wie er die Koffer vom Gepäckband wuchtete. Ich war genauso organisiert und wusste gerne, was wann passiert, deswegen liebte ich diese Eigenschaft an ihm sehr. Was ich weniger schätze war, dass wir Personenschutz benötigten, nur um den Flughafen zu verlassen, aber sonst wäre Ed mit den Autogrammen in 10 Jahren nicht fertig geworden. Es tat mir unglaublich Leid für die Fans, die am Ausgang gewartet hatten. Aber Ed hatte alle Geschenke, die ihm hingehalten wurden angenommen und sich bedankt. Jetzt saßen wir, vollgepackt, in einem fetten weißen Wagen. Ich wusste wirklich nicht, warum die Amis sich immer solche Spritschlucker anschaffen mussten. Aber ich war froh, dass wir nicht laufen mussten, denn ich war jetzt im sechsten Monat und man konnte es mir auf jeden Fall schon ansehen, deswegen war Gepäck schleppen nicht so angebracht. 



Nachdem wir, mal wieder, überaus freundlich im Hotel empfangen wurden, ging es zu unserem Zimmer, das viel zu groß war. Schließlich waren wir nur eine Nacht hier. Ich packte meine Sachen weg und wollte gerade meine Haare kämmen, als Ed mir die Arme um die Taille schlang. Ich fing an zu kichern. „Komm schon, wir müssen gehen.", sagte ich, nach Atem schnappend. Ed lachte nur, doch plötzlich stockte er. Und ich wusste genau warum. „Ich glaube, sie mag dich nicht...", flüsterte ich und grinste über den kleinen Tritt, den wir beide gespürt hatten. „Ach hör auf, sie liebt mich." „Träum weiter." Ich küsste ihn kurz, bis ich ernst sagte: „Wir sind schon viel zu spät." „Eine Prinzessin ist nie zu spät.", meinte Ed und warf seine Haare nach hinten. Ich prustete los, denn dabei hatte er sich seine Sonnenbrille versehentlich ins Gesicht geschlagen.


Okay, ich war unglaublich begeistert von der Show. Ich saß im Publikum, erste Reihe, und bekam alles hautnah mit. Ellen war wirklich sympathisch und als Ed seinen Auftritt gehabt hatte, wurde sie fast noch besser. Die Beiden harmonierten einfach gut, während Ellen ein paar Basic-Fragen stellte. Es lief super, bis Ellen fragte, wie es denn um Eds Beziehung steht. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und lächelte meine Unsicherheit einfach weg, genauso wie Ed. „Wie man unschwer erkennen kann, erwarten wir ein Kind.", sagte er und zeigte auf seinen Bauch. Das Publikum und Ellen lachte. „Wie ich gehört habe, ist deine Freundin sogar hier im Studio.", sagte sie plötzlich. In Panik sah ich, wie sie sich erhob und auf mich zu ging. Ich warf meinem Freund einen ängstlichen Blick zu, den er lachend erwiderte. Arschloch.


Ellen bat mich nach vorne und ich sollte mich auf Eds Schoß setzen. Ich hatte meine Fassung noch nicht ganz verloren und sagte scherzhaft, dass ich mich lieber auf Ellens setzen würde, was ich dann auch tat. Ich wollte, dass die Leute einen witzigen und sympathischen Eindruck von mir hatten und deswegen beantwortete ich die Fragen nicht wirklich ernsthaft. Irgendwann später entließ uns Ellen wieder und wir gingen, Hand in Hand, von der Bühne zurück in den Backstage-Bereich. Wir hörten gerade noch Ellen Ausruf „Sind sie nicht süß?" und der zustimmende Applaus vom Publikum.



Das war ja gerade nochmal gut gegangen.


Where we land || Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt